Zellstoffballen werden der verarbeitenden Industrie in 6er- oder 8er-Einheiten – sogenannten Units - angeliefert, die mit umlaufenden Drähten zusammengehalten werden. Das manuelle Entdrahten der tonnenschweren, oft deutlich über zwei Meter hohen Ballen-Units mit Hydraulikscheren ist anspruchsvoll, kraftraubend und die unter Spannung stehenden Drähte erfordern große Vorsicht. Die bisherigen, klassisch automatisierten Lösungen für die Entdrahtung sind dagegen oft unflexibel.
Eine Roboterlösung erhöht Sicherheit, Effizienz und Produktivität
Mit dem DWR-U stellt die cts GmbH jetzt eine robuste Roboterlösung vor, die durch spezielles mechanisches Design alle marktüblichen Größen ohne die sonst übliche aufwendige Vorprogrammierung verarbeitet.
Das rund drei Tonnen schwere System verarbeitet Ballen-Units bis zu 1,8 Meter Länge, 1,0 Meter Breite und 2,3 Meter Höhe auf einer Förderhöhe zwischen 0,8 und 1,2 Meter. Durch die Bewegungsfreiheit des 6-Achs Industrieroboter können so an einer oder zwei parallelen Förderlinien bis zu 28 Ballen-Units pro Stunde zur weiteren Verarbeitung entdrahtet und deren Zellstoffballen vereinzelt werden – rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Das roboterbasierende Design erlaubt auch kundenspezifische Anpassungen für 2 oder mehr Linien bei Verwendung einer zusätzlichen Verfahrachse. Sensoren an der Greifereinheit gewährleisten die zuverlässige Unterscheidung und Trennung der Verdrahtung von Unit und der abermals verdrahteten Einzelballen. Durchschnittene Drähte werden von der zum System gehörenden Wickeleinheit eingezogen und platzsparend zu einem Coil aufgerollt.
Mit einer Anschlussleistung von lediglich fünf Kilowatt arbeitet der Roboter sehr sparsam. Wichtig für die Industrie: Zellstoff ist empfindlich und Verunreinigungen, beispielsweise durch Öl, könnten die Ballen einer gesamten Unit unbrauchbar machen. Mit dem rein elektrischen Antrieb kommt der Roboter ohne den Einsatz von Flüssigkeiten aus.
Das System ist erweiterbar: In einer vollautomatischen Linie können Unternehmen die Ballen der entdrahteten Unit an einen zweiten cts-Entdrahtungsroboter für das automatische Entdrahten von Einzelballen übergeben. Auch diese Lösung kann mit dem cts-Wickelsystem für die Drähte kombiniert werden.
Schnell, platzsparend und flexibel einsetzbar
Da weder Pneumatik noch Hydraulik eingesetzt werden, sondern auf rein elektromechanische Antriebe gesetzt wird, benötigt der DWR-U insgesamt nur wenig Stellfläche. Das System ist hoch standardisiert. Inbetriebnahme und sichere Verankerung sind unkompliziert und ermöglichen es zudem, den Entdrahtungsroboter für die Modernisierung bestehender Linien nachzurüsten.
„Mit unseren vollautomatischen Entdrahtungslösungen für das Zellstoff-Unit- und Ballen-Handling ist uns ein äußerst erfolgreicher Einstieg in diesen Markt gelungen“, sagt Peter Mackinger, Leiter Software Engineering bei cts GmbH. „Mit der Automatisierung des Zellstoff-Handlings über standardisierte Roboter bieten wir eine bislang unerreichte Flexibilisierung im Materialeingang. Diesen Weg werden wir weitergehen. Noch in diesem Jahr wird cts eine smarte und richtungsweisende Gesamtlösung präsentieren: Industrieunternehmen oder deren Anlagenbauer werden von cts alles für die vollautomatisierte Zuführung von Zellstoffballen zum Verarbeitungsprozess erhalten können.“