Gebäude mit klug gesteuertem und energieeffizientem 'Maschinenpark' sparen ihren Besitzern viel Geld. Welche innovativen Lösungen in der Gebäudeautomation international auf dem Markt sind, und welche Trends die Entwicklung in den kommenden Jahren bestimmen werden, das erfahren Sie am besten auf der internationalen Fachmesse 'Industrial Building Automation' in Hannover.
Moderne Industriegebäude werden heute mit immer anspruchsvollerer Technik ausgestattet - von Aufzügen über Klimaanlagen bis hin zu kontrollierten Lüftungssystemen. Durch die zunehmende Komplexität erhöhen sich auch die Ansprüche an das Schaltzentrum des gebäudeweiten Maschinenparks, das Gebäudeleitsystem. Neue Trends bei der Gebäudeautomatisierung finden dort zuerst ihren Niederschlag. Bedenken, die Systeme könnten den neuen Herausforderungen nicht gewachsen sein, sind jedoch unbegründet. So sieht es zumindest Dipl.-Ing. Bernd Wattenberg, Vorstandsmitglied mehrerer Verbände der Gebäudeautomatisierung und ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet. "Moderne Leitsysteme stellen ohnehin Systeme dar, die mit Subsystemen der unterschiedlichsten Art zusammenwirken können. Es verschieben sich jedoch die Schwerpunkte - von der Planung bis zur Realisierung und der Nutzung." Veränderte gesetzliche Bedingungen spielen dabei eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel bei Aufzügen, bei denen heute zu jeder Zeit eine Evakuierung von eingeschlossenen Personen innerhalb kürzester Zeit gewährleistet werden muss. Zum anderen werden in der Branche Systeme zur Erzielung von Energieeinsparungen und Effizienzverbesserungen an Bedeutung gewinnen.
Einen qualifizierten Überblick, was sich aktuell auf dem internationalen Markt für Systeme der Gebäudeautomation bewegt, verschafft im April die Fachmesse 'Industrial Building Automation' im Rahmen der HANNOVER MESSE. Praktisch zum Nulltarif können Sie dort mit Fachleuten der Branche Lösungen für Ihre Herausforderungen im Gebäudemanagement diskutieren.
Durchgängige Gesamtsysteme
Unverkennbar am 'Vorabend' der Messe ist der Trend zu immer weiter gefassten Vergabepaketen. Bedeutende Hersteller der Branche werben mit der Projektierung, Lieferung und Wartung durchgängiger 'Gesamtsysteme'. Siemens zum Beispiel spricht in diesem Zusammenhang von 'Total Building Solutions'. Vorteil für den Anwender: Er erhält für alle Probleme einen zentralen Ansprechpartner und muss nicht viele unterschiedliche Wartungsverträge abschließen sowie die Kosten für die Anfahrt mehrerer Servicetechniker tragen. Bernd Wattenberg weist darüber hinaus auf einen zweiten Groß-Trend hin:
"In Zukunft werden auch die Systeme der industriellen Gebäudeautomation zunehmend einer permanenten Zustandskontrolle im Sinne des Condition Monitoring unterzogen werden." Damit können Zustandsverschlechterungen eines Systems bereits erkannt werden, bevor eine Störung eintritt. Remote Services kommt in diesem Zusammenhang eine stark wachsende Bedeutung zu. Die informationstechnische Verknüpfung eines Servicepartners mit der jeweiligen Anlage ist heute technisch weitgehend ausgereift. Schon jetzt liegen Erfahrungen vor, dass bis zu zwei Drittel aller Störungen bzw. Zustandsverschlechterungen von weit entfernten Helpdesks aus behoben werden können.
Leitwarten zusammenfassen?
Auch in der Diskussion: die Überwachung der Produktionstechnik und der Gebäudetechnik in einer zentralen Leitwarte zusammenzufassen. Die Leitwarte wird so zum 'Briefträger', der Informationen an die zuständigen Stellen weiter verteilt. Es sind Systeme in der Tat auf dem Markt, die Störmeldungen, denen sofort nachgegangen werden muss, während der Nachtschichten an die zentrale Produktionsleitwarte ausgegeben, während zeitunkritische Vorfälle generell an die Haustechnik gehen, damit sich diese am nächsten Morgen um den Vorgang kümmert. "Bei einer bedingungslosen Zentralisierung ist jedoch zu berücksichtigen, dass sich Alarme gegenseitig 'kannibalisieren' können. In der Regel rate ich dazu, Meldungen dort auszugeben, wo das Personal sitzt, das sich um die Vorgänge kümmern muss", gibt Bernd Wattenberg zu bedenken.