Rund 11 000 Besucher aus 39 Ländern kamen nach Hannover, um sich über die viel versprechenden Möglichkeiten der Biotechnologie in Gesundheitswesen, Lebensmittelproduktion, Chemie und Umweltschutz zu informieren. "Das ist mehr, als wir erwartet haben, denn durch die Umstellung des Veranstaltungsturnus haben wir zu Beginn mit einer vergleichsweise kleineren Messe gerechnet", berichtet Kühne. "Eine wachsende Mehrheit von Ausstellern und Partnerorganisationen bestätigt, dass die BIOTECHNICA mit dem neuen Jahresturnus den richtigen Weg eingeschlagen hat, um der weltweit wachsenden Branche in jedem Jahr eine zentrale europäische Plattform für Innovationen und Wissenstransfer zu bieten", fügt Kühne hinzu.
535 Aussteller aus 28 Ländern präsentierten ihre neuesten Produkte und Entwicklungen, darunter internationale Marktführer und Top-Unternehmen wie Sartorius, Boehringer Ingelheim, GE Healthcare und Merck. Insgesamt wurden 8 395 Quadratmeter Ausstellungsfläche verkauft. Zusätzlich belegte das neue Schülerprogramm BioTech4U in Halle 8 weitere 2 000 Quadratmeter Fläche. Außerdem war das Convention Center komplett mit Konferenzen ausgebucht. "Damit sind wir sehr zufrieden", betont Kühne. "Wir werden weiterhin intensiv mit unseren Partnern aus Industrie, Wissenschaft und Politik daran arbeiten, die Leuchtturmfunktion der BIOTECHNICA für die europäische Biotech-Branche auszubauen."
Rund ein Drittel der Aussteller kam aus dem Ausland. Die meisten ausländischen Unternehmen waren aus Großbritannien, der Schweiz, den USA und der Republik Korea in Hannover zu Gast. Aus Deutschland waren Aussteller aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg am stärksten vertreten, gefolgt von Hessen und Niedersachsen. Insgesamt waren Unternehmen von vier Kontinenten dabei. Als ihre wichtigsten Ziele für die Messebeteiligung gaben die Aussteller das Knüpfen neuer Kontakte zu potenziellen Kunden und die Pflege bestehender Kundenkontakte an.
Auch die diesjährige BIOTECHNICA zeichnete sich durch ein hochkarätiges und international geprägtes Fachpublikum aus. Der Anteil der Fachbesucher aus dem Ausland stieg auf 23 Prozent. Damit kam nahezu jeder vierte Besucher aus dem Ausland. Besucherzuwächse aus dem Ausland gab es vor allem aus der Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden. Damit erreichte die BIOTECHNICA wesentliche Kernzielmärkte in Europa. Auch aus Japan sowie Süd- und Mittelamerika waren Besuchergewinne zu verzeichnen.
Mit 99 Prozent lag der Fachbesucheranteil der Ausstellung auch in diesem Jahr auf Spitzenniveau. 76 Prozent der Fachbesucher verfügten über Kompetenz hinsichtlich der Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen in ihren Unternehmen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Messebesucher stieg im Vergleich zum Vorjahr von 1,3 auf 1,5 Tage. Im Durchschnitt besuchte jeder Fachbesucher auf der BIOTECHNICA 22 Stände.
Die BIOTECHNICA war auch in diesem Jahr wieder die Messe für Innovationen und den Technologietransfer. Laut Besucherbefragung waren die allgemeine Suche nach Neuheiten (50%) sowie die Erlangung eines allgemeinen Marktüberblicks (44%) mit Abstand die wichtigsten Messebesuchsziele. Im Fokus der Besucherinteressen standen die Ausstellungsbereiche Biotechnik (63%), Equipment/Laborgeräte (59%) und Pharma/Medizin (55%). Gefragt waren auch die Bereiche Biochemie (27%), Services (18%), Ernährung (14%) und Umwelt (14%).
