Haben Interessenten heute die Möglichkeit gleich an drei städtischen Standorten aus über 400 Angeboten passende Kurse auszuwählen, begann die Geschichte der DAA hier noch recht unspektakulär. Waren es doch damals gerade einmal zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Mai 1977 das erste Kundenzentrum in der Pfuhlgasse 28 bezogen. Und das mit einem sehr überschaubaren Programm: Deutschlehrgänge für Aussiedler und Asylanten und eine kaufmännische Übungsfirma, die 1978 durch Umschulungskurse für Industrie- und Bürokaufleuten ergänzt wurde, bildeten Basis für das Institut, dass bis zum heutigen Tag nicht nur Koblenz, sondern als DAA Rhein-Mosel das gesamte nördliche Rheinland-Pfalz bewirtschaftet.
Nebenstellen in Andernach, Bad Ems, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bernkastel-Kues, Cochem, Idar-Oberstein, Montabaur, Mayen, Neuwied, Trier, Wittlich und Zell bilden heute einen starken Verbund, der in ein leistungsstarkes Netzwerk von 400 Kundenzentren eingebunden ist, die von der Deutschen Angestellten-Akademie bundesweit betrieben werden. Administriert von der Hamburger Firmenzentrale arbeitet auch die DAA Rhein-Mosel nach einheitlichen Standards, die einen schnellen Austausch von Ressourcen, Angeboten und Technologien garantieren.
Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hatte Frau Becker-Biskupek, die, in der Nachfolge von Rolf-Günter Petznick, bis 2015 die DAA Koblenz leitete. “Als ich Ende der siebziger Jahre anfing, bei der DAA zu arbeiten, befanden wir uns noch im regionalen Aufbauprozess. Wir hatten damals sehr viel zu tun, neue, auf den Arbeitsmarkt orientierte, Angebote zu konzeptionieren und uns territorial zu vergrößern, was dazu führte, dass wir weit über Koblenz hinaus auch im Saarland aktiv waren.“ Und das mit großem Erflog. Entstand doch unter ihrer Regie eine Vielzahl von Angeboten, die noch heute zum Portfolio der DAA gehören. „Die größte Herausforderung für mich war aber die Gründung unserer Fachschulen für Altenpflege und Ergotherapie“, so Becker-Biskupek weiter. „In diesen, für die DAA damals neuen Geschäftsfeldern bestand schon ein gewisses Risiko, wenn ich an die dreijährigen personellen und finanziellen Vorleistungen denke“. Aber das Risiko hat sich gelohnt. Sind doch beide Fachschulen inzwischen über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und erfolgreich.
Momentan arbeiten bei der DAA 159 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 157 Honorardozenten. „Eine recht große Zahl für ein regionales Bildungsunternehmen,“ so Sebastian Jäger, der seit 2015 die Einrichtungen leitet. "Schaut man aber auf unser umfangreiches Bildungsangebot, wird schnell klar, dass hier jede Hand gebraucht wird.“ Im Mittelpunkt stehen dabei kaufmännische und EDV-orientierte Qualifizierungen, Umschulungen in verschiedenen Berufsbildern sowie die Online-Akademie VIONA, in der momentan Datenbankprogrammierungen, Fremdsprachen, Energie- und Umwelttechnologien und Grafikdesignkurse am häufigsten nachgefragt werden. Komplettiert wird das Programm der DAA Rhein-Mosel durch Aufstiegsfortbildungen zum Fach- und Betriebswirt, gewerblich technische Angebote, Integrationskurse für Geflüchtete und einen großen Jugendbereich zur Berufsvorbereitung oder Ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen.
Insgesamt besuchen heute jährlich mehr als 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die DAA Rhein-Mosel. Moderne gut ausgestattete Kundenzentren, innovative Angebote und hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter garantieren auch in den kommenden - vielleicht 40 - Jahren einen hohen Standard in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Wie und unter welchen Voraussetzungen die Angebote der DAA genutzt werden kann, können Interessenten jederzeit in den Koblenzer Kundenzentren erfahren, wo auch für ganz spontane Anfragen immer ein offenes Ohr gefunden wird.