Modernisierungsstrategie der Provinzial Rheinland
Die Provinzial Rheinland (Provinzial) schreibt auf ihrer Internetseite: „Versicherungen sind nicht sexy – das wissen wir. Aber es ist weise, gut vorzusorgen.“ Und weiter: „Das Ziel unserer Mitarbeiter im Innen- wie im Außendienst: Freiräume im Leben unserer Kunden schaffen, indem wir für eine ganzheitliche Absicherung sorgen“. Genauso handelt die Provinzial auch bei der Modernisierung ihrer IT: Gute Vorsorge, Sicherheit und Freiräume schaffen.
Die zentralen IT-Systeme des Versicherungsunternehmens Provinzial sind selbstentwickelte Anwendungen auf IBM-Mainframe. Mittelfristig will Provinzial auf eine offene Plattform (UNIX/Linux) wechseln. Der erste Schritt ihrer Modernisierungsstrategie ist die Migration aller Anwendungen und Daten von IBM IMS/DB zu IBM Db2.
Aufgrund des Volumens der Provinzial-Anwendungssysteme, der Menge und der Komplexität der erforderlichen Änderungen, des engen Zeitrahmens sowie ihrer Erfahrungen mit der manuellen Umstellung einiger Programme und Datenbanken entschied sich Provinzial für eine maßgeschneiderte und vollautomatisierte Lösung mit den Werkzeugen von Delta Software Technology (Delta).
Erfolgreiche Migration mit Delta
Mit der Lösung von Delta konnte Provinzial erfolgreich alle Anwendungen und Daten vollständig und absolut sicher und außerdem zum Festpreis von IBM IMS/DB auf Db2 migrieren.
Für Provinzial waren die folgenden Vorteile der Delta-Lösung besonders wichtig:
- Maßgeschneiderte Lösung: Provinzial konnte das neue Datenmodell frei gestalten und zwischen alternativen Transformationen wählen. So konnten sie direkt Einfluss auf die Performance der Anwendungen nehmen und dafür sorgen, dass das neue Datenmodell auch für die Zukunft passt.
- Vollständige Ablösung von IMS/DB: Keine Emulation, sondern saubere Anwendungen als wären sie ursprünglich mit Db2 entwickelt worden.
- Kein Freeze: Die Wiederholbarkeit der Prozesse erlaubt die ungestörte parallele Weiterentwicklung und Maintenance an den zu transformierenden Modulen; Blockadezeiten entfielen.
- Maximale Sicherheit: Dafür sorgten die regelbasierte und automatisierte Durchführung aller Änderungen, Meta-Level-Tests (Verifikation der Transformationsregeln und vollständiger Test der Transformationsergebnisse vor der tatsächlichen Änderung der Sourcen) sowie ein durchgehender, vollständig abgeschlossener Prozess („Clean Room“) von der Analyse bis zur Transformation - statt Umsetzung „von Menschenhand“.
- Flexibilität: Daten- und Anwendungstransformation waren entkoppelt und konnten unabhängig voneinander durchgeführt werden.
- Kein „Point of No-return“: Bei neuen Erkenntnissen, Erweiterungen des Regelwerks oder bei neuen Programmversionen durchliefen bereits umgestellte Module den Transformationsprozess einfach nochmals.
- Revisionssicher: Jede Anwendungs- und Datentransformation wurde automatisch und vollständig dokumentiert.
- Keine Folgekosten, kein „Footprint“, kein „Vendor Lock-in“: Nach Projektabschluss entstehen keine Lizenz- oder Wartungskosten für Werkzeuge oder neue Laufzeitkomponenten.
- Umsetzung in-budget zum Festpreis.
Der Wechsel von IBM IMS/DB zu Db2 ist ein Paradigmenwechsel, der nicht nur die Speicherung der Daten betrifft, sondern auch die gesamte Programmlogik für die Datenzugriffe in allen Anwendungen. Neben der Datentransformation waren daher umfassende Änderungen der Programme notwendig. Die Funktionalität, Schnittstellen und Datenstrukturen durften jedoch nicht verändert werden.
Die folgenden Highlights beschreiben, wie Delta die hohen Anforderungen der Provinzial erfüllte.
Sauberes relationales Datenmodell und Migration der Daten
Aufgrund der technologischen Differenzen der Datenbankmodelle, impliziten Definitionen der Zugriffe, strukturellen Besonderheiten und anderem, ist eine 1:1-Transformation des hierarchischen Systems IMS/DB zum relationalen Db2 nicht möglich.
