Die Branchengrößen SAP Deutschland AG & Co. KG und Siemens AG, die auch an der HANNOVER MESSE 2006 teilnehmen, machen vor wie es geht. SAP, als erfahrener Anbieter von ERP-Lösungen und Siemens mit seinem breiten Know-how bei MES und Control Systems werden zukünftig bevorzugt zusammen arbeiten. Dabei nutzen beide die Industriestandards ISA-95 und bieten eine gemeinsame Schnittstellenlösung. "Wir möchten unseren Kunden eine wirkliche Integration von Systemen anbieten, die heute noch nicht ausreichend miteinander kommunizieren können", erläutert Ralf-Michael Franke, Geschäftsgebietsleiter Industrial Automation Systems bei der Siemens A & D. "Über die gemeinsame Forcierung des ISA-95-Standards machen wir es dem Kunden leichter, die komplexen Anforderungen der heutigen Geschäfts- und Produktionsvernetzungen zu verstehen und darauf zu reagieren."
Ein weiterer Entwicklungstrend im Bereich MES ist die Erhöhung der Traceability. Alle Prozessdaten aus der Produktion werden automatisch erfasst und im System gespeichert, so dass sie jederzeit für Auswertungen zur Verfügung stehen. Fertigungsbedingungen wie Temperatur oder Drehzahl können chargenweise dokumentiert werden. "Ziel ist es jederzeit rückwirkend fertigungsrelevanten Daten auf Anforderung zur Verfügung zu haben", erläutert Lars Pischke, Leiter Service und Support MES bei der PSIPENTA Software Systems GmbH, einem Aussteller der HANNOVER MESSE. Diese Funktion unterstützt die Qualitätssicherung und entspricht den Anforderungen der Kunden.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Zukunft von MES wird die Optimierung der Echtzeit-Analysen sein. Produktions- und Leistungsschwankungen sowie die Ursachen und Auswirkungen auf das Geschäft werden dann noch zeitnaher darstellbar sein. Auf dieser Grundlage können Firmen umgehend auf Veränderungen in Auftragslage oder Lieferketten reagieren und Fertigungsprozesse entsprechend steuern. Sie sind damit auch in der Lage Investitionen besser auszuschöpfen und damit die Gesamtbetriebskosten zu senken.
Zudem werden zukünftig die Optimierungsalgorithmen zur Feinplanung stärker und gezielter in den Planungstools von MES eingesetzt werden. Durch die Nutzung solcher Funktionen können zusätzliche Einsparpotenziale erreicht werden.