Wenn es um die Bekleidung der Gebäudehülle geht, fällt die Wahl von Bauherren und Architekten immer öfter auf Holz. Denn in gestalterischer Hinsicht bietet der nachwachsende Naturwerkstoff zahlreiche Möglichkeiten ausdrucksstarker Form- und Farbgebung: Dabei drückt Holz ökologisches Wohnbewusstsein aus und trägt als CO2-Bändiger nachweislich zur Verbesserung des Klimas bei. Hinzu kommt, dass sich mit einem Fassadenkleid aus Holz sowohl traditionelle als auch moderne Baustile verwirklichen lassen – wie es den Bauherren gefällt.
Die Schönheit der Natur zum Ausdruck bringen
Der Jägerzaun war früher meistens dunkelbraun. Doch mit den richtigen Lasuren kann man heute weitaus mehr bewirken als Holz primär vor Verfallsprozessen zu schützen. Lasuren auf Wasserbasis erlauben dem Verarbeiter, das Verschmelzen von Natur und Moderne gestalterisch zu betonen, ohne dabei das charakteristische Erscheinungsbild des Werkstoffs zu verfremden. „Wir geben Malern, Stuckateuren, Zimmerleuten wie auch Hausbauunternehmen ein Programm systematisch aufeinander abgestimmter Lasuren an die Hand, mit dem sie den Charakter des Werkstoffs Holz naturgetreu hervorheben können. Nach der Anwendung bleibt die Maserung des Holzes deutlich sichtbar“, sagt Diplom-Holzbauingenieur Guido Kuphal, unter dessen Federführung das INTHERMO Protect-Programm entwickelt wurde. Außer für Gebäudefassaden aus Holz eignen sich die auf Wasserbasis hergestellten Lasuren auch für Fensterläden, Balkongeländer, Zäune sowie andere nicht maßhaltige Bauteile.
Beschleunigte Vergrauung
Unter freiem Himmel vergraut ungeschütztes Holz je nach Standort und Bewitterung normalerweise ungleichmäßig. Bisher war es daher kaum vorstellbar, die natürliche Vergrauung von Holz als Gestaltungsmittel planmäßig einzusetzen. Dabei zeichnet sich in freier Natur vergrautes Holz durch eine ganz eigene, aparte Ästhetik aus, die von vielen Bauherren und Architekten als schön und erstrebenswert empfunden wird. Verantwortlich für den natürlichen Vergrauungsprozess ist der UV-Anteil im Sonnenlicht: Ultraviolette Strahlung baut Lignin an der Holzoberfläche ab. Kommt Regenwasser hinzu, bleibt nach einiger Zeit ein graues Zellulosegerüst übrig, das dem Holz Festigkeit in Form einer bestimmten Struktur verleiht.
Mit der Natur gestalten
Je nach Standort und Bewitterung vergraut Holz unter freiem Himmel normalerweise unterschiedlich schnell und noch dazu sehr ungleichmäßig; auf ein einheitliches Fassadenbild konnte man bislang also nur hoffen. Durch Anwendung auf den natürlichen Vergrauungsprozess abgestimmter Lasuren lässt sich das Fassadenbild nunmehr gestaltend korrigieren. „Protect-Lasuren basieren größtenteils auf Wasser. Dennoch entfalten sie im Außenbereich eine umfassende Schutzwirkung gegen ultraviolette Strahlung, Verwitterung, Algen- und Pilzbefall“, betont Diplom-Holzbauingenieur Stefan Berbner. Als Berater vieler Zimmerei- und Fertigbaubetriebe weiß der Produktmanager von INTHERMO um die gewachsenen Qualitätsansprüche, die Holzbauunternehmen heute stellen. Sein Credo: Holzschutz allein ist nicht genug. Gefragt sind Innovationen, mit denen man am Haus zugleich Akzente setzen kann.
Stilvoll schützen und Akzente setzen
„Ziel unserer Entwicklungsarbeit war, den Vergrauungsprozess des Holzes gleichmäßig und flächendeckend beschleunigen zu können – unabhängig vom jeweiligen Standort und der dort vorherrschenden Bewitterung“, erläutert Guido Kuphal. Augenscheinlich ist das gelungen: Vergrauung als natürliches Erscheinungsbild von Holzfassaden lässt sich mit dem neuen INTHERMO Protect-Programm selbst auf großen Außenflächen gezielt nachbilden. Auch die erforderliche Zeitspanne wird mit etwa 10 bis 12 Wochen kalkulierbar.
Je nach dem, wie intensiv das Wetter am jeweiligen Standort auf die Holzfassade einwirkt, ist eine Vorab-Grundierung mit INTHERMO-Protect Holzgrund anzuraten. Der transparente Voranstrich basiert auf Wasser und ist gemäß DIN 68800 zur Behandlung von Holzbauteilen der Gebrauchs- bzw. Gefährdungsklassen GK 2 und GK 3 bestimmt.
