Um dieser Problematik entgegenzuwirken, hat das Institut für Workflow-Management im Gesundheitswesen (IWiG) das Potenzial des Einsatzes von Physician Assistants (PA) in der stationären Patientenversorgung mithilfe der softwarebasierten prozessualen gesundheitsökonomischen Analyse (SPGA) untersucht. Eine Erhebung, fokussiert auf das Krankheitsbild F08D: Abdominelles Aortenaneurysma, analysierte die Auswirkungen der Integration von PAs auf die stationären Prozessabläufe in deutschen Kliniken.
Für das spezifische Krankheitsbild erstellte das Team zwei klinische Behandlungspfade, die den zeitlichen Aufwand der stationären Prozessabläufe in der Gefäßchirurgie ohne bzw. mit Beteiligung eines PA darstellten. Diese betrachteten insbesondere die Arzt-Tätigkeiten und deren Delegationsmöglichkeiten an einen PA.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Einsatz von PAs eine erhebliche Entlastung für Ärzte in der Gefäßchirurgie bedeutet. Für die ärztlichen Leistungen in der präoperativen Phase war ein Aufwand von insgesamt 100 Minuten notwendig, wovon der PA 81,2 Minuten übernahm, was einer Delegationsquote von 81 Prozent entspricht. Bei den intraoperativen Tätigkeiten mit einem Zeitaufwand von 265 Minuten betrug die Delegationsquote 54,7 Prozent (145 Minuten). Die Analyse der postoperativen Leitungen ergab eine Durchführungszeit von 185 Minuten, von denen 159 Minuten an den PA übertragen werden konnten, woraus sich eine Delegationsquote von 85.9 Prozent ergab.
Die Gesamtanalyse verdeutlicht, dass der ärztliche Zeitaufwand für die stationäre Patientenversorgung in der Gefäßchirurgie von 550 Minuten ohne PA-Beteiligung auf 165 Minuten mit PA-Beteiligung reduziert wird – eine Differenz von beeindruckenden 70 Prozent (385 Minuten).
Das Berufsbild des Physician Assistants zeigt somit das Potenzial, einen entscheidenden Beitrag zu einer effektiven Patientenversorgung sowie zur Sicherstellung der Versorgung in Zeiten von Ärztemangel zu leisten.
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