„Der Natürlichkeit und Gesundheitsverträglichkeit des Rohmaterials wird bei der Dämmstoffwahl leider oft zu wenig Bedeutung beigemessen. Dabei wissen wir aus wissenschaftlichen Studien ebenso wie aus der Baupraxis, dass Dämmprodukte aus Holzfasern bauphysikalische Eigenschaften besitzen, die über ihre schützende und die Bausubstanz erhaltende Funktion hinaus für maximales Wohl- und Behaglichkeitsgefühl sorgen“, betont INTHERMO-Geschäftsführer Dipl.-Holzbauing. Stefan Berbner.
Unbedenkliche Zusammensetzung
Holzfaserdämmstoffe werden aus unbehandeltem Nadelholz hergestellt, das im Sägewerk in Form von Spreißeln, Hackschnitzen und Schwarten anfällt. „Hautreizungen und Allergien, die auf Inhaltsstoffe von Holzfaserprodukten zurückzuführen wären, sind uns nicht bekannt. Man kann Holzweichfasermatten ebenso wie Holzfaserdämmplatten mit bloßen Händen anfassen und verbauen, ohne Hautrötungen und andere Reizerscheinungen befürchten zu müssen oder sich gar gravierenden Gesundheitsrisiken auszusetzen“, sagt Dr.-Ing. Tobias Wiegand, Geschäftsführer beim Verband Holzfaser Dämmstoffe e.V. (VHD) in Wuppertal.
Die Notwendigkeit, Arbeitshandschuhe und Schutzkleidung beim Einbau von Holzfaserdämmstoffen zu tragen, wie es von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) für den Umgang mit Bauprodukten ansonsten allgemein empfohlen wird, erübrigt sich deshalb.
Mehr als ein Versprechen
Die gesundheitliche Unbedenklichkeit des Werkstoffs Holz und daraus hergestellter Produkte ist ein wichtiger Grund, weshalb sich ökologische bzw. natürliche Baumaterialien insbesondere bei privaten Auftraggebern wachsender Beliebtheit erfreuen. Einer Erhebung des Düsseldorfer Marktforschungsinstituts BauInfoConsult vom Februar 2015 zufolge entscheiden sich in Deutschland mittlerweile sieben Prozent der Bauherren (Neubau, Mauerwerk) und Gebäudeeigentümer (energetische Sanierung im Bestand, Massivbau) für Dämmstoffe aus Holzfasern.
Ein Hausbesitzer aus Mannheim/Baden-Württemberg, der sein in den 1950er Jahren errichtetes Mehrfamilienhaus von einem Fachbetrieb mit einer INTHERMO Holzfaserdämmung ausstatten ließ, beschreibt seine Erfahrungen so: „Die Tür hinter sich zumachen, die Füße hochlegen, tief durchatmen und entspannen – was könnte es nach einem anstrengenden Arbeitstag Angenehmeres geben?! Wohl dem, der in einem Haus mit Holzfaserdämmung lebt! Das Naturmaterial schirmt die Wohnung zuverlässig ab und hält die größte Sommerhitze draußen. Im Winter bleibt die kuschelige Wärme sehr viel länger im Raum als in vormals ungedämmtem Zustand; nachheizen müssen wir dementsprechend erst erheblich später. Zudem ist der Schallschutz eine Wohltat. Die Erholung setzt deutlich früher ein, man fühlt sich schneller ausgeruht, reagiert gelassener und entspannter.“
Was wie ein vollmundiges Versprechen aus der Werbung klingt, lässt sich anhand der charakteristischen bauphysikalischen Eigenschaften von Holzfaserdämmstoffen nachvollziehbar belegen:
Hohe Wärmespeicherkapazität
„Um die Hausbewohner im Sommer vor unangenehm hohen Außentemperaturen zu schützen, braucht ein guter Dämmstoff eine niedrige Wärmeleitfähigkeit, ein hohes Raumgewicht sowie eine hohe spezifische Wärmespeicherkapazität“, sagt Dipl.-Bauing. Jürgen Waßermann, Leiter Technik bei INTHERMO. Auf Holzfaserdämmstoffe treffen alle drei Aspekte in idealer Weise zu:
Bauteile mit INTHERMO Holzfaserdämmung
- verfügen über hohe Wärmespeicherkapazitäten; das bedeutet, dass große Mengen Wärmeenergie vom Dämmstoff „gepuffert“ bzw. aufgenommen werden und erst gar nicht in den Raum gelangen können;
- bewirken lange Phasenverschiebungen: Damit ist die Zeitspanne gemeint, die zwischen dem Erreichen der maximalen Außentemperatur bis zum Erreichen der maximalen Innentemperatur vergeht. Sie sollte idealerweise mehr als neun Stunden betragen, was das Original-INTHERMO-Holzfaser-WDVS ermöglicht;
- zeichnen sich durch kleine Temperaturamplituden aus; das heißt, dass die Wärmewelle im Tagesverlauf so stark gedämpft wird, dass sie auf der Innenseite des Bauteils kaum noch messbar ist.
