Durch längere Zeitintervalle zwischen den Wartungsstufen, Verlagerung der Wartungsinhalte oder sogar durch Wartung je nach Bedarf kann mehr Effizienz erreicht werden. Eine Umsetzung dieser Art von Optimierung bedarf jedoch zeitintensiver Analysen, notwendiger Sicherheitsnachweise sowie häufig der Installation von zusätzlichen Sensoren an den Fahrzeugen.
Ein anderer Ansatz konzentriert sich im Wesentlichen auf die Wartungsabläufe: Lean-Management Projekte, 5S-Methodik oder andere Organisationskonzepte können hierbei helfen.
Zur Senkung der Standzeiten und der Wartungskosten bedarf auch die technische Ausstattung einer Optimierung. CTI Systems liefert die geeigneten Anlagen unter Berücksichtigung folgender Anforderungen:
Sicherheit des Werkstattpersonals
Die sicherheitstechnisch vorgegebene Infrastruktur muss selbst unter Zeitdruck genutzt werden. Ein Umgehen der Sicherheitsmaßnahmen darf nicht möglich sein.
Arbeitsergonomie
Die vorhandene Infrastruktur muß den Arbeiter, unabhängig seines körperlichen Erscheinungsbildes, bei jedem Arbeitsvorgang unterstützen. Hierunter fallen auch die Beleuchtung des Arbeitsplatzes, der Zugang zu verschiedenen Hilfsmitteln wie Druckluft- oder Stromanschluss, oder die Sauberkeit des Arbeitsplatzes.
Flexibilität der Infrastruktur
Die Infrastruktur einer neuen Werkstatt wird unabhängig von der zu wartenden Zugbaureihe ausgelegt. Werden mehrere Baureihen bedient, müssen keine Zwischenlösungen gefunden werden. Auch die durchzuführenden Instandhaltungsstufen und -intervalle haben Einfluss auf die Konzeption der Infrastruktur, ebenso wie auf die Anzahl der Werkstattmitarbeiter. Optimierungen der Arbeitsabläufe sind oft aufgrund der Rigidität der Infrastruktur nicht durchführbar.
Logistik und Automatisierung
Aktuell erfolgt keine automatisierte Anlieferung der Ersatzteile an den Arbeitsplatz. Die Fachkraft muss das zu ersetzende Teil selbst herbeischaffen und verliert dadurch kostbare Zeit. Die Bereitstellung von Ersatzteilen und Hilfsmitteln sollte weitestmöglich automatisiert sein.
Das Konzept von CTI Systems
Mit neuen Überlegungen für den Eisenbahnbereich, entwickelt, produziert und liefert CTI Systems innovative technische Lösungen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Das Konzept beinhaltet Teleplattformen (TP), CTI-Move, FTS (fahrerlose Transportsysteme), sowie die Softwaresysteme MES (Manufacturing Execution System) und WMS (Warehouse Management System).
Teleplattformen
Die Teleplattform ist wie ein Kran montiert und überspannt ein oder mehrere Gleise. Sie erlaubt den einfachen Zugang an jede erwünschte Stelle eines Zuges, und dies unabhängig vom Zugdesign. Durch Rotation sind auch die Frontpartien optimal zugänglich
Die Teleplattform kann als mobile Werkbank umschrieben werden. Dem Bediener stehen alle Werkzeuge in greifbarer Nähe zur Verfügung. Der Zugang und die Verbindung zu Hilfsmitteln sind bequem und ordnungsgemäß in der Teleplattform integriert. Zudem werden Hebearbeiten durch einen integrierten Schwenkkran an der Teleplattform vereinfacht. Ersatz- oder Verschleißteile werden über einen auf der Teleplattform installierten Computer im Lager angefordert.
Durch den Einsatz einer Teleplattform werden also die Wege der Fachkräfte minimiert, die produktive Arbeitszeit gesteigert und die Standzeit des Zuges in der Werkstatt verkürzt.
CTI-Move
Der CTI-Move bietet große Flexibilität durch seine omnidirektionalen Fahrmöglichkeiten; er kann in alle Richtungen verfahren werden und sich auf dem Punkt um die eigene Achse drehen, so dass die Plattform schnell und einfach, auch auf engstem Raum, manövriert werden kann. Gleichzeitig bietet er gleichbleibend stabile und sichere Arbeitsbedingungen.
