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Das solare Kombikraftwerk

(PresseBox) (München, )
"Dann zeigen Sie mal, was Sie können", soll Bundeskanzlerin Angela Merkel beim zweiten Energiegipfel im Oktober 2006 gesagt haben. Die Vertreter der Erneuerbaren-Energie-Branche ließen sich nicht zweimal bitten. Die Enercon GmbH, die Schmack Biogas AG und die SolarWorld AG bündelten ein paar bestehende Anlagen zu einem solaren Kombikraftwerk. Das Ziel war der praktische Nachweis, dass Erneuerbare Energien sehr wohl eine 100-prozentige Vollversorgung der Bundesrepublik erbringen können.

Einen ersten Einblick in das Vorzeigeprojekt gab das Business Institute Solar Strategy, welches mit der Koordination beauftragt wurde, bereits auf der Jahreskonferenz EE07. Um das Vorhaben überschaubar zu halten, hat man sich auf die Bereitstellung von 1/10000-tel des aktuellen Stromverbrauches beschränkt. Dies entspricht einer jährlichen Menge von 46 GWh Strom.

Anfang 2007 handelte es sich noch um eine reine Simulation des Kombikraftwerkes. Mit einem Rechenmodell des ISET Kassel wurde anhand heutiger Lastgänge im Stromnetz und den Ertragsdaten heutiger Einzelanlagen, ein funktionsfähiger Anlagenmix ermittelt: 70% Wind, 15% Solarstrom, 25% Biogas. Da dies in Summe 110% ergibt hat das Kombikraftwerk sogar noch die Chance 10% der Energiemengen zu exportieren.

Die Steuerung des Kombikraftwerkes erfolgt nach einem einfachen und naheliegenden Prinzip:

Der Strombedarf wird aus den bekannten Vorhersageverfahren ermittelt.
Das Angebot von Solarstrom und Windstrom wird ebenfalls mit Hilfe von Prognosen abgeschätzt und im Stromangebot verbucht.
Die Differenz zwischen Bedarf und Angebot wird durch speicherbare Energiemengen gedeckt.

Als gespeicherte Energie kommt die Biomasse ins Spiel. Diese wird als gereinigtes Biogas in das Erdgasnetz eingespeist, in den bestehenden Erdgasspeichern gelagert und in bestehenden Erdgas-Blockheizkraftwerken verstromt. Kurzzeitige Stromüberschüsse können in einem Stromspeicher gelagert und zu einem späteren Zeitpunkt wieder entnommen werden. Soweit das Konzept.

Für die praktische Umsetzung hat man 3 Windparks mit insgesamt rund 13 MW elektrischer Maximalleistung herausgesucht. Der Standort Pilsum liegt an der Küste und die Parks in Ense und Berlin haben Binnenlandcharakteristik. Auf diese Weise soll der Mix aus einem Drittel Offshore und zwei Drittel Onshore-Windstromanteil nachgebildet werden.

Beim Solarstrom wurde ein Portfolio aus 14 Anlagen mit rund 6 MW Maximalleistung zusammengestellt. Die Standorte liegen, im Gegensatz zur Windkraft, primär in der südlichen Hälfte der Bundesrepublik.

Im Bereich der Biomasse wurden bei der Stromerzeugung 4 MW Spitzenleistung gebündelt, wobei nur etwa 1 MW Biogaserzeugungsleistung benötigt wird. Ein Teil dieser Leistung stammt aus der Abfallentsorgungsanlage in Hünxe. Dort wird sowohl Biogas als auch Strom erzeugt. Das Konzept der räumlichen Trennung hat man in der Kombination aus Blockheizkraftwerken der Stadtwerke Schwäbisch Hall und der Biogas-Netzeispeiung bei Plieneing umgesetzt. Um auch bei extremen Wetterlagen ausreichend Pufferkapazität zu haben wurden für das Kombikraftwerk in den Erdgasspeichern 2 GWh Speicherkapazität "reserviert". Insgesamt verfügt Deutschland, nach Auskunft des BMWi, derzeit über Erdgasspeicher mit rund 200 TWh Speichervolumen.

Für die kurzzeitige Stromspeicherung wurden im solaren Kombikraftwerk 1 MW Speicherleistung und etwa 80 MWh Speicherkapazität eingeplant. Dies entspricht einem Tausendstel des Pumpspeicherkraftwerkes Goldisthal. Bereits heute werden zur Stabilisierung des deutschen Stromnetzes Wasserkraftanlagen mit einer Speicherkapazität von 120 GWh genutzt.

Doch auch um die Nutzung der Stromüberschüsse, immerhin rund 10% der produzierten Energiemenge, hat man sich Gedanken gemacht. Der Abschlussbericht zum Kombikraftwerk folgert, dass man anstelle des Stromexports oder der Abschaltung von einzelnen Anlagen, sinnvoller Weise eine Nutzung im Verkehrssektor anstreben sollte. Elektrische Mobilität würde nicht nur das Management des Kombikraftwerkes erleichtern sondern auch gleichzeitig die im Stromsektor nutzbaren Biomassepotentiale erhöhen. Das elektrische Mobilität bereits heute "Real" ist unterstrich Enercon Chef Aloys Wobben dadurch, dass er zum Energiegipfel gleich mit seinen Elektro Audi A4 anreiste.

Die Solarbranche hat zum Energiegipfel gezeigt, was Sie kann: 100% solare Vollversorgung ... und das nicht erst morgen, sondern eigentlich schon gestern.

Links:
http://www.jahreskonferenz.de/...
http://www.bmwi.de/...
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