- Frauenquote in Führungspositionen stagniert bei 24,1 Prozent (2023: 24,0 Prozent)
- Ostdeutsche Bundesländer führend
- Frauenquote in Aufsichtsräten steigt von 19,2 Prozent auf 20,9 Prozent
Zum Weltfrauentag 2021 lag die Quote mit 24,6 Prozent höher – in den Jahren danach in etwa auf dem gleichen Niveau wie 2024 (2022: 24,1 Prozent; 2023: 24,0 Prozent).
Die Frauenquote in Führungspositionen ist nach wie vor in den ostdeutschen Bundesländern höher als im westdeutschen Vergleich. Brandenburg liegt mit einer Frauenquote in Führungsposten von 29,3 Prozent bundesweit an der Spitze, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (28,1 Prozent), Sachsen (27,2 Prozent) sowie Sachsen-Anhalt und Thüringen (je 26,3 Prozent). Verbesserungsbedarf haben hinsichtlich der Frauenquote vor allem Bremen (19,5 Prozent) und Baden-Württemberg (22,1Prozent).
Die höhere Präsenz von Frauen in Führungspositionen in den östlichen Bundesländern Deutschlands lässt sich auf eine Vielzahl von Faktoren zurückführen, darunter historische, sozioökonomische und kulturelle Einflüsse.
So bestehen die Unterschiede in der Arbeitskultur zwischen Ost- und Westdeutschland nach wie vor: “In den neuen Bundesländern arbeiten mehr Frauen in Vollzeit, was auch dazu führt, dass sie in Führungspositionen häufiger vertreten sind. In höheren Positionen innerhalb von Unternehmen sind Teilzeitbeschäftigungen weiterhin eher die Ausnahme“, erklärt Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland die neuesten Zahlen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands hat es in Ostdeutschland einen bedeutenden Strukturwandel gegeben, der einen Rückgang traditioneller Industrien und einen Anstieg des Dienstleistungssektors zur Folge hatte. Dies kann auch die Geschlechterverteilung in Führungspositionen beeinflusst haben, da bestimmte Branchen historisch eher von Männern dominiert waren.
Höhere Frauenquote in kleinen Unternehmen
Mit steigender Unternehmensgröße - bezogen auf die Anzahl der Mitarbeiter - nimmt der durchschnittliche Anteil von Frauen in Spitzenpositionen kontinuierlich ab und steigt dann bei den Großunternehmen wieder an. Während in kleinen Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern mehr als jede vierte Führungskraft eine Frau ist (29,1 Prozent), sinkt die Quote bei 101-bis-500-Mitarbeiter-Unternehmen auf 12,7 Prozent. Bei Großunternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern liegt der Anteil von Frauen in Führungspositionen bei 17,0 Prozent.
Ähnlich verhält sich die Frauenquote in Unternehmen hinsichtlich des Kriteriums Umsatz. Den höchsten Frauenanteil in Führungspositionen haben Firmen mit einem Umsatz unter einer Million Euro (25,9 Prozent). Bei Unternehmen mit mehr als 100 Millionen Euro Umsatz liegt die Frauenquote in Führungspositionen bei 12,3 Prozent.
Branchen: Höchster Wert im Gesundheitswesen
In der Analyse der Branchen liefert das Gesundheitswesen mit einer Frauenquote von 38,5 Prozent den höchsten Wert. Aber auch im Handel (27,9 Prozent) und im Verlagswesen (24,4 Prozent) nehmen Frauen überdurchschnittlich häufig Führungspositionen ein. Wenige Frauen in Führungspositionen sind indes im Maschinenbau (9,9 Prozent), im Baugewerbe (10,1 Prozent) und in der Schifffahrt (11,4 Prozent).
Frauenquote in Aufsichtsräten steigt auf 20,9
In Aufsichtsräten zeigt sich, dass der Anteil von Frauen von 19,2 Prozent auf 20,9 Prozent gestiegen ist. Während die Quote von Frauen in Aufsichtsräten bei 20,9 Prozent liegt, ist nur knapp mehr als jeder zehnte Aufsichtsratsvorsitz von einer Frau besetzt (11,3 Prozent). Bei der Frauenquote in Aufsichtsräten zeigen sich Brandenburg (25,3 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (24,9 Prozent) führend. Den geringsten Anteil meldet hingegen das Saarland mit 17,4 Prozent weiblicher Aufsichtsräte.
Für die Analyse hat CRIF circa 1,9 Millionen Führungspositionen in über einer Millionen Unternehmen ausgewertet (Stand 04.03.2024). Bei den Positionen handelt es sich um Geschäftsführer, Aufsichtsratsmitglieder und -vorsitzende, geschäftsführende Gesellschafter sowie um Vorstandsmitglieder und –vorsitzende. Bei den Positionen der Aufsichtsräte wurden circa 50.000 Führungspositionen analysiert.