Delta ermittelte das in den Sourcen und Datenstrukturen tatsächlich verwendete IMS-Datenmodell sowie alle Abhängigkeiten und Zusammenhänge. Aus diesen Informationen wurde automatisch ein Vorschlag für das neue Db2-Datenmodell erzeugt. Auf dieser Basis entwickelten die Experten der Provinzial das neue relationale Datenmodell, das auch zukünftigen Anforderungen gerecht wird.
Die Datenmodelle und die von Delta erstellten Mapping-Regeln stellten die Grundlage für die Transformation der Daten wie auch für die Generierung der Db2-Zugriffe dar, so dass Änderungen am Datenmodell sich automatisch und identisch auf die Anwendungs- und Datentransformation auswirkten.
Für die Migration der Daten von IBM IMS/DB zu Db2 wurden mit Delta ADS generierte Serviceprogramme verwendet.
Vollautomatische Transformation mit AMELIO Modernization Platform
In einem iterativen Prozess erstellte Delta mit der AMELIO Modernization Platform eine maßgeschneiderte Transformations-Factory für Provinzial. Diese Factory arbeitet regelbasiert und vollständig automatisiert nach einem Clean Room-Konzept. Alle Änderungen werden ohne jegliche manuellen Eingriffe konsistent und revisionssicher in allen Sourcen durchführt. Die Transformationen waren perfekt auf die Anforderungen des Projekts zugeschnitten. Betriebliche Besonderheiten, Standards oder spezielle Umsetzungsregeln zur Performance-Verbesserung wurden ebenso berücksichtigt.
Die vollständige Automatisierung der Transformation garantiert einerseits maximale Sicherheit, andererseits ermöglicht sie Flexibilität und kurze Reaktionszeiten bei neuen Anforderungen. Darüber hinaus wird der Testaufwand durch die regelbasierte Arbeitsweise drastisch reduziert.
Einführung Daten-Services
Für die Zugriffe auf IBM Db2 wurden Daten-Services automatisch generiert. Sie liefern die Daten und Statuswerte exakt so, wie von den Programmen benötigt – trotz Paradigmenwechsel.
Die Logik der Programme und die Schnittstellen wurden nicht verändert, Namenskonventionen und Programmierrichtlinien wurden berücksichtigt. Die Entkopplung von Anwendung und Datenzugriffen hat den zusätzlichen Vorteil, dass Änderungen am Datenmodell keine Auswirkungen auf die Programme haben.
Extra Sicherheit und Flexibilität durch besondere In-Place-Migration
Die Migration erfolgte schrittweise als sogenannte In-Place-Migration. Hierfür wurden alle Datenzugriffe übergangsweise gleichzeitig auf beiden Datenbanksystemen durchgeführt, also für IMS/DB und auch für Db2. Zur Steuerung wurde ein Weichensystem implementiert, das im Fehlerfall jederzeit die Reaktivierung des alten Systems in Produktion auf Knopfdruck erlaubt hätte. So konnten alle Daten automatisch verglichen und alle Programme verifiziert werden – und das nicht nur in den Testumgebungen, sondern auch in den produktiven Umgebungen.
Im Anschluss wurden mit AMELIO CleanUp Factory sämtliche Code-Bestandteile für die Zugriffe auf IMS/DB sowie für die Weichensteuerung der In-Place-Migrationsschritte wieder entfernt. Das Ergebnis sind saubere Sourcen, ganz so als wären sie bereits ursprünglich für Db2 entwickelt worden.
Performance
Die Umstellung von extrem schnellen IMS-Datenbanken, deren Anwendungsprogramme oft exakt auf die Speicherstrukturen ausgerichtet sind, auf die flexibleren, für ad-hoc Abfragen geeignete Db2-Datenbanken führt oft zu Einbußen bei der Performance. Das befürchtete auch Provinzial. Durch die automatisierte Migration und die Möglichkeit, die Transformationsregeln individuell anzupassen, gab es jedoch keine Performance-Einbußen. Die Vorgaben für die Performance der migrierten Anwendungen wurden zur vollsten Zufriedenheit der Provinzial erfüllt: Ein Ziel, das insbesondere dank der guten Zusammenarbeit mit dem Projektteam der Provinzial erreicht werden konnte.
Lesen Sie hier die gesamte Success-Story:
https://delta-software.com/link.php?de=7329
Foliensatz zum '97. IMS Guide - GSE AK IMS-Systemverwaltung': „DINO: Von IBM IMS/DB nach Db2 - Provinzial schafft vollständige Migration“
https://delta-software.com/link.php?de=7336