Die Dokumentation der Kostformen, einschließlich vorhandener Unverträglichkeiten ist lückenhaft. Aufgrund unvollständig ausgefüllter Servicelisten, in der die Dokumentation sehr kompliziert ist und über mehrere Masken ausgeführt werden muss, kann der Service nicht durchgängig arbeiten und muss sich die fehlenden Informationen erst besorgen.
Die Servicekräfte müssen abklären, welche Pflegekräfte für welche Patienten zuständig sind.
Dies ist nicht eindeutig, da es eine Bereichspflege gibt, bei der jeder Pflegekraft Patienten
zugeordnet sind. Anschließend sind die Pflegekräfte zu suchen und nach der Kostform zu befragen. Die Pflegekräfte müssen sich bei unklaren Diagnosen, im Falle noch ausstehender Diagnosen, erst mit den Ärzten in Verbindung setzen. Dadurch wird der Arbeitsfluss aller Mitarbeitenden gestört. Servicekräfte müssen über die Stationen laufen, im Stationssekretariat muss die Büroarbeit unterbrochen werden, das Pflegepersonal muss die Arbeit am Patienten unterbrechen und die Ärzte müssen möglicherweise Untersuchungen abbrechen.
Es fehlt beispielsweise die Kostform für den Patienten Herrn Müller. Die Servicekraft kommt auf die Station und möchte das Essen für Herrn Müller aufnehmen. Auf der Serviceliste ist für ihn keine Kostform dokumentiert. Nun muss die verantwortliche Pflegekraft identifiziert und gesucht werden. Diese muss ihre Arbeit unterbrechen und schlimmstenfalls Schutzkleidung ausziehen. Mit viel Glück weiß die Pflegekraft, was Herr Müller essen darf oder findet die Information auf der Patientenliste. Andernfalls muss sie beim zuständigen Arzt anrufen, um die Kostform zu erfragen. Alle beteiligten Mitarbeitenden verlieren viel Zeit und Nerven.
Das praktische Beispiel zeigt den Ablauf für einen Patienten. Auf einer Station liegen ungefähr 30 Personen, von denen manchmal nur für 5 Patienten die Kostform eingetragen ist. Es wird deutlich, dass die digitale Transformation in Kliniken nicht nur technische Veränderungen mit sich bringt, sondern auch die Notwendigkeit, die Arbeitsabläufe zu optimieren um die Patientenversorgung zu verbessern.
Für IT-Unternehmen bedeutet Digitalisierung im Krankenhaus die Implementierung und Wartung neuer Systeme, während sie für Anwender eine Vereinfachung der Arbeitsprozesse beziehungsweise ein Plus an Service bedeutet. Das ärztliche und pflegerische Personal handelt in der Regel unter Zeitdruck und akzeptiert keine Anwendungen, die zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Eine Grundvoraussetzung für die Akzeptanz der Nutzung von digitalen Systemen ist daher die Reduzierung auf die notwendigen und sinnvollen Computerinteraktionen.
Ein verantwortungsvoller Ansatz für die Entwicklung, Auswahl und Implementierung von IT Anwendungen im Gesundheitswesen besteht darin, die Analyse auf die Ebene des Arbeitsablaufs zu konzentrieren. Der routinemäßige Einsatz von IT in tägliche Workflows zur Vereinfachung und Verbesserung der Leistungen ist der Schlüssel zu einer sinnvollen Nutzung. Krankenhäuser müssen die für ihre Arbeitsabläufe am besten geeignete IT Lösung auswählen.
Prozesse sind darauf zu analysieren, ob durch digitale Transformation und Innovation eine wertsteigernde Unterstützung erfolgen kann. Eine digitale Wertschöpfungsanalyse zeigt auf, welche Technologien vorhanden sind, inwiefern diese genutzt werden, ob sie zweckmäßig sind und durch welche Maßnahmen der technologische Nutzen weiter erhöht werden kann. Es ist notwendig, den Status Quo der Digitalisierung zu kennen. Nur auf dieser Basis lässt sich ein Zukunftsbild entwickeln und daraus erfolgversprechende Projekte ableiten.
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"Wir ermutigt Einrichtungen, ein systematisches Workflow-Management zur Routine zu machen, um Zeit zu sparen und Verschwendung zu vermeiden, indem wir eine engagierte Kommunikation führen und die Akteure motivieren, ihre Kompetenzen erfolgreich weiterzubilden"