Der Messgerätehersteller DataPhysics Instruments wird 25 Jahre alt. Nils Langer, geschäftsführender Gesellschafter, sagt: „Dieser Geburtstag ist, auch nach den Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, ein wichtiger Meilenstein für DataPhysics Instruments. In den letzten 25 Jahren konnten wir unser Produktportfolio stetig erweitern. Wir haben Kundinnen und Kunden in über 80 Ländern und sind inzwischen 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir sind auf dem weltweiten Markt für Messgeräte zur Charakterisierung von Grenz- und Oberflächen sehr gut etabliert. Nun ist es unsere Aufgabe, den erfolgreichen Weg des Unternehmens auch in Zukunft fortzusetzen.“
Von Anfang an am Puls der Zeit
Gegründet wurde DataPhysics Instruments im August 1997 von Dr. Ulrich Busch, Thorsten Holz und Horst Rau. Seit Beginn waren die Labormessgeräte des Unternehmens modular aufgebaut. Das ermöglichte es Anwenderinnen und Anwendern, die Messgeräte von DataPhysics Instruments anwendungsspezifisch zu konfigurieren. Außerdem konnten sie ihre Messdaten unmittelbar nach der Messung softwaregestützt auswerten. Damals war ein solch modularer Aufbau eine Weltneuheit. Bis heute ist das Unternehmen der modularen Gerätekonstruktion treu geblieben.
Mit ihren Messsystemen für die Untersuchung von Grenz- und Oberflächen hatten die drei Firmengründer den Nerv der Zeit getroffen: In den 90er Jahren entwickelte sich die Werkstoff- und Materialforschung sprunghaft weiter. Beispiele sind Schichtsysteme aus Kohlefasern, aber auch andere Verbundwerkstoffe für den Einsatz in der Bau- und Automobilindustrie, der Medizintechnik und in der Elektrotechnik. Mit dem Fokus auf neue Werkstoffe rückten auch die Eigenschaften ihrer Oberflächen in den Vordergrund. Das Schlagwort: die funktionalisierte Oberfläche, also Oberflächen, die mithilfe einer besonderen Strukturierung oder Vorbehandlung auf ihren Verwendungszweck hin optimiert werden.
Das Produktportfolio wächst
Das erste Produkt des Unternehmens war das optische Kontaktwinkelmessgerät OCA 20 mit der ebenfalls im Hause entwickelten Analysesoftware SCA. Zusammen ermöglichten sie schon damals Konturmessungen von hängenden und liegenden Tropfen. Darüber hinaus konnte die Software die Messdaten automatisch auswerten, um so den Kontaktwinkel, die Oberflächenspannung und die Oberflächenenergie zu berechnen. Gründer und Geschäftsführer Horst Rau erzählt: „Die ersten anderthalb Jahre konzentrierten wir uns auf die Entwicklungsarbeit, um unser erstes, marktreifes Kontaktwinkelgerät vorstellen zu können.“ Auf der Messe Analytica 1998 hat die DataPhysics Instruments dieses, damals innovative, Messgerät erstmals erfolgreich vorgestellt. Mit den Jahren baute das Unternehmen die OCA-Serie weiter aus, sodass nun vom Einsteigermodell bis zum Experten-Modell passende Lösungen für viele Anwendungsfälle bereitstehen.
Pünktlich zur Jahrtausendwende erweiterte DataPhysics Instruments sein Produktportfolio mit den kraftbasierten Tensiometern der DCAT-Serie und einer dafür neu entwickelten Software. Auch diese Serie besitzt inzwischen mehrere Modelle.
Zwei Jahre später gesellte sich ein drittes Gerät zum Produktportfolio: das Spinning-Drop-Tensiometer SVT, welches niedrige bis ultraniedrige Grenzflächenspannungen messen kann. Im Jahr 2012 brachte DataPhysics Instruments zusätzlich die Feuchtegeneratoren der HGC-Serie auf den Markt. Mit ihnen kann die relative Luftfeuchtigkeit innerhalb von Messkammern eingestellt und kontrolliert werden. Seit 2015 gehört auch das Stabilitäts-Analysesystem MultiScan MS 20 zum Produktportfolio. Es dient der optischen Stabilitäts- und Alterungsanalyse von dispersen Mehrphasengemischen.
