Der AUTOSAR-Standard ermöglicht unabhängigen Softwarelieferanten die Entwicklung von Programmen für die Hardwarekomponenten der Fahrzeughersteller.
Neue gesetzliche Anforderungen im Umweltschutz und in anderen Rechtsgebieten sowie die steigende Zahl innovativer Funktionen und praktischer Lösungen haben dazu beigetragen, dass in immer größerem Umfang Nachfrage und Funktionalität die Technologie in PKWs und Nutzfahrzeugen bestimmen. Zugleich beinhalten die Lösungen immer mehr netzwerkbasierte Komponenten, die eine höhere Komplexität mit sich bringen. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Grund dafür, dass sich die größten Akteure der Automobilindustrie zusammengetan haben, um mittels des AUTOSAR-Standards eine gemeinsame Softwarearchitektur zu entwickeln.
Patrik Östberg ist Softwareentwickler bei Syrén Software AB in Göteborg und arbeitet seit 1995 an Softwareentwicklung für die Automobilindustrie. AUTOSAR lernte er 2005 kennen.
"Der Grundgedanke hinter dem AUTOSAR-Standard ist die Wiederverwendung von Software. Die Hardwarekomponenten werden modifiziert und die Software, die die Komponenten steuert, wird wiederverwendet", berichtet Östberg.
"Die Software wird in Funktionskomponenten aufgeteilt. Die Autohersteller können Softwarekomponenten kaufen und sie dort einbauen, wo entsprechend performte Hardwareressourcen vorhanden sind - nicht unbedingt in die einzelnen Hardwarekomponenten. AUTOSAR sorgt für die Steuerung der Kommunikation zwischen Hard- und Software, damit die verschiedenen Komponenten im Fahrzeug funktionieren wie sie sollen.
"AUTOSAR ist für die Automobilindustrie enorm hilfreich, weil die Automobilhersteller jetzt nicht mehr jedes Mal, wenn sie neue Hardware in Betrieb nehmen, neue Softwareplattformen entwickeln müssen. Früher hatte die Autoindustrie nicht die Möglichkeit, hinreichend Gewicht auf die Funktionalität der Lösungen zu legen, weil die Ressourcen für die Softwareportierung aufgewendet wurden. Der größte Vorteil von AUTOSAR ist, dass die Automobilindustrie Hardware von einem Lieferanten und Software von einem Anderen bestellen kann", erklärt er.
Schwerpunktbereich
Syrén verfügt über langjährige Erfahrung in der Softwareentwicklung für die Automobilindustrie und AUTOSAR ist ein Schwerpunktbereich. Das Unternehmen verfügt über mehrere Spezialisten für AUTOSAR - allesamt mit langjähriger Erfahrung aus der Automobilindustrie. "Erfahrung aus der Softwareentwicklung in der Automobilindustrie und in anderen Bereichen ist für einen AUTOSAR-Programmierer absolut entscheidend, weil die Software immer anspruchsvoller wird und auf Technologien aus anderen Bereichen aufbaut", betont Östberg.
Herausforderungen
Der AUTOSAR-Standard befindet sich noch immer im Versuchsstadium. Er ist innerhalb der Automobilindustrie nicht vollständig umgesetzt, doch die meisten großen Automobilhersteller unterstützen ihn. Patrik Östberg geht davon aus, dass der Standard binnen fünf bis zehn Jahren vollständig in der Branche umgesetzt sein wird.
"Die Rechte an immateriellen Gütern wie Software sind einer der Faktoren, an denen sich entscheiden wird, wie schnell es geht. Das ist eine verhältnismäßig neue Herausforderung für die Automobilindustrie. Die Umsetzung von AUTOSAR hängt davon ab, dass die Beteiligten eine Kooperation beschließen und über die Branchenverbände klare Vorschriften und Anweisungen ausarbeiten", so Östberg abschließend.
automotive open system architecture
Über den AUTOSAR-Verbund (AUTOmotive Open System ARchitecture) haben die Automobilhersteller und IT-Lieferanten einen Standard für die Spezifizierung einer hardwareunabhängigen Softwareschnittstelle ausgearbeitet. Der AUTOSAR-Standard wurde 2003 eingeführt und wird von vielen Akteuren in der Elektronik-, OEM- und Automobilindustrie unterstützt. http://www.autosar.org
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