Im regionalen Vergleich nimmt Hamburg eine besondere Rolle ein. Auf der einen Seite sinken in der Hansestadt die Privatinsolvenzen in der Altersgruppe „61 Jahre und älter“ am stärksten (minus 12,9 Prozent). Auf der anderen Seite mussten im relativen Vergleich die meisten Privatpersonen in Hamburg eine Insolvenz anmelden (86 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner in der Altersgruppe „61 Jahre und älter“).
Niedersachsen verzeichnet mit einem Plus von 23,4 Prozent den stärksten Anstieg. Es folgen Mecklenburg-Vorpommern (plus 21,2 Prozent) und das Saarland (plus 20,8 Prozent).
Im relativen Vergleich gab es nach Hamburg die meisten Privatinsolvenzen in Schleswig-Holstein (74 Insolvenzen je 100.000 Einwohner in der Altersgruppe „61 Jahre und älter") und Bremen (70). Unter dem Bundesdurchschnitt (49) rangieren Baden-Württemberg (35), Thüringen (36) und Bayern (38).
Beim Blick auf die Geschlechter zeigt sich, dass auch bei den älteren Bundesbürgern mehr Männer eine Privatinsolvenz anmelden müssen. 6.299 Insolvenzen in dem Alterssegment wurden von Männern angemeldet (Frauen 4.384).
Die Hauptursachen für eine Überschuldung im Alter, die in eine Privatinsolvenz mündet, sind Krankheiten und die damit verbundenen Kosten sowie eine gescheiterte Selbstständigkeit. Die Gründe liegen auch im sinkenden Rentenniveau. Steigende Steuern und Sozialabgaben bei weiter sinkenden Renten werden das Problem verstärken. Zudem trägt der wachsende Niedriglohnsektor dazu bei, dass immer mehr Menschen von Altersarmut bedroht sind.
Aufgrund der demografischen Entwicklung wird künftig eine immer größer werdende Bevölkerungsgruppe vor finanziellen Problemen im Alter stehen.
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