Das CSEM ist ein bedeutendes Innovationszentrum der Schweiz. Dank seiner Strategie der geografischen Erweiterung – in der Schweiz wie im Ausland – konnte das CSEM sein Portfolio diversifizieren und sowohl Innovationen, als auch neue technologische Plattformen auf verschiedene industrielle Sektoren und Märkte ausweiten. Die erste Filiale des CSEM Zürich entstand 1997 und zeichnete sich durch eine wegweisende Palette an Kompetenzen und Technologien aus.
In nur 10 Jahren hat das CSEM Zürich einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Realisierung bedeutender Innovationen im Bereich der Photonik, der Mikrooptik und der Polymerelektronik geleistet. Für die hohe Qualität seiner Arbeiten wurden ihm mehrere Preise und Auszeichnungen verliehen, unter anderem der grosser Preis Euro-CASE IST für die Entwicklung von Kameras zur Erfassung von dreidimensionalen Bildern in Echtzeit.
10 Jahre später: eine ausserordentlich positive Bilanz
Vor seiner Integration in das CSEM gehörte der Zürcher Standort zu den Laboratorien des Paul Scherrer Instituts (PSI). Die Angliederung der neuen Einheit an das CSEM ermöglichte eine Erweiterung der technologischen Kapazitäten. Von einer praktisch hundertprozentigen Finanzierung durch die öffentliche Hand im Jahr 1996 schaffte es das CSEM Zürich bis heute, mehr als 70% ihrer Finanzmittel durch Aufträge aus der Industrie zu beschaffen.
Das CSEM Zürich hat seit seiner Gründung eine Umsatzsteigerung von etwa 40% verzeichnet. Auf Grundlage dieser positiven Wachstumsdynamik weist die Zürcher Filiale 2007 einen Umsatz von 11 Mio. Franken auf, mit einer Belegschaft von momentan 50 Mitarbeitern.
Die wirtschaftlichen Erfolge dieser Filiale werden auch durch die Bildung von 6 Start-up-Unternehmen illustriert, wodurch mehr als 100 Arbeitsplätze geschaffen wurden:
- Avalon Photonics, auf die Entwicklung von oberflächenemittierenden Halbleiterlaserdioden (VCSELs) spezialisiertes Unternehmen, 2006 durch Bookham aufgekauft (kalifornisches Unternehmen, führend in der Entwicklung, Herstellung und Lieferung von optischen Lösungen)
- Heptagon, ein in der Entwicklung und Fertigung von mikrooptischen Elementen aktives Unternehmen
- Photonfocus, spezialisiert auf die Entwicklung und Vermarktung von Hochleistungskameras
- Spectrosolutions, spezialisiert auf die Konzeption und Fertigung von Miniaturspektrometern; 2002 von Hamamatsu Photonics übernommen
- Heliotis, spezialisiert auf parallele Optische Nieder-Kohärenz Tomographie (pOCT) für Anwendungen wie Qualitätssicherung oder biomedizinisches Imaging
- MESA Imaging, spezialisiert auf neue 3D-Imagingtechnologien, basierend auf dem Time-of-Flight-Prinzip.
Aufgrund von Raummangel in der Badenerstrasse ist ein Teil der Branche des CSEM Zürich am 24. September in den Technopark® Zürich umgezogen. Die verbleibende Abteilung wird in Kürze in die Region Basel umsiedeln.
Erfolge
- Entwicklung von bedeutenden Aktivitäten im Bereich der CMOS/CCD-Sensoren 1998 war das CSEM Zürich eines der ersten Institute, die integrierte optische CMOS-Sensoren mit sehr niedrigem Stromverbrauch entwickelten – diese sind jetzt in praktisch allen Mobiltelefonen anzutreffen. Diese CSEM-Filiale hat ausserdem bedeutsame Beiträge zu revolutionären Echtzeit-3D-Imagingtechnologien geleistet, das zu der Gründung von 2 Start-up-Unternehmen zur Auswertung dieser Innovationen führte (Heliotis und Mesa Imaging).
- Von VCSELs zur Polymerelektronik
Ende der 90er-Jahre hatte das CSEM Zürich dank seiner Aktivitäten auf dem Gebiet der VCSELs (oberflächenemittierende Laserdioden) einen erstrangigen Ruf auf internationalem Niveau erlangt. VCSELs zeichnen sich durch ausgezeichnete Leistungen insbesondere für Telekommunikationsanwendungen aus. Wirtschaftliche Faktoren führten schliesslich zur Gründung des Unternehmens Avalon Photonics im Jahr 2000, das heute zu Bookham gehört. Nach der Ausgliederung dieses Start-ups trat ein neuer erfolgversprechender Bereich in den Vordergrund: die organische Optoelektronik. Dank strategischer Kooperationen, insbesondere mit Ciba Spezalitäten Chemie, rechnet das CSEM damit eine Schlüsselrolle in verschiedenen Sektoren mit starkem Wachstumspotenzial spielen zu können (intelligente Etiketten, Beleuchtung und Lichtquellen usw.).
- Mikro- und Nanotechnologien mittels "Hot Embossing" und Spritzguss
Diese Reproduktions- und Replikationstechniken wurden seit jeher am Zürcher Standort angewendet. In den Neunzigerjahren bestand starke Nachfrage im Bereich mikrooptischer Elemente und die daraufhin entwickelte Technologie wird jetzt hauptsächlich durch die Start-up-Firma Heptagon vermarktet. Heute arbeitet das CSEM Zürich an neuen Generationen von optischen Sicherheitselementen, insbesondere zur Verhinderung von Dokumenten- oder Produktfälschungen.
Geschichte
Das CSEM Zürich kann in seiner Unternehmensgeschichte auf zahlreiche Erfolge in Forschung und Entwicklung zurückblicken.
- 1955 eröffnet der Elektronikgigant RCA (ehemals Radio Corporation of America) sein europäisches Forschungslabor in Zürich, das hauptsächlich in den Bereichen Halbleiterphysik und Mikrooptik sowie optische Spektroskopie tätig ist.
- 1986 wird RCA von General Electric erworben und in mehrere Forschungs- und Entwicklungslabors aufgeteilt; eines davon am Standort Zürich, das 1987 Teil des PSI (Paul Scherrer Institut, Zürich) wird.
- Im Oktober 1997 erfolgt schliesslich die Integration des PSI Zürich – mit einem Personalbestand von etwa 35 Mitarbeitern – in das CSEM.