Verläuft die Patientenbehandlung wie im aufgeführten Beispiel, ergeben sich Probleme:
„Pflegekraft Herr Renner möchte auf Station D1 die OP-Wunde von Patientin Frau Freitag versorgen. Er schiebt den Verbandwagen zum Zimmer von Frau Freitag, desinfiziert seine Hände, begrüßt die Patientin und entfernt den alten Wundverband. Dann stellt er fest, dass der Verbandswagen nicht ausreichend mit Wundverbänden bestückt ist. Herr Renner bittet Frau Freitag zu warten und die Wunde nicht zu berühren. Er verlässt das Zimmer und sucht im Materialraum nach Wundverbänden (5 Minuten). Doch auch dort sind die erforderlichen Verbände nicht mehr vorrätig. Er ruft auf Station B3 an, um nachzufragen, ob dort Wundverbände abgegeben werden können (1 Minute). Pflegekraft Frau Kerner unterbricht ihre Arbeit, um den Bestand zu prüfen (3 Minuten). Sie gibt Herrn Renner eine positive Rückmeldung. Herr Renner macht sich auf den Weg zu Station B3 und holt die Wundverbände ab (10 Minuten). Die Wunde von Frau Freitag ist in dieser Zeit unversorgt, die Patientin ist dadurch der erhöhten Gefahr einer Infektion ausgesetzt. Herr Renner muss im Patientenzimmer und bei Frau Freitag alle Hygienemaßnahmen erneut durchführen (3 Minuten) und kann erst dann die Wundversorgung abschließen.“
Im Rahmen der softwarebasierten akademischen Weiterbildung analysierten die Teilnehmenden die Prozesse der Wundversorgung und identifizierten 22 Minuten verschwendete Zeit für Anrufe, Suche, Wege, Warten und Unterbrechungen. Anschließend wurde das Klinikteam befähigt, mithilfe eines praktisch erprobten Handlungsmusters die Prozesse so zu optimieren, dass die Versorgung der Patienten einfach und schnell durchgeführt werden kann. Ein systematisches Workflow-Management hilft, die Zuständigkeiten der Materialbestellungen abzustimmen und zu regeln. Das Ziel ist, das Material zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, in der richtigen Güte und dem richtigen Umfang zur Verfügung zu haben.
Workflow-Management ist eine Routine, die ein angestrebtes Handlungsmuster in einzelne Schritte unterteilt und so trainierbar macht. Sie können jedoch nicht beliebig viele Handlungsmuster etablieren, sondern sollten sich auf die erfolgreichen konzentrieren und diese beharrlich trainieren.
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"Wir ermutigt Einrichtungen, ein systematisches Workflow-Management zur Routine zu machen, um Zeit zu sparen und Verschwendung zu vermeiden, indem wir eine engagierte Kommunikation führen und die Akteure motivieren, ihre Kompetenzen erfolgreich weiterzubilden"