Vier Betrugsmuster im E-Commerce: Gefälschte Daten und Identitätsdiebstahl führend
Laut der befragten Online-Händler gibt es in Deutschland vor allem vier Betrugsmuster im E-Commerce. Am häufigsten nutzen Betrüger verfälschte Namens-oder Anschriftendaten. Rund 97 Prozent der deutschen Shops waren von dieser Betrugsform betroffen. An zweiter Stelle folgt der Identitätsdiebstahl: So waren 91 % der Unternehmen bereits damit konfrontiert, dass sich ein Kunde als eine komplett andere reale Person ausgegeben hatte. 84 Prozent der Händler waren von dem sogenannten Eingehungsbetrug betroffen. Diese Form von Betrug bezeichnet einen Bestellvorgang, bei dem der Käufer bereits vorab weiß, dass er die an die Transaktion gebundene Rechnung nicht begleichen kann oder begleichen wird, die Ware aber dennoch vom Händler zum nicht zahlenden Kunden übergeht. Mehr als die Hälfte der Betrugsfälle (58 Prozent) sind das Resultat gestohlener Zahlungsdaten (z.B. Kreditkarten).
Über die Hälfte der Online-Shops mit einem finanziellen Schaden von über 10.000 € in den letzten 12 Monaten
Die Auswirkungen dieser betrügerischen Aktivitäten können unterschiedliche Formen annehmen. Als wichtigste Auswirkungen von Betrug an Unternehmen gelten Reputationsschäden, juristische Kosten und der direkte finanzielle Schaden. Für den Großteil (70 Prozent) der befragten deutschen Unternehmen lag der höchste Einzelverlustbetrag durch Betrugsfälle bei unter 5.000 Euro. Allerdings gab jeder sechste Online-Shop an, dass er Verluste zwischen 5.000 und 10.000 Euro erlitten hat. Bei knapp jedem zehnten Unternehmen (9 Prozent) lag der Einzelschaden durch Betrug bei über 25.000 Euro. Gefragt nach der gesamten Schadenssumme, die in den letzten zwölf Monaten entstanden ist, lag diese bei 34 Prozent der deutschen Online-Shops bei unter 5.000 Euro. Allerdings erlitten 56 Prozent der Online-Händler einen Verlust von mehr als 10.000 EUR in nur einem Jahr.
Ein Drittel der Shops führen Maßnahmen zur Betrugsprävention in Eigenregie durch
Die Befragung zeigt auch, dass sich Online-Shops in Deutschland bereits intensiv mit dem Thema Betrug auseinandersetzen. So gaben 91 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie bereits Maßnahmen gegen Betrug durchführen. Dabei ist die manuelle Überprüfung durch Mitarbeiter die häufigste Maßnahme (90 Prozent). 77 Prozent der Online-Shops führen zur Betrugsprävention eine eigene Kundenliste. Ein Viertel der E-Commerce Unternehmen nutzen auf Namens- und Adressebene sogenannte Fraud-Filter, um Betrug zu erkennen. Ein Drittel der Online-Shops in Deutschland führen alle Maßnahmen zur Betrugsprävention selber durch. 58 % der deutschen Unternehmen greifen zusätzlich auf externe Dienstleister zurück. „Große Online-Shops haben mittlerweile eigene Abteilungen zur Betrugserkennung. Der technische Fortschritt und die Digitalisierung begünstigen die Entstehung neuartiger Betrugsmethoden. Gerade kleinere oder mittlere Unternehmen haben oftmals nicht die Ressourcen, um sämtliche Prüfungen selbst vorzunehmen. Hier bietet sich ein Outsourcing an, um noch effizienter gegen Betrüger vorzugehen. CRIFBÜRGEL versteht sich als Lösungsanbieter und hilft der E-Commerce Branche dabei, Kunden zu identifizieren und Betrugsversuche zu vermeiden. Mit einer intelligenten Entscheidungslogik können verschiedene Risk- & Fraud-Tools auf Basis eines Regelwerks eingesetzt werden. Beispielsweise überprüfen wir die Bestellungen automatisiert auf Betrugsmuster anhand definierter Fraud Features, wie etwa dem verwendeten Endgerät“, sagt Christian Bock.
Über die Studie
Die Befragung zum Thema „Betrug im Online-Handel“ wurde von CRIF zwischen Dezember 2018 und April 2019 im gesamten DACH-Raum durchgeführt. Befragt wurden rund 120 Online- und Versandhändler aus dem Kundenuniversum von CRIF in Österreich, Deutschland und der Schweiz.