Das Zusammenspiel der einzelnen Systeme wurde durch ein anschauliches Beispiel verdeutlicht: Die Einstellung eines neuen Mitarbeiters in einem Unternehmen. Der Standbesucher registrierte sich am Stand als "neuer Mitarbeiter". Hochauflösende Dallmeier-Kameras machten ein Bild des "Mitarbeiters", der binnen weniger Minuten einen eigenen, voll personalisierten Unternehmensausweis erhielt. Dieser diente als Schlüssel für viele weitere Demonstrationen, z.B. die eventgesteuerte Videoüberwachung kritischer Gebäudezonen, das Öffnen von Eingangstüren, die automatische Anwesenheitsprüfung beim Zugriff auf sensible Daten oder der Ausweisbasierten Freigabe von Dokumenten an Druckern.
Sebastian Rohr, Geschäftsführer Technik/CTO bei accessec und Verantwortlicher für die Koordination der Convergence Area, erläutert: "Ein besonderer Aspekt dieser Konvergenz ist die Integration der Videotechnologie. Das heißt, dass Sie an jedem beliebigen Ort, den Sie graphisch überwachen wollen, in der Lage sind, eventbasiert Aufzeichnungen vorzunehmen. Bildlich gesprochen bedeutet dies: Wenn ein Mitarbeiter oder eine bisher unbekannte Person versucht, mittels eines Ausweises in Ihre Gebäude oder in speziell abgesicherte Bereiche einzudringen, wird in diesem Moment die Videotechnik ausgelöst: PTZ-Kameras fahren beispielsweise automatisch eine definierte Preset-Position an, werden aufgeschaltet und die Aufzeichnung gestartet."
Darüber hinaus wird die Kartentechnologie auch im IT-Bereich umfangreich genutzt. Ist beispielsweise ein Mitarbeiter in einem Gebäudeteil physisch angemeldet, so hat er auch die Berechtigung, sich in diesem Gebäudeteil an seinem PC anzumelden. Wird die Ausweiskarte aus dem Rechner entfernt, wird dieser gesperrt. Geht der Mitarbeiter dann in einen anderen Gebäudebereich, kann er sich - durch die physische Sicherheit getriggert - auch in diesem Bereich wiederum anmelden. Wenn er nun zurück an seinen alten Arbeitsplatz geht, ihm aber ein Kollege die Tür aufhält und er somit nicht selbst mit seinem Ausweis die Gebäudetechnik auslöst, dann weiß das System nicht, dass er den Gebäudebereich gewechselt hat und würde ihm den Zugriff auf das IT-System nicht geben. Der Vorteil einer solchen Lösung ist, dass Mitarbeiter ihre Ausweise nicht untereinander tauschen können und beispielsweise Reinigungspersonal oder Dritte nicht in der Lage sind, sich mit den Ausweisen Zugriff auf IT und sensible Daten zu verschaffen.
Sebastian Rohr kommt noch einmal auf die Videoüberwachung zurück: "Es ist natürlich sehr interessant, dass es genau bei diesen Fehlversuchen, sich an der Informationstechnologie anzumelden, auch wiederum die Möglichkeit gibt, dediziert Videoaufzeichnungen zu starten. Hier sieht man die gesamte Reichweite einer komplett geplanten und ausgeführten Konvergenzlösung, die vom Zutritt zum Gebäude über die Zeiterfassung hin zur Videoüberwachung und zu einem ganzheitlichen Karten-Life-Cycle-Management reicht."
Premiere der ersten durchgängigen, praxistauglichen ONVIF-Implementierung
Die Integration der verschiedenen Bereiche erfolgte über den gemeinsamen Schnittstellenstandard ONVIF (Open Network Video Interface Forum) - damit wurde dieser Standard erstmals auch außerhalb des Videobereiches genutzt. Sebastian Rohr: "Wir haben auch die Möglichkeit, viele weitere Bereiche anzubinden, die bislang noch nicht integriert sind, denn das System basiert auf einem offenen Standard. Dieser offene Standard wird durch alle Mitglieder der Convergence Area 2010 unterstützt. Damit begründen wir im Endeffekt eine neue Industriebewegung in der physischen Gebäudesicherheit hin zu mehr Offenheit, hin zu mehr Standards, hin zu mehr Interoperabilität, um Ihnen als Kunden eine einfache Integration der einzelnen Systemkomponenten zu ermöglichen."
Gut zu wissen: Alle Dallmeier IP-Kameras unterstützen ONVIF
Dallmeier beteiligt sich als Contributing Member seit 2009 aktiv an der Entwicklung des ONVIF-Standards.
Alle Dallmeier IP-Kameras sind ONVIF-konform. Neben den Kameras, also den Network Video Transmittern (NVT), werden zur Zeit auch Standards für Empfangsgeräte wie Network Video Storages (NVS) entwickelt. Auch hier nimmt Dallmeier eine Pionier-Rolle ein und wird demnächst die ersten ONVIF-kompatiblen Server und Recorder vorstellen.
Übrigens: Wer bereits eine Dallmeier IP-Kamera besitzt, kann diese auch nachträglich ONVIF-konform aufrüsten!