Das Konferenzprogramm war ein weiteres Highlight der diesjährigen BIOTECHNICA. Es war das größte und vielfältigste Kongressangebot seit Bestehen der BIOTECHNICA. Einen großen Mehrwert bot die Angliederung des Biotechnologie-Leitkongresses "European BioPerspectives". Dieser wurde von der DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie) gemeinsam mit 21 Fachgesellschaften erstmals parallel zur BIOTECHNICA ausgerichtet. Das neue Forum "Science to Market", das von der European Association of Pharma Biotechnology (EAPB) organisiert wurde, bot zudem einen separaten Treffpunkt für die Pharmazeutische Biotechnologie. Insgesamt besuchten über 2 800 Teilnehmer die Konferenzen, Foren und Workshops.
Mehr als 500 Experten aus aller Welt beleuchteten sämtliche Aspekte der modernen Biotechnologie. Sie schufen eine exzellente Kommunikationsplattform für Spezialisten aus Wissenschaft, Industrie und Politik. Das Themenspektrum reichte von Stammzellen- und Gentechnikforschung über regenerative Medizin sowie Trends und Perspektiven der Biotechnologie im Gesundheitswesen bis hin zu der Bedeutung von Rohstoffen als Innovationstreiber für alternative Energieerzeugung.
Erfolgreich gestartet ist auch das neue Partnering-Konzept der BIOTECHNICA. Es sorgte dafür, dass potenzielle Geschäftspartner aus aller Welt auf der Messe zueinander finden konnten. 246 Teilnehmer aus 28 Ländern nutzten die neue Plattform zum Ausbau ihrer Geschäftskontakte. Insgesamt fanden über 500 Gesprächstermine statt.
Aufgrund des drohenden Fachkräftemangels in der Life-Science-Branche kam der BIOTECHNICA-Karriereplattform eine besonders große Bedeutung zu. Das Angebot rund um das Thema Personal wurde nicht zuletzt auf Wunsch der Aussteller erweitert, um sie bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften zu unterstützen. So konnten Bewerber direkt vor Ort mit Personalverantwortlichen namhafter Firmen wie Hexal, Novartis, Olympus Europa, Qiagen oder Sandoz ins Gespräch kommen.
Als besonders gelungen bewertet Kühne die Aktivitäten der BIOTECHNICA für die Nachwuchsgewinnung: "Mit dem neuen Schülerprogramm BioTech4U haben wir voll ins Schwarze getroffen." Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Schülerprogramm war in kürzester Zeit ausgebucht. Oberstufenschüler mit den Leistungskursen Biologie, Chemie und Physik aus ganz Deutschland konnten in einer eigenen Halle die vielfältigen Möglichkeiten für eine berufliche Zukunft in der Biotech-Branche entdecken.
Auch in diesem Jahr hat die Deutsche Messe innovative europäische Unternehmen aus den Bereichen Biotechnologie und Life Sciences mit dem EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD ausgezeichnet. Sieger des mit insgesamt 100 000 Euro dotierten Preises wurde die Geneart AG aus Regensburg. Der zweite Platz ging an die immatics biotechnologies GmbH mit Sitz in Tübingen. Den dritten Platz belegte das britische Biotech-Unternehmen Astex Therapeutics Limited aus Cambridge.
Neben ihrer Erweiterung zum wichtigsten Branchentreff in Europa setzt die BIOTECHNICA auch in den anderen großen Biotech-Regionen der Welt Akzente. Vom 17. bis 19. März 2009 geht es weiter mit der BIOTECHNICA AMERICA in New York. Die dritte BIOTECH CHINA findet vom 1. bis 3. Juni 2009 wieder in Shanghai statt.
Die nächste BIOTECHNICA in Hannover wird am Dienstag, 6. Oktober 2009, eröffnet und dauert bis Donnerstag, 8. Oktober 2009.