Effiziente Prozesse, ein möglichst hoher Warenumschlag und die Umsetzung nationaler und internationaler Zollgesetze - um diesen Anforderungen der Wirtschaftsbeteiligten Herr zu werden, setzen Häfen heute auf papierlose Abläufe.
In jüngster Zeit hat sich hier besonders im Bereich des Imports eine Menge getan. So auch in den bremischen Häfen, wo zum Jahreswechsel 2010/2011 BIP, die Importplattform von dbh Logistics IT AG (dbh), in Betrieb ging. Die Plattform hat sich inzwischen in der Praxis bewährt und wird auch im neuen Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven, dem JadeWeserPort, zum Einsatz kommen.
Automatische Gestellung bei Import und Transshipment
BIP übernimmt bei Importen und auch bei Seedurchfuhren die automatisierte Gestellung an den Zoll. Voraussetzung ist, dass die Manifeste und weitere notwendige Informationen rechtzeitig im System hinterlegt wurden. Seit Kurzem kann in Bremerhaven auch die Anmeldung von Transshipment- Containern für die Veterinärüberwachung abgewickelt werden. Auch in Wilhelmshaven wird dies möglich sein.
Nachdem das Inkrafttreten der neuen Zollprozesse (Stichwort: summarische Anmeldung) zum Stichtag 1.5.2011 zunächst die Anbindung von Terminals, Reedereien und Zollbehörden erforderte, wurden anschließend auch Speditionen an die Plattform angeschlossen. Vorteil für alle beteiligten Unternehmen: rechtzeitige automatische Statusinformationen verhelfen zu mehr Planungssicherheit und minimieren Reibungsverluste.
Mit der Importplattform BIP ist die medienbruchfreie elektronische Abbildung der Zollprozesse zur Routine geworden.
Bewährte Technik für Wilhelmshaven
Auch der neue Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven, der JadeWeserPort, wird an die Plattform angeschlossen. Mit Inbetriebnahme des Containerterminals wird BIP nicht nur als erste Importplattform in Deutschland standortübergreifend eingesetzt werden, sie wird damit auch ein weiteres Zollamt mit den notwendigen Informationen über die summarischen Anmeldungen und Transshipment-Aufträge in der Bremer Hafentelematik bzw. Wilhelmshaven Telematik versorgen.
Holger Hübner, Teamleiter Port Solutions bei dbh, glaubt an die Zukunftssicherheit der Business Integration Plattform: "Die positive Bilanz des ersten Jahres bestätigt, dass die bremischen Häfen und der neue Tiefwasserhafen Wilhelmshaven für die Anforderungen der Zukunft sehr gut aufgestellt sind. Die moderne und flexible ITInfrastruktur wird Kunden, Partnern und Dienstleistern eine sichere Basis für die nächsten Jahrzehnte bieten".
Forschungsprojekt ISETEC II
BIP wurde im Rahmen der Forschungsinitiative ISETEC II - LPM (Lean Port Management) entwickelt. Damit förderte das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) innovative Technologien für die deutschen Seehäfen. Projektziel von LPM war es, die Hafendurchlaufzeiten - insbesondere von Containern - mittels effizienzsteigernder Maßnahmen - zu minimieren. Das Projekt startete am 1. Juli 2008 und wurde Anfang Juni 2012 offiziell beendet.