Die malaysische Wirtschaft war in Asien mit am stärksten von den Folgen der Coronapandemie betroffen. Die hohe Exportabhängigkeit, die Bedeutung der Öl- und Gasindustrie sowie des Tourismus machen sie anfällig für einen globalen Handelseinbruch, Versorgungsprobleme, die Tourismuskrise und den niedrigen Ölpreis.
Dies schreibt der Kreditversicherer Credendo in seiner neuen Länderstudie. "Wir haben im vergangenen Jahr sowohl das politische (von 1/7 auf 2/7) als auch das wirtschaftliche Risiko (von A auf B) herabgestuft", erklärte Credendo-Deutschlandchef Karsten Koch in Wiesbaden. Im Oktober prognostizierte der IWF für 2020 eine erwartete Rezession von 6 %, der eine starke Erholung von 8 % BIP-Wachstum in 2021 folgen soll. Der Beginn der Impfungen in der Region sollte auch die Exportnachfrage wieder ansteigen lassen.
Die Coronakrise hat die Fundamentaldaten Malaysias verschlechtert, insbesondere die öffentlichen Finanzen mit einer Staatsverschuldung, die mit 67 % des BIP auf einem 30-Jahres-Hoch liegt. Die aktuelle Lage dürfte nicht nur Auswirkungen auf die Haushaltslage, sondern auch auf ausländische Investitionen haben, da weiterhin politische Unsicherheiten bestehen, bis Parlamentswahlen abgehalten sind. "Dennoch ist das Länderrisiko beherrschbar. Malaysia verfügt über einen Leistungsbilanzüberschuss und angemessene Devisenreserven. Wir stellen unseren Kunden unverändert Deckungen zur Verfügung", so Karsten Koch.