Cornelia Beyer, die bei der INT-Dresden seit Jahren mit Geflüchteten arbeitet, benutzt das Bildkartensystem seit einigen Wochen. Sie kennt die Probleme, wenn Menschen nur in ihrer Muttersprache kommunizieren können. „Ohne Sprachkenntnisse ist man bei der Ermittlung beruflicher Erfahrungen auf unterstützende Instrumente oder Sprachmittler angewiesen. Ein absoluter Vorteil gegenüber der Arbeit mit Dolmetschern oder Übersetzungsprogrammen ist die immense Zeitersparnis. Die zu Beratenden werden sofort aktiv, spielerisch werden verschiedene Kombinationen aneinandergereiht oder Berufswünsche forciert." Mit den DAA-Kompetenzkarten wird den Beratenden eine neue Ausdrucksmöglichkeit gegeben, die zudem Kosten spart.
Den Grundstock für dieses Hilfsmittel bildet eine Sammlung von Karten zu Berufsfeldern (z. B. Bau, Verwaltung, Pflege etc.), mit denen ein erster Überblick über Erfahrungen und Ziele möglich ist. Die Karten enthalten jeweils vier Grafiken, welche die detaillierten Inhalte eines beruflichen Bereiches abbilden. Zur verfeinerten Analyse enthält das Set zwei weitere Kartensammlungen mit Darstellungen von Arbeitsgegenständen und bestimmten Tätigkeitsmerkmalen. Damit wird den Beratungskunden die Möglichkeit offeriert, Arbeitsgegenstände und Tätigkeiten vielfach zu kombinieren.
„Wir haben mit diesem Kartenset ein sehr handhabbares Instrument, das von unseren Kunden dankbar angenommen wird, so Cornelia Beyer weiter. „Werden doch alle Beratenden sofort aktiviert und kreativ in den Beratungsprozess einbezogen. Das baut Hemmschwellen ab und führt zu schnellen sehr ausdifferenzierten Ergebnissen.“ Ein weiterer Vorteil: Die Karten können auch für Personen, deren sprachliche Verständigung weniger Probleme darstellt, zur besseren Strukturierung und Veranschaulichung ihrer beruflichen Erfahrungen und Berufsziele genutzt werden.
Schon kurz nach der Einführung im Oktober 2015 waren 300 Bildkartensätze vergriffen. Die Karten sind in der ersten Auflage mit Überschriften in Deutsch und Französisch betitelt. Weitere Sprachen folgen.
[sub]Frau Beyer arbeitet im Projekt RESQUE continued der ESF-Integrationsrichtlinie Bund (Handlungsschwerpunkt „Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen“)[/sub]