Sobald sich das Gerät im Einsatzbereich befindet, kann die Position auch bei hochgefahrener Plattform feinfühlig angepasst werden. Die ausfahrbare Plattformverlängerung ermöglicht zudem den Zugang zu entfernter liegenden Wartungsbereichen.
Schienenfahrzeuge jeglicher Baureihen können demnach leicht und sicher angefahren werden. Dies gilt insbesonders bei beengten und schwer erreichbaren Stellen an den Seiten oder an der Front, aber auch auf dem Dach.
Der CTI-Move existiert in unterschiedlichen Varianten und Modellgrößen und kann beispielsweise auch als Hebefahrzeug eingesetzt werden, um Ersatzteile präzise in Position zu bringen.
Fahrerlose Transportsysteme (FTS)
Durch den Einsatz von Teleplattform und CTI-Move ist der Boden der Werkstatt von Führungsschienen, Verlängerungskabel, Stützen, Treppen und Gruben befreit. Dadurch wird die Beförderung von Komponenten zwischen Lagerort und Einsatzort am Zug per FTS möglich. Dies läuft parallel zu den Arbeiten am Zug und ohne zusätzlichen Personaleinsatz.
Die Ersatzteile lagern in einem automatisierten Hochregallager und die Ausgabe erfolgt automatisch über eine Katalognummer. Die Verfolgung und Verbuchung der Komponenten ist vereinfacht und zuverlässiger.
Je höher der Automatisierungsgrad umso tiefgreifender und effizienter kann die WMS- und MES-Programmierung von CTI Systems mit Anbindung an das kundenseitige ERP eingesetzt werden.
Das Gesamtkonzept
Folgende Eingangsparameter gelten für Werkstätten mit Anlagen und Technik von CTI Systems:
- alle Wartungsstufen (Niveaus 1 bis 5) sollen durchführbar sein
- der zu wartende Fuhrpark ist heterogen: Reisewagen, doppelstöckige Triebzüge mit unterschiedlicher Anzahl an Wagenkästen, Lokomotiven usw.
Die Werkstatt besteht demnach aus zwei unterschiedlichen Bereichen.
- Der erste Bereich besteht aus aufgeständerten Gleisen. Dieser Bereich wird vorwiegend für regelmäßige, kurze Standzeiten (bis zu maximal einer Schichtlänge) genutzt. Hierunter fallen präventive Inspektionen, Kontrollen, gängige Wartungsarbeiten sowie kleinere Reparaturen.
- Der zweite Bereich ist ebenerdig. Er dient zur Ausführung von Arbeiten mit längeren Standzeiten (mehr als eine Schicht), sowie für den geplanten Wechsel von größeren Komponenten, wie beispielsweise Drehgestellen. Durch den vollständigen Wegfall von Gruben und Rampen in diesem Bereich können selbst schwere Komponenten per FTS zu ihrem jeweiligen Einbauort befördert werden.
Durch den Wegfall von Gruben und festen erhöhten Arbeitsbühnen wird das Sicherheitskonzept der Werkstatt maximal optimiert:
- die gesamte Werkstatt kann gleichermaßen beleuchtet werden
- keine Sturz- und Stolpergefahren, demnach entfallen auch Sicherheitsgeländer
Zusätzliche Vorteile dieser Konstellation:
- weniger Bedarf an Spezialgleisen, beispielsweise zur Installation von Hebeböcken
- gekürzte Wege und Wegzeiten, beispielsweise durch Wegfall von Treppensteigen
- erhöhte Flexibilität der Arbeitsabläufe
- sauberere Arbeitsplätze dank gesamtflächigem Einsatz von Putzfahrzeugen
- Echtzeitverfolgung der Arbeiten
Fazit
Das von CTI Systems angebotene technische und organisatorische Gesamtkonzept für Eisenbahnwerkstätten ermöglicht die bestmögliche Instandhaltung unterschiedlicher Schienenfahrzeuge und gewährleistet dem Fachpersonal optimale Ergonomie und Sicherheit am Arbeitsplatz. Hierdurch erhöht sich die Verfügbarkeit des Fuhrparks bei gleichzeitiger Senkung der Instandhaltungskosten.
Autor
André Weis ist bei CTI Systems zuständig für den Eisenbahnbereich. Er leitete über 13 Jahre eine Werkstatt für leichte und schwere Instandhaltungsarbeiten von Diesellokomotiven, E-Lokomotiven, Reisewagen und Triebfahrzeugen.