Am JadeWeserPort sind neben dem Terminalbetreiber Eurogate auch die Reedereien, Speditionen, Bahnoperateure, das Hafenamt, der Zoll und verschiedene weitere Beteiligte aus der Hafenwirtschaft an das Port Community System angeschlossen. Das System bietet mit den vier Modulen "Vessel", "Rail", "Truck" und "Services" passende Anwendungen für eine große Anzahl von Prozessen. So werden zahlreiche Anwendungen über diese Plattform miteinander verknüpft: von der Auftragserteilung an die Umschlagsunternehmen über die Importabwicklung bis zur Gefahrgutanmeldung.
Das Funktionieren der Hafentelematik war ein kritischer Faktor auf dem Weg zur Eröffnung des Container Terminals. "Ohne die IT-Unterstützung wäre der Terminalbetrieb in diesem Umfang nicht möglich", erklärt Jens Flemming, IT-Leiter bei Eurogate. "Die komplette Supply Chain basiert auf Datenflüssen. Zum reibungslosen Prozessablauf braucht es immer ein System, das diese Ströme miteinander verbindet. Somit liefert die Hafentelematik einen wichtigen Beitrag zum erfolgreichen Terminalbetrieb."
Einfache Nutzung für BHT-Anwender
Alle Teilnehmer, die bereits das Schwestersystem Bremer Hafentelematik (BHT) einsetzen, können nahtlos ihre Wilhelmshavener Aktivitäten einfügen. In den Bremischen Häfen stellt dbh bereits seit 1973 die IT-Infrastruktur bereit - so konnte jetzt ein großer Teil der, dort in 40 Jahren gesammelten, Erfahrungen und Entwicklungen auf den Tiefwasserhafen an der Jademündung übertragen werden.
Zwei Neuerungen hat dbh allerdings einfließen lassen. Zum einen wurde durch Eurogate ein vollautomatisches Gate-System entwickelt, das Truckern die vorgeschriebene elektronische Identifikation am Zolltor erleichtert und ihnen somit einen schnelleren Einlass auf das Hafengelände ermöglicht. Mit Hilfe des sogenannten "Pre-Announcement" können die Containernummern jetzt vorab an das System übermittelt werden, die der Trucker am Gate nur noch bestätigen muss. Die zweite Ergänzung betrifft den Schienenverkehr: ein neues Zollinformationssystem erleichtert die Anlieferung und den Abtransport von Waren per Bahn.
Weitere Änderungen sind dadurch bedingt, dass der Container Terminal Wilhelmshaven ein Seezollhafen ist, während es sich in Bremerhaven um eine sogenannte Freizone handelt. Die bürokratischen Anforderungen für Einfuhr, Ausfuhr und Lagerung unterscheiden sich daher stark. Auch die Schiffsdeklaration weicht ab.
dbh hat umfassende Vorkehrungen getroffen, damit ein reibungsloser Hafenbetrieb vom ersten Tag an gesichert ist. Die Kapazitäten des Systems sind so dimensioniert, dass die prognostizierte Last auch problemlos verdoppelt werden kann. Zurzeit ist in Wilhelmshaven der Umschlag von 2,7 Millionen Standardcontainern pro Jahr vorgesehen.
Weitere Informationen: www.dbh.de