Grau mit noblem Farbschimmer
Durch Verwendung spezieller Perlglanzpigmente ist es INTHERMO gelungen, ausgewählt noble Grautöne zu erzeugen. Nach dem Auftragen der Lasur entsteht der Eindruck einer natürlichen, gleichmäßig vergrauten Oberfläche, wie sie sich im Freien unter günstigsten Bedingungen erst nach Jahren einzustellen pflegt. Das Lasuren-Programm „INTHERMO Protect“ wird zurzeit in vier Farbtönen angeboten, die sich Taiga (Graugrün), Indian Summer (Graurot), Montana (Graublau) und Sienna (Graubraun) nennen. Je nach Häufigkeit und Dicke der Beschichtung lassen sich mannigfaltige Grautöne auf Holz erzeugen. 70 bis 100 ml pro Quadratmeter sind einmal allseitig sowie ein zweites Mal auf der Sichtseite aufzutragen, um Nadelholz im Außenbereich ein unverwechselbar edles Gesicht zu geben. Damit ist das Holz zugleich gegen Algen- und Pilzbefall geschützt. Gegen ultraviolette Strahlung wirken reflektierende Pigmente, die in den blockfesten, diffusionsoffenen Holzlasuren enthalten sind.
Metallische Effekte möglich
Was Autos schillernd schützt, gibt es so ähnlich auch für Holzfassaden:
INTHERMO-Protect Metallic zieht Blicke durch schillernde Effekte in anthrazit oder silber an. Eine spezielle Pigmentkombination verleiht der Fassadenbekleidung einen geheimnisvollen, metallisch reflektierenden Glanz. Die Lasuren schützen das Holz zugleich vor UV-Strahlung und Verwitterung. Wie bei alle anderen INTHERMO-Protect Lasuren ist die Verwendung nur im Außenbereich vorgesehen.
Vergrauungsprozesse korrigieren
Auch nachträglich lässt sich die Vergrauung bereits bewitterter Holzfassaden beschleunigen. INTHERMO-Protect Natural Grey ermöglicht in geschützten Lagen innerhalb weniger Monate eine gleichmäßige Vergrauung des Holzes, die sich in freier Natur ohne Einflussnahme über Jahre hingezogen hätte. Unterschiede in der Verfärbung gleicht die spezielle Zwei-Komponenten-Imprägnierung weitgehend aus; fleckig wirkende Fassadenbilder werden beschleunigt egalisiert.
Auch an Neubauten lassen sich mit INTHERMO-Protect Natural Grey überzeugende Vergrauungsresultate erzielen. Wesentlicher Vorteil: Die Verwitterungszeit wird durch den Einsatz der Lasur bedeutend verkürzt. Dadurch lassen sich insbesondere geschützte Flächen wie Dachuntersichten, Fensterlaibungen und -stürze kontrolliert mitvergrauen.
Nanoteilchen im Spiel
Nanotechnologie eröffnet dem gestalterischen Holzschutz neue Möglichkeiten. In den Laboren der Chemischen Industrie sind Nanoteilchen bereits alte Bekannte; genau genommen schon seit den 1950er Jahren. Was sich hinter der zukunftsweisenden Entwicklung verbirgt, sind – stark vereinfacht ausgedrückt – winzig kleine Rezeptoren, „Nanos“ genannt, die auf irgendeiner Oberfläche abgesetzt werden, um dort dicht beieinander auf passgenaue Gegenstücke zu warten. Ein Nano – das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Winzling oder Zwerg – ist etwa ein Milliardstel Millimeter „groß“. Sobald ein passender Partner in Reichweite kommt, bindet das Nanoteilchen den Ankömmling fest an sich. Stimmt die Struktur, ist ein Entrinnen unmöglich.
Unnahbare Oberflächen
Bei nanotechnologisch veredelten INTHERMO Protect-Lasuren besteht die eigentliche Innovation im pigmentlosen UV-Schutz. Dazu muss man wissen: Bisher konnte UV-Schutz nur durch farbige Pigmente sichergestellt werden, die den Lasuren beigegeben wurden. Bei INTHERMO Protect Nano Plus hingegen wird hochwertiges Titandioxid als Füllstoff eingesetzt. Der Einsatz solchermaßen veredelter Produkte bietet auch dem Holzbau vielfältige neue Möglichkeiten. Denkbare Anwendungen sind der Schutz von Fassadenoberflächen vor Feuchtigkeit und Nässe, Anschmutzen während der Bauphase durch Pfützenschlamm und Spritzwasser, Graffiti sowie anderweitige Verunstaltungen. Selbst der helle Originalton von frischem, unbehandeltem Holz lässt sich durch zweimaliges Auftragen einer nanotechnologisch veredelten Lasur für mehrere Jahre konservieren. Denn Nanoteilchen machen die Holzoberfläche wasserabweisend und sorgen so für bestmögliche Feuchteresistenz. Zu diesem so genannten Hydro-Perleffekt kommt bei der diffusionsoffenen Lasur INTHERMO-Protect Nano Plus ein umfassender UV-Schutz hinzu. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die naturgegebene Schönheit des Holzes bleibt erhalten – und der Zahn der Zeit beißt sich die Zähne aus.
Herstellerhinweise beachten
Prinzipiell empfiehlt es sich, die Produktdatenblätter und Verarbeitungshinweise genau zu lesen, bevor man mit dem Grundieren und Lasieren beginnt. Als besonderen Service für Verarbeiterbetriebe hat INTHERMO auf der Website www.inthermo.de sämtliche relevanten Informationen downloadbar hinterlegt. Fragen zum Protect Lasuren-Programm beantwortet die INTHERMO GmbH auch telefonisch unter Fon 0 61 54/71-16 69 oder per E-Mail an info@inthermo.de.
Autor: Achim Zielke M.A., Bad Honnef