- Fluchtwege im Gebäude nicht zustellen
- Schon geringe Mengen an Brandrauch bedeuten Lebensgefahr
- Rauchmelder monatlich testen
Eine wichtige Verhaltensregel für den Brandfall klingt einfach, ist aber oft nicht leicht umzusetzen: Erst einmal Ruhe bewahren! Wer Hektik und Panik vermeidet, tut sich leichter, die Gefahrenzone zügig, aber kontrolliert zu verlassen. Außerdem sind andere gefährdete Personen zu warnen. Man tut gut daran, die gekennzeichneten Fluchtwege zu benutzen und die Türen von verrauchten Räumen hinter sich zuzuziehen. Schnellstmöglich sollte auch ein Notruf an die Feuerwehr (Telefon 112) abgesetzt werden. Hier gilt der Tipp des DEKRA Experten: Lieber einmal zu viel als einmal zu spät.
Fluchtwege nicht zustellen
Ein wichtiger Aspekt bei Bränden ist der Fluchtweg. Der Rettungsweg muss bekannt und frei von Hindernissen sein. In Mehrfamilienhäusern darf er nicht mit Möbeln, Schuhschränken oder Fahrrädern zugestellt sein. Sie können die Flucht behindern und selbst Feuer fangen. Brennbare Gegenstände sind dort auf ein Minimum zu verringern. In jedem Fall muss die Haustüre von innen immer ohne Schlüssel zu öffnen sein, sonst kann das Treppenhaus zur tödlichen Falle werden. Aufzüge dürfen im Brandfall nie benutzt werden, erinnert DEKRA Experte Inderthal.
Verrauchtes Treppenhaus bedeutet Lebensgefahr
Verlässt man eine Wohnung, in der ein Brand ausgebrochen ist, sollten Personen möglichst die Türe hinter sich schließen, damit sich die gefährlichen Brandgase nicht auf dem Rettungsweg ausbreiten und die Flüchtenden gefährden können. Auch geringe Mengen von Brandrauch enthalten giftige Gase, die bereits nach wenigen Lungenzügen zur Bewusstlosigkeit führen können. Ist das Treppenhaus bereits verraucht, sollte man in der Wohnung bleiben und sich am Fenster bemerkbar machen.
Niemals sich selbst in Gefahr bringen
In den ersten Sekunden, nachdem ein Brand entstanden ist, kann man noch versuchen, das Feuer mit einem Feuerlöscher zu löschen. „Man sollte sich vorher schon mal mit der Handhabung beschäftigt haben und genau wissen, wann ein Einsatz sinnvoll ist und wie man sich beim Löschversuch nicht selbst gefährdet“, rät Brandschutzexperte Lars Inderthal. Auch hier gilt unbedingt: Niemals Rauch einatmen. Im Zweifel bringt man sich in Sicherheit und überlässt die Brandbekämpfung der Feuerwehr.
Rauchmelder: Monatlich die Prüftaste drücken
Wenn es in der eigenen Wohnung brennt, kann man den Rauch schnell riechen. Das funktioniert allerdings nicht, wenn der Brand in einem entfernten Raum der Wohnung entsteht oder die Bewohner schlafen. Die meisten Brandopfer bei Wohnungsbränden sind deshalb in den Nachtstunden zu beklagen. Genau hier helfen Rauchwarnmelder, die bereits bei geringen Mengen an Rauch einen lauten Alarmton abgeben und damit auch die schlafenden Bewohner so frühzeitig wecken, dass sie auf die Gefahr reagieren können. „Man hat festgestellt, dass oft nur 120 Sekunden Zeit bleiben, um sich nach der Entstehung eines Brandes in Sicherheit zu bringen“, so der DEKRA Experte.
Rauchmelder sind in Deutschland seit Beginn des Jahres 2024 bundesweit in allen Bundesländern vorgeschrieben. Damit sie dauerhaft schützen, sollte ihre Funktion mit der Prüftaste jeden Monat gecheckt werden. Ist die Batterie weitgehend entladen, gibt das Gerät im Abstand von einigen Sekunden einen Signalton ab.
Vorbereitung auf den Brandfall:
- Machen Sie sich vorab klar, was im Ernstfall zu tun ist.
- Checken Sie die Fluchtwege: Wie verlaufen sie? Gibt es Hindernisse?
- Gibt es genügend Rauchmelder? (Schlafräume, Flure etc.)
- Haben Sie den Rauchmelder in den letzten vier Wochen getestet?