Für einen effektiven Schutz vor Raumwärmeverlusten ist eine möglichst niedrige Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffs wichtig. Wie bei vielen anderen gebräuchlichen Dämmstoffen liegt bei INTHERMO Holzfaserdämmplatten der Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λ bei 0,039 bis 0,045 W / (m K). Andere Holzfaserprodukte, bei denen für bestimmte Anwendungen eine höhere Rohdichte und höhere Festigkeit wichtig sein können (so zum Beispiel bei Unterdeckplatten), liegen im Bereich von 0,045 bis 0,055 W / (m K). Wärmeverluste durch Bauteile werden in jedem Fall durch eine Holzfaserdämmung wirksam minimiert.
Vorbildliche Schalldämmmaße
Ausschlaggebend für die guten schalldämmenden Eigenschaften von Holzfaserdämmstoffen ist – neben ihrem vergleichsweise sehr hohen Raumgewicht – vor allem die poröse Faserstruktur, die sich durch eine hohe schallabsorbierende Wirkung auszeichnet.
Zahlreiche Prüfberichte zur Luftschalldämmung zeugen von hervorragenden bewerteten Schalldämmmaßen für alle Arten von Bauteilen mit Holzfaserdämmung:
- Außenwände in Massiv- und Holzbauweise mit Vorhang- oder WDVS-Fassaden bis Rw,P = 56 dB,
- Dächer mit Zwischen- oder Aufsparrendämmung bis Rw,P = 59 dB,
- Holzbalkendecken als Geschossdecken bis Rw,P = 79 dB sowie
- leichte Raumtrennwände bis Rw,P = 62 dB.
Regulierende Funktion
Bei Raumtemperaturen von 27 Grad Celsius und mehr im Haushalt oder Büro zu arbeiten, geschweige denn abends in „aufgeheizten“ Räumen zur Ruhe zu kommen und erholsamen Schlaf zu finden, fällt vielen Menschen schwer. Bei einer Innenraumtemperatur um die 21,5 Grad Celsius fühlt man sich hingegen rundum wohl. Diese so genannte Behaglichkeitstemperatur hängt sowohl von der Raumlufttemperatur als auch von der Temperatur der umgebenden Bauteiloberflächen ab. Die Oberflächentemperatur wird besonders von der Wärmespeicherfähigkeit der Bauteile einschließlich der verbauten Dämmstoffe beeinflusst. Holzfaserdämmstoffe verfügen über eine besonders hohe Wärmespeicherfähigkeit und können daher im verbauten Zustand einen großen Teil der von außen auf die Bauteile einwirkenden Sonnenenergie aufnehmen und speichern. Das führt dazu, dass die für die Behaglichkeitstemperatur relevante raumseitige Oberflächentemperatur der Umfassungswand nur unwesentlich ansteigen kann. Die Raumtemperatur wird somit rund um die Uhr als relativ ausgeglichen empfunden.
Es kommt also nicht von ungefähr, dass sich Menschen in Häusern mit Holzfaserdämmung erheblich wohler fühlen als in unzureichend oder gänzlich ungedämmten Gebäuden. Es zieht nicht, ist weder feucht noch zu kalt oder zu warm, von Straßenlärm und den Nachbarn ist so gut wie nichts zu hören. Unter solchermaßen vorbildlichen Wohnbedingungen kann dann auch der Feierabend gerne kommen, von dem der Mannheimer Hausbesitzer schwärmte.
Literaturtipp
Der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI) hält zum Thema „Wohngesundheit – Bauen und Leben mit Holz“ auf seiner Website www.vhi.de eine ausführliche Broschüre zum Herunterladen bereit. (az)