Italienische Unternehmen waren ebenso flexibel wie ihr Wirtschaftsminister. Mit gecharterten Bussen und Autos kamen sie nach Hannover und präsentierten ihr Land als exportorientierte Industrienation. Besonders stark vertreten waren Aussteller in der industriellen Zulieferung, in der Automation und im Energiesektor.
Lösungen aus der Industrie für "Nachhaltige Mobilität"
Die Universität Perugia zeigte, wie ein Paket theoretisch in 20 Minuten von Rom nach Mailand gelangen kann. Der Schlüssel ist das umweltfreundliche Transportsystem "Pipe§net" für Leichtgüter bis 50 kg. Behälter werden in einem Vakuum-Leitungsnetz von Elektromotoren angetrieben und erreichen so Geschwindigkeiten bis zu 1500 km/h.
Der größte italienische Stromversorger Enel präsentierte Technologien, mit denen das Versorgungsnetz für Elektromobile entwickelt werden soll. Dabei greift Enel auf sein weltweit einzigartiges System zurück, mit dem mehr als 32 Millionen elektronische Zähler in italienischen Haushalten fernabgelesen und ferngesteuert werden können.
Pirelli Eco Technology punktete mit dem Partikelfilter FEELPURETM aus Siliziumkarbid. Er verringert Feinstaub-Emissionen aus Dieselmotoren um 90 Prozent.
Zur weiteren Förderung des deutschitalienischen Austauschs entwickelte das Italienische Institut für Außenhandel (ICE) einen "TechnologyAtlas". Damit können Wissenschafts- und Technologieparks nach verschiedenen Kriterien ausfindig gemacht werden. Die Datenbank-Anwendung steht im Internet unter www.ditt.de/atlas in vier Sprachen bereit. Rund 60 Unternehmen und Institutionen sind bereits vertreten. Das ICE sorgte mit einem Seminarprogramm für Wissenstransfer und Businessto-Business-Kontakte am Zentralstand in Halle 6.
Energiepolitische Weichenstellungen
Während der Eröffnung des WORLD ENERGY DIALOGUE berichtete Wirtschaftsminister Claudio Scajola von den energiepolitischen Weichenstellungen. Langfristig soll sich Italien zur Hauptverbindung zwischen Europa und der südlichen Küste des Mittelmeeres entwickeln. So ist eine Gas-Pipeline zwischen Algerien und Sizilien geplant. Die italienische Regierung fordert eine europaweite Energiestrategie, in der Italien und Deutschland eine große Rolle spielen sollen.
Deutschland als Hauptabnehmerland
Deutschland ist das Hauptabnehmerland italienischer Maschinen, gefolgt von Frankreich und den USA. Der italienische Dachverband für Maschinen- und Anlagenbau FEDERMACCHINE setzt mit seinen Mitgliedern auf die weltweit bedeutendste Technologieschau. "Die HANNOVER MESSE ist für italienische Hersteller von Investitionsgütern von großer Bedeutung. Sie ist der Treffpunkt für innovative Technologien. Zudem ist Deutschland mit einem Einkaufsvolumen von einer Milliarde Euro der Hauptabnehmermarkt in diesem Sektor", erklärte Verbandspräsident Alberto Maria Sacchi.