Hamburg, 11. Juli 2024. Im zweiten Quartal zeigt sich bei DAA ein insgesamt gleichbleibender bis sinkender Nachfragetrend nach Heizungssystemen. Dies kann als saisontypischer Verlauf betrachtet werden. Die Nachfrage nach Wärmepumpen sticht dabei mit einem soliden Verlauf etwas heraus. Am schwächsten entwickelt sich die Nachfrage nach Gasheizungen: Ihr höchster Quartalswert liegt mit 31 Indexpunkten in der Kalenderwoche 14. Schaut man vergleichend auf die Gaspreisentwicklung, so ist dies kohärent. Bei steigendem Gaspreis sinkt die Nachfrage nach Gasheizungen.
Unter den fossil betriebenen Heizungssystemen zeigt sich die Nachfrage nach der Ölheizung stabiler als die Gasheizung.
Insgesamt ist die Nachfrage auf dem Heizungsmarkt weiterhin als verhalten zu bezeichnen. Alles in allem bewegen sich die wöchentlichen DAA-Indexzahlen im zweiten Quartal unter 50. Einzelne Ausreißer nach oben gibt es nur bei Ölheizung, Pelletheizung und Wärmepumpe.
Eine schwächelnde Konjunktur am Heizungsmarkt bestätigt auch der Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH). Demnach wurden bis einschließlich Mai dieses Jahres 39 Prozent weniger Wärmeerzeuger abgesetzt als im Vorjahreszeitraum.
Der von der Regierung erhoffte Positiveffekt durch die seit Jahresbeginn geltende, novellierte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bleibt bislang aus. Zwar wurden die Prozesse vereinfacht und auch die prozentuale Förderhöhe wurde erhöht. In der Kritik bleibt jedoch die reduzierte förderfähige Höchstsumme, die unterm Strich zu einer niedrigeren Fördersumme führen kann. Wieder ansteigende Kreditzinsen tun ihr übriges.
Insgesamt sind weiterhin die Nachwehen der großen öffentlichen Diskussion um das novellierte Gebäudeenergiegesetz (“Heizungsgesetz”) zu spüren. Umfragen belegen unter Eigenheimbesitzern die noch immer vorhandene Unsicherheit bezüglich der eigenen Heizung. Vor allem bei der Wärmepumpe werden die hohen Anschaffungskosten gescheut. Zusätzlich herrscht keine Klarheit darüber, ob die Leistung einer Wärmepumpe fürs das Heizen des eigenen Hauses ausreicht.
Auch hier fordert der BDH die Politik auf, schnellstmöglich Abhilfe in Form einer breit angelegten Kommunikationskampagne zu schaffen. So sollen Verbraucher klare Informationen erhalten, um Verunsicherungen bezüglich des Heizungstausches abbauen zu können.
Weiterhin scheint das geforderte Warten auf die jeweiligen kommunalen Wärmepläne nicht dazu geeignet, den individuellen Heizungstausch zu beschleunigen. Vielmehr dürfte das Warten bis 2026 beziehungsweise 2028 zunächst für eine weiterhin geringe Konjunktur im deutschen Heizungskeller sorgen. Denn bis zu diesen Jahren haben die Kommunen Zeit, ihren jeweiligen Wärmeplan aufzustellen.
Regenerative Heizungssysteme liegen bei DAA das ganze zweite Quartal über vorne
Im April zunächst noch dicht beieinander, sind die Indexzahlen von Gasheizung und Ölheizung bald deutlich abgeschlagen. Auch bei insgesamt geringer positiver Dynamik hält der Trend zu grünen Heizungssystemen an. Möglicherweise zeigt zumindest dieser Vergleich, dass die langfristigen Vorteile der grünen Heizungen erkannt werden. Und vielleicht ist letztlich doch erkennbar, dass die Förderungen wahrgenommen werden.
Wie DAA die Entwicklung am Heizungsmarkt beurteilt
Malte Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer, schätzt die Entwicklungen am Heizungsmarkt folgendermaßen ein: “Die Nachwehen der Marktverunsicherung aus Q3 und Q4/23 sowie die generelle Kaufzurückhaltung haben auch das zweite Quartal 2024 beeinflusst. Generell scheint sich die Nachfrage aber auf geringerem Niveau zu stabilisieren und sich eine normaler ‘saisongeprägter’ Verlauf einzustellen.”
Über den DAA WärmeIndex
Der DAA WärmeIndex stützt sich auf die Online-Nachfrage nach sowohl regenerativ als auch fossil betriebenen Heizungssystemen und wird von DAA aus Hamburg erhoben. DAA ist einer der größten deutschen Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu den Themen Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Die Portale von DAA verzeichnen dabei eine durchschnittliche monatliche Besucherzahl von etwa 500.000 Seitennutzern (w/m/d).
Der DAA WärmeIndex basiert auf den Anfragen nach Heizungssystemen, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Für die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Systeme betrachtet DAA hierfür die Öl- und Gasheizung, für die mit erneuerbaren Energien betriebenen Heizungen hingegen Wärmepumpe, Solarthermie und Pelletheizung. Der DAA WärmeIndex gibt damit Aufschluss über das aktuelle Interesse an erneuerbar und fossil betriebenen Heizungssystemen, stellt diese gegenüber und gewährt Einblicke in den Markt.