Vom DSL-Rinnsal zum Daten-Strom: Australien steht in den Startlöchern für eines der spannendsten Technologieprojekte weltweit. In den kommenden sieben Jahren sollen mehr als 90 Prozent der Einwohner Australiens - vom Großstädter bis zum Busch-Farmer - Zugang zu einem schnellen Internetanschluss erhalten. Dafür will der australische Staat umgerechnet 22 Milliarden Euro ausgeben - und setzt damit ein deutliches Zeichen für die Bedeutung von Breitbandanschlüssen. "Das Breitbandnetz gehört zur öffentlichen Grundversorgung", betonte der australische Minister für Breitbandnetz, Kommunikation und digitale Wirtschaft, Stephen Conroy, Anfang Dezember. Er verglich dabei die Notwendigkeit des Internetanschlusses mit jener der öffentlichen Stromversorgung. Im März 2009 hatte er sich über die Innovationen der digitalen Welt auf der CeBIT in Hannover informiert.
Die geplante australische Datenautobahn erobert neue Dimensionen: Mit einer Leistung von bis zu 100 Megabit pro Sekunde, mindestens jedoch zwölf Megabit pro Sekunde - für mehr als 90 Prozent der Bevölkerung - wird das National Broadband Network (NBN) die australische Gesellschaft revolutionieren, versprach Minister Conroy. Das Netz schaffe die Grundlage für die Entwicklung gänzlich neuer Technologien, wie sie heute noch nicht vorstellbar seien. Der südliche Kontinent wird damit zur bestverkabelten Großregion der Welt. Bereits Mitte 2010 sollen die ersten Städte an das künftige Mammut-Netz angeschlossen sein. Vor diesem Hintergrund veranstaltet die CeBIT Australia (24. bis 26. Mai 2010, Sydney) am 24. Mai 2010 die National Broadband Network (NBN) Conference. Auf der Agenda stehen also die wichtigsten Themen, die aus dem riesigen Bauvorhaben erwachsen.
Doch nicht nur in Australien ist die Breitband-Versorgung ein heißes Thema. Nach Finnland will nun auch Spanien - das Partnerland der CeBIT 2010 in Hannover seinen Bürgern einen verbindlichen Rechtsanspruch auf den schnellen Netzzugang geben. Und auch die deutsche Regierung hat ehrgeizige Pläne für den Netzausbau: Bis 2014 sollen drei Viertel der Deutschen über einen Internetanschluss von 50 Megabit pro Sekunde verfügen. Das entspricht der 20fachen Geschwindigkeit eines heute üblichen DSL-Anschlusses. Der Hightech-Branchenverband BITKOM spricht angesichts dieser Pläne von einer einzigartigen Chance. In Partnerschaft mit dem Bundeswirtschaftsministerium und der CeBIT veranstaltet der BITKOM deshalb eine Sonderausstellung auf der CeBIT Hannover (2. bis 6 März 2010) in Halle 13. In der "Broadband World" wird es die neuesten Entwicklungen rund um Breitband-Übertragungstechniken zu sehen geben, darunter drahtlose Glasfaser- und Satelliten-Technologien. Im Rahmenprogramm treffen sich Wissenschaftler, Anbieter und Anwender zu zahlreichen Vorträgen, Foren und Diskussionsveranstaltungen sowie Best-Practice-Vorführungen. Die "BITKOM Broadband World" wird so zum internationalen Treffpunkt für Hersteller, Netzbetreiber, Kommunen, Anwender und Politik.
Weitere Informationen finden Sie unter www.cebit.de und www.cebit.com.au