Wie im Hörfunk hatte sich die ARD auch beim digitalen Filetransfer im TV-Bereich für die Zusammenarbeit mit der D.A.V.I.D. GmbH entschieden. Die Münchner Broadcast-Experten stellen den Sendeanstalten die Software für die auf Standard-IT-Komponenten basierenden Replikationssysteme bereit. Jetzt hat das Video-Filetransfersystem offiziell den Regelbetrieb für die gesamte ARD aufgenommen.
Die angeschlossenen Sendeanstalten verfügen über eine Kopfstation, mit der die Videodateien im standardisierten Material Exchange Format (MXF) und jeweils zusätzlich eine Datei mit den beschreibenden Metadaten gesendet und empfangen werden können. Auch für die Umwandlung der sendereigenen Dateiformate in MXF und für ein eventuell notwendiges Transcodieren von eingehenden Fremdformaten in die von der jeweiligen Sendeanstalt genutzten Dateiformate stellt D.A.V.I.D. Lösungen bereit. Für die Übertragung selbst wird das ARD-eigene ATM-Netzwerk als Infrastruktur genutzt. Schneller als Echtzeit lassen sich auf dieser Basis einzelne Beiträge und komplette Sendungen via TCP/IP zwischen zwei (Point-to-Point) oder mehreren (Point-to-Multipoint) Sendeanstalten austauschen - auch wenn die sendenden und empfangenden Anstalten intern unterschiedliche Dateiformate in Produktion oder Playout nutzen.
Die von ARD und IRT getroffene Festlegung auf ein einheitliches Transportformat (MXF) und das von D.A.V.I.D. entwickelte Video-Filetransfersystem bieten viele Vorteile im redaktionellen Alltag. So lassen sich Beiträge ähnlich wie E-Mails anfordern und verschicken - ganz ohne die bisher notwendige Disposition durch Leitungsbüros. Das System ermöglicht bei entsprechender senderinterner Ausstattung komplett bandlose Workflows. Da alle wichtigen technischen und inhaltlichen Angaben zu den Beiträgen und zu deren Absendern und Empfängern in den in einer separaten Datei übertragenen Metadaten mitgeliefert werden, können die Sendeanstalten einige Verarbeitungsschritte kostensenkend und zeitsparend automatisieren. So lassen sich Beiträge ohne weiteren manuellen Aufwand transcodieren oder archivieren, die Metadaten in sendereigenen Datenbanken übernehmen, eine Weiterleitung an Regionalstudios anstoßen oder E-Mails als Eingangsbenachrichtigung an Redakteure verschicken.
"Wir freuen uns, gemeinsam mit ARD und IRT dieses technisch ambitionierte Projekt erfolgreich abgeschlossen zu haben. Wie im Hörfunk so erlauben unsere Systeme der ARD damit auch im Videobereich senderübergreifend komplett File-basierte, bandlose Workflows. Ohne die visionäre Kraft und den hohen persönlichen Einsatz der gesamten Projektgruppe Video-Filetransfer und der beteiligten Sendeanstalten wäre dies nicht möglich gewesen. Heute unterstreicht die hohe Zahl der getätigten Transfers nicht nur die Vorteile des Video Filetransfers, sondern zeigt auch die hohe Akzeptanz bei den Anwendern", freut sich Ulrich Helm, Sales Director der D.A.V.I.D. GmbH.