Die Stimmung ist in diesem Bereich damit deutlich schlechter als in der Wirtschaft insgesamt. Über alle Branchen hinweg geht laut aktueller DIHK-Konjunkturumfrage derzeit rund die Hälfte der Unternehmen davon aus, dass sich ihre Geschäfte in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern werden. Die größten Sorgen bereiten den Unternehmen die Energie- und Rohstoffpreise, der Personalmangel und die Arbeitskosten. Aber eine wachsende Zahl von Unternehmen sieht auch in der Inlandsnachfrage ein steigendes Risiko. Das gilt insbesondere für die Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter, bei denen mittlerweile über 60 Prozent der Firmen die Inlandsnachfrage als Risiko für das eigene Unternehmen sehen.
DIHK-Hauptgeschäftsführungsmitglied Ilja Nothnagel: „Die Rückmeldungen zeigen, dass in weiten Teilen der Branche die Verunsicherung enorm ist. Zur Rekordinflation und sinkendem Verbrauchervertrauen kommen die Belastungen der Energiekrise hinzu. Was diese Betriebe jetzt vor allem brauchen, ist Planungssicherheit. Die angekündigten Hilfen im Energiebereich sind hierfür ein wichtiges Signal. Wichtig wäre zudem, dass weitere Entlastungsimpulse, beispielsweise beim Thema Bürokratieabbau, gesetzt werden.“
Sorge bereitet vielen Betrieben auch die eigene Finanzlage. Knapp 50 Prozent der Unternehmen der Tourismusbranche beschreiben ihre Finanzierungssituation als problematisch. Immerhin jeder zehnte Betrieb im Beherbergungsgewerbe sieht sich sogar von Insolvenz bedroht. „Sommer und Frühherbst haben gezeigt, wie wichtig das Arbeiten unter Normalbedingungen für die Zukunft der Branche ist. Einschränkungen im Geschäftsbetrieb sollten so weit wie möglich vermieden werden,“ so Nothnagel.
An der Umfrage haben sich über 24.000 Unternehmen beteiligt, davon knapp 2.000 aus dem Gastgewerbe. Der mehrwöchige Befragungszeitraum ging von 26. September bis zum 14. Oktober 2022.