Im Plenum wie in den einzelnen Workshops war die Fülle an konkreten Fragen groß, die die praxiserprobten Referenten der Schnittstelle-Baustelle-Veranstalter INTHERMO und Moll/pro clima zu beantworten hatten: Wer ist dafür verantwortlich und wie stellt man sicher, dass jedes Fenster schlagregendicht an den Wandbildner angeschlossen wird? Wie und womit sorgt man am besten für die luftdichte Ausbildung der Anschlussdetails im Innenraum? Womit lässt sich eine schwere Markise sicher in einer holzfasergedämmten Putzfassade verankern? Kann man den Gebäudesockel und das Holzfaser-WDVS wirksam vor aufsteigender Feuchtigkeit schützen? Was macht Kork als Dämmstoff so beliebt? Wie und womit lässt sich der Anschluss zweier Sockelschienen fugenlos gestalten? Worauf ist bei der Fenstermontage nach DIN und RAL zu achten? Auf diese und viele andere Praxisfragen mehr gab es anschauliche Antworten, die für die Schulungsteilnehmer im Arbeitsalltag konkretes Mehrwissen bedeuten. Zur Erweiterung des Wissensvorsprungs trugen auch die neu hinzugekommenen Partner der Schnittstelle-Baustelle-Schulungsreihe bei:
Stromgewinnung per Dach und Fassade
Referenten der Dachziegelwerke Nelskamp widmeten sich der korrekten Installation von Photovoltaikanlagen im technisch aufgerüsteten Dach: Im Plusenergiehaus der Zukunft dient es neben dem Wetterschutz auch der Erzeugung von und der Versorgung mit Strom und Wärme.
In Feuchträumen kapillaraktiv dämmen
Der Farbenhersteller Caparol nahm sich des Themas Innendämmung an und stellte mit dem Dämmsystem IDS Mineral eine Entwicklung vor, die alle Hygiene-Anforderungen an ein Raumluftfeuchte regulierendes Produkt erfüllt und darüber hinaus die Wohnbehaglichkeit erheblich steigert.
Robuste Trocken- und Ausgleichsschüttung
Mineralisch ummantelte Holzspäne, mit denen sich hoch belastbare Hohlraum- und Ausgleichsschüttungen herstellen lassen, präsentierte die Firma CEMWOOD aus Magdeburg.
Nachhaltig luftdicht
Die BlowerDoor GmbH stellte ihre bewährte Messtechnik aus, mit der sich aussagekräftige Messungen der Luftdichtheit im ganzen Haus wie in einzelnen Räumen zuverlässig durchführen lassen.
Recht einleuchtend
Einer der Programmhöhepunkte war der Vortrag des versierten Baurechtsexperten Andreas Weglage. Er verdeutlichte anhand anschaulicher Beispiele aus der Praxis, wie das „Selbstständige Beweisverfahren“ funktioniert und warum es so gut wie immer besser ist, sich in Fragen des Bau- und Architektenrechts an einen spezialisierten Fachanwalt zu wenden.
Miteinander arbeiten, miteinander reden
Damit es bei der praktischen Umsetzung gar nicht erst zu Fehlern aus Unwissenheit, Missverständnissen oder Fehleinschätzungen kommt, empfiehlt Schreinermeister Thomas Gärtner, Leiter Praxisschulungen beim Abdichtungsspezialisten Moll/pro clima aus Schwetzingen (www.proclima.de), sich schon vor Arbeitsaufnahme mit dem Architekten, Bauleiter und den Handwerkskollegen auch anderer Gewerke zusammenzusetzen. Im gemeinsamen Gespräch lässt sich dann klären, wofür später auf dem Gerüst oftmals keine Zeit mehr ist. Jede Baustelle ist schließlich anders, jedes Objekt hat seine spezifischen Besonderheiten. Flexibilität, ein gewisses methodisches Repertoire sowie die Fähigkeit, neue Herausforderungen als Entwicklungschance zu begreifen, zeichnen gute Bauhandwerker aus. „Wir machen das schon immer so“, ist jedenfalls kein Argument, das ein erfahrener Praktiker und Schnittstelle-Baustelle-Referent wie André Knoblauch gelten ließe. „Bei Schnittstelle-Baustelle-Schulungen erkennen die Teilnehmer schnell, dass es hinterm Horizont des eigenen Gewerks weitergeht und es kein Zeichen von Schwäche ist, andere Baubeteiligte nach ihrer Vorgehensweise zu fragen“, führt der technische Berater beim WDVS-Anbieter INTHERMO aus (www.inthermo.de).
Gemeinsam zum Erfolg
Dass das Schulungskonzept der Veranstalter Früchte trägt, bestätigen Teilnehmer wie Handwerksmeister Gernot Grebe, Inhaber und Geschäftsführer der Tischlerei Grebe im westfälischen Bönen: „Fenstereinbau ist schwierig. Viele Fensterbauer bieten zu billig an und haben dann für fachgerechte Detailanschlüsse keine Zeit. Man muss sich Mühe geben und in der Bauphysik sehr gut auskennen, um Qualitätsarbeit zu leisten. Auf Schnittstelle Baustelle-Schulungen holen wir uns das Know-how, das uns von anderen Betrieben unterscheidet.“
Einzigartiges Qualifizierungs-Konzept
Schnittstelle-Baustelle-Kompaktschulungen gibt es 2015 bereits im fünften Jahr in Folge. In acht Städten werden jeweils rund 100 Bauprofis – Dachdecker, Schreiner, Zimmerer, Baudekorateure, Maler, Stuckateure sowie immer mehr Architekten, Planer und Energieberater – einen Tag lang in gewerkeübergreifenden Fragen rund um Dach, Fassade, Fenster und Bauteilanschlüsse fit gemacht. Nähere Einzelheiten zum aktuellen Programm und den Inhalten finden sich im Internet auf www.schnittstelle-baustelle.de (az)