Schweitzer: "Im Vorfeld der Europawahl ist die Fortschreibung des Élysée-Vertrages ein positives Signal für die deutsche Wirtschaft. Der Freundschaftsvertrag liefert frische Impulse für den deutsch-französischen Motor.
Davon können beide Länder auch wirtschaftlich profitieren. Denn Deutschland ist der mit Abstand größte Handelspartner Frankreichs, und Frankreich ist für Deutschland der zweitgrößte Exportmarkt weltweit.
Für die deutschen Unternehmen ist ein gut funktionierender Binnenmarkt von enormer Bedeutung – gerade angesichts der weltweit zunehmenden protektionistischen Tendenzen. Die deutsch-französische Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schlüssel für eine stärkere EU.
Erfreulicherweise stärkt der neue Vertrag auch explizit die Kooperation in der Berufsbildung. Es ist wichtig, den neu geschaffenen Bildungsartikel jetzt mit Leben zu füllen und mit einer gemeinsamen Exzellenzinitiative die grenzüberschreitende Mobilität in der Berufsausbildung zu fördern.
Denn beide Partnerländer stehen vor der Herausforderung, ihre Berufsbildungssysteme auch für leistungsstarke Jugendliche als gleichwertige Alternative zum Hochschulstudium attraktiv zu machen. Eine stärkere deutsch-französische Bildungszusammenarbeit ist zudem notwendig, um auch den Bedarf der deutschen und französischen Wirtschaft an Mitarbeitern mit Kenntnissen der Sprache und Kultur des Partnerlandes zu decken. Derzeit fehlen hier nach Schätzung der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer circa 6.000 solcher Fachkräfte."