Heute die Produkte von morgen entwickeln
Heute wird DataPhysics Instruments von vier geschäftsführenden Gesellschaftern geleitet: Gründer Horst Rau, Nils Langer, Jens Ole Wund und Dr. Sebastian Schaubach. Das Interesse an funktionalisierten Oberflächen hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen, wie Geschäftsführer und Vertriebsleiter Nils Langer erläutert: „Forschungseinrichtungen und Unternehmen entwickeln heute immer mehr neue Methoden, Oberflächen zu funktionalisieren. Plasmabehandlungen und nanostrukturierte Oberflächen sind nur zwei Beispiele dafür. Umso wichtiger ist es, den Forscherinnen und Forschern sowie Produktentwicklerinnen und -entwicklern Messtechnik an die Hand geben zu können, mit der sie die veränderten Funktionseigenschaften der Oberflächen analysieren können.“
Deshalb stehen bei DataPhysics Instruments die Weiterentwicklung der bestehenden Gerätesysteme sowie weitere Neuentwicklungen im Vordergrund. Für die optischen Kontaktwinkelgeräte der OCA-Serie hat das Unternehmen Anfang 2022 die neue Software dpiMAX vorgestellt. Die dpiMAX verfügt über eine klar strukturierte, intuitiv nutzbare Bedienoberfläche und intelligente Zusatzfunktionen, die die Bedienung der Geräte noch einfacher machen.
„Ein weiterer großer Erfolg ist uns mit der Markteinführung des Zeta-Potential Analysators ZPA 20 mit seiner patentierten Messmethodik gelungen“, ergänzt Entwicklungsleiter Jens Ole Wund. Der ZPA 20 kann die Oberflächenladung, genauer, das Zeta-Potential von Proben in wässriger Lösung bestimmen, indem es den Strömungsstrom oder das Strömungspotential misst. Es verwendet dazu eine patentierte Messmethode, bei welcher die Probe abwechselnd aus entgegengesetzten Richtungen überströmt wird.
Gemeinsam die Zukunft gestalten
Dr. Sebastian Schaubach, verantwortlich für das Innovationsmanagement, hat für die Zukunft eine klare Vision: „Wir sehen uns als ein Partner, der die wissenschaftliche Analyse von Grenz- und Oberflächen auch in Zukunft weiter verfeinern und vertiefen will. Unsere Entwicklungen sollen deshalb in noch engerer Zusammenarbeit mit Kundinnen und Kunden in Forschung und Industrie entstehen. Denn es ist uns ein wichtiges Anliegen, unsere Messsysteme so zu entwickeln, dass sie die Herausforderungen unserer Kunden zuverlässig lösen können.“
Doch nicht nur das Produktportfolio ist über die Jahre stetig gewachsen. Im Jubiläumsjahr 2022 arbeiten 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei DataPhysics Instruments. Weitere Mitarbeiter für die Bereiche Entwicklung, Fertigung und Vertrieb werden gesucht. Zusätzlich haben sich die Räumlichkeiten im Hauptsitz in Filderstadt bei Stuttgart stetig vergrößert. Jüngst wurde das hauseigene Applikationszentrum, mit Labor und Schulungszentrum, vergrößert und neu eingerichtet. Dr. Schaubach erläutert: „Hier bieten wir Testmessungen für Kaufinteressierte und Auftragsmessungen mit all unseren Geräten an. Zusätzlich führen wir Schulungen für Anwenderinnen und Anwender durch.“
Seinem Standort ist das Unternehmen immer treu geblieben – und ist dennoch in aller Welt zu Hause. Ein internationales Netzwerk an Vertriebspartnern stellt bis heute sicher, dass Kundinnen und Kunden auf der ganzen Welt Beratung vor Ort und in ihrer bevorzugten Sprache wahrnehmen können. Um in einigen Zielmärkten noch besser vertreten zu sein, gründete DataPhysics Instruments eigene Unternehmen in mehreren Ländern: 2020 wurde DataPhysics Instruments India gegründet. Seit 2018 existiert zusätzlich das US-amerikanische Tochterunternehmen DataPhysics Instruments USA.
DataPhysics Instruments hat in den letzten 25 Jahren eine immer größer werdende Produktpalette an Geräten für die Analyse von Grenz- und Oberflächen entwickelt. Gleichzeitig ist das Unternehmen personell und räumlich gewachsen. Außerdem pflegt es seit Jahren eine enge Beziehung nicht nur zu Vertriebspartnern auf der ganzen Welt, sondern auch zu seinen Kundinnen und Kunden in Forschung und Produktentwicklung. Die Beziehungen tragen dazu bei, marktgerechte Produkte zu entwickeln und das bestehende Portfolio nach Kundenwünschen zu optimieren. DataPhysics Instruments freut sich, diese Beziehungen in Zukunft noch weiter auszubauen und zu vertiefen.