„Auf der einen Seite braucht es ein deutlich kleineres Gebäude, das zu kühlen auf der anderen Seite weniger Energie benötig. Damit spart der Kunde also bares Geld“, benennt Holger Cremer, Leiter Research & Development Mechatronik für Europa bei der Dematic GmbH, den wohl entscheidenden Vorteil von AMCAP. Um auch unter den extremen Bedingungen eines Tiefkühllagers die bekannte Dematic-Qualität zu gewährleisten, „wurden sämtliche Komponenten für ihren Einsatz im Temperaturbereich zwischen minus zwei und minus 30 Grad Celsius geprüft und optimiert“, sagt Cremer. So kämen beispielsweise beheizte Lichtschranken und Sensoren zum Einsatz, die in Temperaturübergangsbereichen nicht beschlagen sowie Öle und Schmierstoffe, die auch bei niedrigen Temperaturen eine optimale Viskosität aufweisen.
Doch der Aufwand habe sich gelohnt. „Wir sind überzeugt, ein sehr gutes System auf die Beine gestellt zu haben“, sagt Cremer. „Die Anlage besticht nicht nur durch ihre kompakte Bauweise. Auch der Materialfluss ist schlank und elegant gestaltet. Die Waren können beispielsweise nach dem Depalettieren ohne weitere Zwischenschritte eingelagert werden.“
Wie herkömmliche AMCAP-Anlagen erlaubt auch das TK-System unterschiedlichste Verpackungseinheiten auf Paletten oder in Rollbehältern zu palettieren. „Das Packen von Mischpaletten in Tiefkühllagern ist eine sehr anstrengende und personalintensive Tätigkeit“, erklärt Cremer. Die vollautomatische Lösung von Dematic optimiere den kompletten Prozess der Auftragsbearbeitung.
„AMCAP bietet auch im Tiefkühlbereich höchste Verfügbarkeit und erreicht nicht zuletzt dank der niedrigen Energiekosten einen schnellen Return-on-Investment“, so Cremer weiter. Ein weiterer Vorteil des Systems sei, dass für das gesamte Handling und den Transport der unterschiedlichen Gebinde keine zusätzlichen Tablare benötigt würden. „Das spart nicht nur Platz im Lager, sondern auch Kosten und Zeit.“
Das System besteht aus den Modulen: Lagen-Depalettierung, Fördertechniksystem, Multishuttle-Modul zur Lagerung und Sequenzierung, Palettierzelle zum Beladen von Paletten und Rollbehältern sowie der Dematic iQ Lagerverwaltungssoftware zur Steuerung. Bei der Depalettierung der artikelreinen Paletten wird jede Lage auf einer speziellen Fördertechnik vereinzelt und dann direkt im Dematic Multishuttle 2 Flex eingelagert. Die Flex-Variante ist mit einem flexiblen Lastaufnahmemittel ausgestattet und kann damit verschiedene Größen von Verpackungseinheiten greifen und mehrfachtief einlagern.
Sobald das System einen Palettierauftrag erhalten hat, erzeugt die Lagerverwaltungssoftware mit Dematic iQ PackBuilder eine volumenoptimierte Palettiersequenz. Dies geschieht auf Basis der Gebinde-Eigenschaften und kundenseitigen Bestellvorgaben. So werden Artikel stabil und platzsparend angeordnet und anschließend in exakter Sequenz vom Multishuttle 2 direkt zur Palettierzelle, dem Herzstück des Dematic AMCAP Subsystems, befördert. Sobald alle Verpackungseinheiten gestapelt sind, wird die Palette abgesenkt und automatisch mit Folie umwickelt.
Durch den Einsatz eines integrierten Ringwicklers werden Transportschäden im Vergleich zu Systemen mit externen Stretchwicklern vermieden. Um keine Zeit während des Palettentauschs zu verlieren, wird die Palettierung auf der eingebauten Slider Plate fortgesetzt. Sobald eine neue Palette zur Verfügung steht, wird diese weggezogen und die Artikellage auf die Palette übergeben. Und das selbstverständlich alles ohne Unterbrechung der Kühlkette.
Das Ergebnis ist eine transportfertige Versandpalette, die im Vergleich zu manuell gestapelten Mischpaletten eine höhere Packdichte aufweist und somit zu einer optimalen Ausnutzung des Lkw-Raums beiträgt. „So lassen sich nicht nur Transportkosten deutlich reduzieren, sondern auch die Waren sicherer transportieren“, sagt Cremer.
Weitere Informationen über Dematic GmbH unter www.dematic.com/de