Bereits im Vorfeld des Dialogs hatten Gespräche mit allen beteiligten Anspruchsgruppen stattgefunden, anhand derer die zentralen Fragen und Anliegen identifiziert und zusammengeführt wurden. Ziel der Auftaktveranstaltung war es, die genannten Themen aus den Bereichen Technik, Umwelt, Architektur, Wirtschaftlichkeit, Politik und Kommunikation im Dialog zu verdichten.
„Der DAW Stakeholder-Dialog ist eine gemeinsame Lösungssuche mit dem Anspruch, konstruktiv und offen über alle Vor- und Nachteile von Wärmedämmung zu diskutieren“ , so der Vorsitzende der DAW-Geschäftsleitung, Dr. Ralf Murjahn bei der Begrüßung. „Mittelfristig wollen wir den Dialog in Form eines ‚lernenden Netzwerks‘ weiterführen“.
Die Bedeutung eines konstruktiven Austausches für Energieeffizienz und Klimaschutz betonte auch Hans-Ulrich Hartwig, Ministerialrat aus dem Hessischen Ministerium der Finanzen in seinem Impulsvortrag zu den Klimazielen der neuen Hessischen Landesregierung. „Um die direkten Handlungsmöglichkeiten des Landes auf den Klimaschutz effektiv zu nutzen, müssten Schlüsselfragen im Bereich der Gebäude, aber auch bei der Mobilität und in der Beschaffung beantwortet werden. Da sich Wärmedämmung bisher stets als besonders geeignete Lösung zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit erwiesen habe, sei der Austausch im Rahmen des DAW Stakeholder-Dialogs dazu von großer Wichtigkeit“ so Hartwig.
Anschließend stellten die Stakeholder ihre eigenen Positionen zu der Frage „Welchen Stellenwert haben energetische Gebäudesanierung und Wärmedämmung aus der Sicht der Stakeholder und wie sollten gesellschaftliche Rahmenbedingungen für diese entwickelt werden?“ dem Plenum vor. Die Beiträge reichten von einem offenen und transparenten Umgang mit den Medien über eine kritische Auseinandersetzung mit dem Klimaschutz und Dämmdicken bis zu Finanzierungslösungen für energetisch optimierte Gebäude. In gemischten Tischgruppen wurden die Aspekte anhand der Themenfeldanalyse weiter vertieft und ergänzt. Es herrschte unter anderem Konsens, dass neben dem Klimaschutz auch andere Motivationen wie Wohlfühlen und eine Verbesserung der Lebens- und Wohnqualität mit einer energetischen Sanierung eines Gebäudes einhergehen. Auch wurde die energetische Optimierung von Gebäuden als grundsätzlich richtig und gesellschaftlich gewollt angesehen. Brandschutz, Entsorgung/Recycling und Gestaltung/Architektur wurden als Themen mit besonderer Herausforderung identifiziert. Sie sind daher in der nächsten Dialogveranstaltung als Schwerpunkte vorgesehen.
Axel Scheelhaase, Projektleiter Energieeffiziente Gebäude bei der Deutschen Energie-Agentur (Dena) rundete mit seinem Vortrag „Energiewende und energetische Sanierung in der Kommunikation: Zukunft Wärmedämmung“ die erste Dialogveranstaltung ab. Der nächste DAW Stakeholder-Dialog aus der sechsstufigen Workshop-Reihe ist für Frühsommer 2014 geplant.
Der Dialogprozess wird von der Agentur Dialog Basis begleitet.
Dialog Basis mit Sitz in Dettenhausen bei Tübingen ist eine wissenschaftlich orientierte, interdisziplinäre Dialog-Organisation mit hoher methodischer Fachkompetenz für Bürgerbeteiligung und Stakeholder-Dialoge.