Im absoluten Ländervergleich schnitt Nordrhein-Westfalen in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres mit 5.201 Pleiten am schlechtesten ab, gefolgt von Bayern (3.151 Fälle) und Baden-Württemberg (2.505). Bezogen auf die Firmendichte in Gesamtdeutschland wurden 68 von je 10.000 Unternehmen zahlungsunfähig. Spitzenreiter im relativen Vergleich ist Bremen mit 108 Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen. Auch Sachsen-Anhalt (98 Pleiten je 10.000 Unternehmen) und Schleswig-Holstein (90) verzeichnen erhöhte Werte. Am positivsten gestaltet sich indes die Situation in Hamburg mit 40 Fällen je 10.000 Unternehmen. Auch Bayern (54) und Baden-Württemberg (55) gehören zu den Ländern mit wenigen Unternehmenspleiten.
Bei den prozentualen Veränderungen zeichnet sich in den ersten drei Quartalen 2010 gegenüber dem Referenzzeitraum des Vorjahres im Saarland der am stärk-sten rückläufige Trend um minus 34,3 Prozent ab. Aber auch Thüringen (minus 22,7 Prozent), Nordrhein-Westfalen (minus 22,1 Prozent) und Hamburg (minus 21,1 Prozent) verbuchen einen Rückgang um mehr als 20 Prozent. Während der Bundesdurchschnitt bei 13,5 Prozent rangiert, meldet Berlin den geringsten Rück-gang um minus 5 Prozent.
Bei den Pleiten nach Firmenstruktur fällt auf, dass 41,7 Prozent der Firmeninsol-venzen im Untersuchungszeitraum auf das Konto von Gewerbebetrieben und 36,4 Prozent auf das von GmbHs gehen. Knapp 20 Prozent (4.793) der Unternehmen, die ein Insolvenzverfahren eröffnen mussten, waren nur zwei Jahre am Markt aktiv. Bei älteren Firmen sinkt unterdessen das Insolvenzrisiko – vor allem bei Unternehmen, die mehr als 50 Jahre zählen.
Klassische Ursachen für eine Firmenpleite sind erstens das Ausbleiben neuer Aufträge oder die Stornierung oder die Verschiebung bereits erteilter Aufträge. Zweitens sorgen Dominoeffekte dafür, dass zahlungsunfähige Firmen weitere Unternehmen mit in die Insolvenz reißen. Drittens ist die restriktive Kreditvergabe der Banken – vor allem bei kleinen und jungen Unternehmen - nach wie vor mitverantwortlich für den Pleitetrend auf weiterhin hohem Niveau.
Die komplette Studie „Firmeninsolvenzen 1.-3. Quartal 2010“ finden Sie unter www.buergel.de