Schweitzer: "Neben seinen Erleichterungen für die im Handel und Investitionen mit Kanada verbundenen Unternehmen liefert das Abkommen einen Eckpfeiler der EU-Handelspolitik gerade mit Blick auf die USA und auf Großbritannien.
Dabei hat das Abkommen einen langen Weg hinter sich. Seit einem Jahr ist Ceta vorläufig in Kraft. Die ersten Erfahrungen zeigen: Das bisher modernste Abkommen der EU verbessert spürbar den Marktzugang in Kanada und erleichtert den bilateralen Handel. Es ist daher ein Vorbild für andere EU-Abkommen.
So stieg das deutsch-kanadische Handelsvolumen allein im ersten Halbjahr 2018 um knapp 200 Millionen Euro – oder fast drei Prozent. Das Wachstum liegt damit drei Mal so hoch wie der Handel mit den USA und Frankreich. Das ist ein sehr guter Anfang in einem international aktuell schwierigen Handelsumfeld. Wir erwarten weiter hohe Zuwachsraten.
Es ist ein wichtiges Signal, wenn die EU-Länder mit starken Partnern wie Kanada, Japan und Mercosur gegen den grassierenden Protektionismus voranschreiten. Andere werden folgen.
Gleichzeitig ist klar: Handelsabkommen wie Ceta sind nur der erste Schritt – der fast noch schwierigere ist deren Umsetzung. Dies zeigen die Rückmeldungen aus der DIHK-Ceta-Roadshow von hunderten Unternehmen aus über zwanzig Veranstaltungen bundesweit. Insbesondere beim Thema Zoll benötigen Unternehmen Unterstützung, etwa durch ein leicht nutzbares Ursprungstool für ihre Produkte.