Mit über 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Medien wurden am 13. April im Deutschen Museum München bedeutende Persönlichkeiten, Unternehmen und Organisationen der deutschen Innovationsszene geehrt. Aus insgesamt 12 Nominierungen wählte das Dieselkuratorium vier Preisträger aus, die den Grundgedanken der Dieselmedaille in besonderer Weise verkörpern. Seit 1953 wird Deutschlands ältester Innovationspreis für wirtschaftlich erfolgreiche, unternehmerische Innovationsleistungen verliehen. Das Dieselkuratorium repräsentiert bei der Wahl der Dieselmedaillenträger die industrielle Management-Elite mit Technikkompetenz in Deutschland. Es handelt sich dabei um rund fünfzig Technologievorstände von weltmarktführenden, mittelständischen Technologieunternehmen, die gemeinsam eine halbe Million Arbeitnehmer beschäftigen und über 100 Milliarden Euro Umsatz erreichen.
Laudator Professor Dr. Markus Kramer (President Region Europe, Middle East & Africa der BASF SE, Ludwigshafen) hob in seiner Ansprache hervor, dass die DAW SE schon lange alles andere als ein Hidden Champion sei. Die DAW und alles, was sie ausmacht, beruhen auf Unternehmertun, höchster Expertise in Naturwissenschaften – vor allem der Chemie und der Technik – dem richtigen Händchen für Marketing, für Branding, für die Kunden und ganz besonders für Innovationen und Nachhaltigkeit. „Das zeigt“, so Kramer weiter „der Blick in die Leistungsbilanz eines beeindruckenden, im wahrsten Sinne des Wortes nachhaltigen Unternehmens und ihrer Unternehmer sowie einer Innovationsgeschichte von mehr als 120 Jahren und fünf Generationen.“
CEO Dr. Ralf Murjahn dankte dem Diesel-Kuratorium für die ehrenvolle Auszeichnung und nahm sie gemeinsam mit langjährigen DAW-Mitarbeitern aus dem Bereich Forschung und Entwicklung entgegen. „Der Erfolg des Unternehmens wird durch die Mitarbeiter getragen“, so Murjahn. Insgesamt 118 Jahre Betriebszugehörigkeit – er habe vor der Veranstaltung noch einmal nachgefragt – gepaart mit Entwicklungsarbeit und Erfahrung hatten sich um ihn auf der Bühne versammelt.
Seit der Gründung 1895 gilt die DAW als innovativer Anbieter umweltfreundlicher und gesundheitsbewusster Produkte und Dienstleistungen – dies gehöre sozusagen zur Firmen-DNA. Die Inhaber seien immer naturwissenschaftlich ausgerichtet gewesen. „Die letzten drei Generationen waren Chemiker, inklusive mir“, hob Murjahn hervor.
Die Geschichte seines Unternehmens habe gezeigt, dass bei Erfindungen ein langer Atem wichtig sei. Murjahn spannt hier den Bogen zum Schaffen von Rudolf Diesel, dem Namensgeber der Auszeichnung. Für Diesel bedeutete der lange Atem der Glaube an sein finales Werk, denn zwischen der Ausstellung des Patents seiner „Verbrennungskraftmaschine“ im Jahr 1893 und dem Siegeszug um den Globus nach der Weltausstellung im Jahr 1900 lagen sieben Jahre zahlloser Testläufe und Nachbesserungen. Die DAW war im Laufe ihrer erfolgreichen Firmenhistorie auch immer wieder Vorreiter mit innovativen Lösungen, die sich zum Teil aufgrund der wachsenden Nachfrage im Markt erst Jahre nach der Einführung etablierten. Als ein Beispiel nannte Murjahn die Einführung der ersten konservierungsmittelfreien Dispersionsfarbe für Allergiker im Jahr 2001. „Wir merken, dass jetzt aufgrund der steigenden Zahl an Allergikern die Nachfrage nach diesen Produkten wächst. Und wir sind froh“, so betonte er „dass wir hier bereits ein stetig wachsendes Sortiment anbieten können.“
Zusammen mit Dr. jur. Heiner Pollert, Vorsitzender des Trägervereins der Dieselmedaille, das Deutsche Institut für Erfindungswesen e.V., verlieh der Sprecher des Kuratoriums, Prof. Dr. Alexander Wurzer, Dieselmedaillen an folgende weitere Preisträger: Humboldt-Innovation GmbH (Beste Innovationsförderung), Trendone GmbH (Beste Medienkommunikation) und Rational AG (Erfolgreichste Innovationsleistung).
Über die Dieselmedaille
Die Dieselmedaille gilt als ältester Innovationspreis Deutschlands und geht zurück auf die innovatorische und erfinderische Lebensleistung der Persönlichkeit Rudolf Diesel. Sie wurde im Jahr 1953 von Eugen Diesel, dem Sohn Rudolf Diesels, ins Leben gerufen.
Die Dieselmedaille wird vom gemeinnützigen Deutschen Institut für Erfindungswesen (DIE e.V.) verliehen. Zentrales Ziel des DIE e.V. ist, die Leistungen von Erfindern und Unternehmern in der Öffentlichkeit angemessen zu würdigen und ihre Arbeit konsequent zu unterstützen. Der Preis hat Signalwirkung für die gesamte Wirtschaft und rückt das Thema Innovation in den Fokus der Öffentlichkeit.
Mit der Dieselmedaille werden natürliche Personen und Institutionen für besondere Leistungen auf dem Gebiet des Erfindungswesens und der Innovationskultur geehrt. Gewählt werden die Preisträger vom Dieselkuratorium. Die über vierzig Kuratoriumsmitglieder sind in der unternehmerischen Verantwortung stehende Technikvorstände (CTOs) und Geschäftsführer deutscher mittelständischer Unternehmen und Hidden Champions, die rund eine halbe Million Arbeitsplätze und 100 Milliarden Euro Umsatz repräsentieren. Das Dieselkuratorium wird durch den technisch- wissenschaftlichen Beirat ergänzt, welcher als Kontrollinstanz die Nominierungsvorschläge überprüft, zur Wahl freigibt und bei der Ausarbeitung der Nominierungsunterlagen mitwirkt.
Die lange Liste prominenter Medaillenträger unterstreicht die hohe Bedeutung der geistigen Schöpfung und des unternehmerischen Erfolgs. Berühmte Preisträger sind unter anderem Carl Benz, Gottlob Bauknecht, Artur Fischer, Anton Kathrein, Sybill Storz, Karl Schlecht, Friedhelm Loh, Hans Peter Stihl, Martin Herrenknecht, die Nobelpreisträger Herrmann Staudinger, Ernst Ruska und Manfred Eigen, sowie die SAP Gründer Dietmar Hopp, Hasso Plattner und Klaus E. Tschira.