Mit der Novellierung der Trinkwasserverordnung ist auch der Bestandsschutz für Installationen bei der man von einer Gefährdung des Menschen ausgehen kann, aufgehoben. Diese "neuen" Formulierungen hat das Gesundheitsamt Erfurt zum Anlass genommen, die Installationen im Zoo zu untersuchen und hat Sicherheitstrennstationen für Betriebswasser der Klasse 5 nach EN 1717 gefordert. Dies bedeutet freier Auslauf und kein herkömmlicher Rohrtrenner. Die Forderungen sind umso verständlicher, da bei Vieh- und Pferdetränken bzw. Wasserstellen für Tiere zusätzlich zu der mikrobakteriellen Infektionsgefahr auch eine viruelle Infektionsgefahr einhergeht.
Bei der Versorgung der Tiere mit Trinkwasser, musste sich der Zoo neuen Anforderungen stellen: Die Novellierung der Trinkwasserverordnung stellt in §17 Satz 2 Trinkwasser-verordnung klar, dass "Wasserversorgungsanlagen aus denen Trinkwasser abgegeben wird, nicht ohne den allgemeinen Regeln der Technik entsprechenden Sicherungseinrichtungen mit Wasser führenden Teilen verbunden werden [dürfen], in denen sich Wasser befindet oder fortgeleitet wird, das nicht für menschlichen Gebrauch bestimmt ist." Diese etwas schwer verständliche Formulierung bedeutet im Klartext, dass Betriebswasser sicher und klar von Trinkwasser getrennt werden muss. Im Falle der Anlagen im Zoo handelt es sich um Betriebswasser der Klasse 5.
Die Techniker des Zoo Erfurt haben sich zusammen mit dem Fachbetrieb für die Installation von Sicherheitstrennstationen Typ AB der Fa. Dehoust entschieden. Aufgrund der räumlichen Situation und auch wegen der nicht notwendigen Verlegung von neuen Leitungen wurden 8 kleinere Sicherheitstrennstationen mit einem Leistungsbereich von 2,7 bis 3,2 m² eingebaut.
Bei einer Neuinstallation würden sich natürlich die Sicherheitstrennstationen Typ AQF mit höherer Leistung und geregelten Druckerhöhungsanlagen anbieten.
Technik kurz erklärt
Die Sicherheitstrennstation trennt das Trinkwassernetz vom Betriebswasser mittels eines an die Trinkwasserleitung angeschlossenen mechanischen Schwimmerventils und einer seitlichen rechteckigen Überlauföffnung im Wasserbehälter des Gerätes.
Durch das Schwimmerventil wird der Behälter automatisch nachbefüllt und sofern es zu einem Rückstau kommen sollte, läuft das Wasser über den seitlichen Überlauf, bevor es mit dem Trinkwasser- Anschluss in Berührung kommt.
Eine in der Sicherheitstrennstation integrierte Druckerhöhungsanlage fördert das Trinkwasser aus dem Wasserbehälter im Gerät zum Verbraucher. Sie schaltet sich druckabhängig beim Öffnen des Verbrauchers ein und volumenstrom-abhängig beim Schließen des Verbrauchers wieder ab.