PD Dr. Michael Breckwoldt gibt in seiner Habilitationsarbeit Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten radiologischer Diagnostik und fokussiert dabei vor allem auf die Magnetresonanztomografie (MRT), die er als „Zugpferd des radiologischen Fortschritts“ sieht. Breckwoldt identifiziert in seiner Arbeit als Hauptvorteil der MRT ihre hohe räumliche Auflösung bei gutem Weichgewebskontrast ohne Anwendung von Röntgenstrahlen. Danach gingen Pathologien mit strukturellen Veränderungen der Gewebearchitektur und biochemischen Zusammensetzung einher, die in der MRT erfasst werden könnten. Gd-haltige Kontrastmittel lieferten zudem Informationen über funktionelle Veränderungen wie etwa Störungen der physiologischen Barriere zwischen Blutgefäßen und dem Hirngewebe. Demgegenüber können Eisenoxidnanopartikel-Kontrastmittel spezifisch in Immunzellen aufgenommen werden, um so zelluläre Veränderungen im Tumormikromilieu und entzündlichen ZNS Erkrankungen darzustellen. Insbesondere hier sieht PD Dr. Breckwoldt großes Potential, um so Immunzelldynamiken visualisieren zu können und damit Imaging Biomarker für das Ansprechen von onkologischen Immuntherapien zu entwickeln.
Wie PD Dr. Michael in seiner Habilitationsschrift darlegt, sei die MRT neben der onkologischen Bildgebung auch in der neurologischen Diagnostik essenziell. Die pathophysiologischen Grundlagen von Erkrankungen, die auf zellulärer und molekularer Ebene ablaufen, können jedoch auch hier bisher nur unzureichend visualisiert werden. Neben Immunzellspezifischen Kontrastmittelen zielt daher PD Dr. Michael Breckwoldt mit seiner Arbeit darauf ab, zelluläre Korrelate der MRT mittels neuer optischer Verfahren zu beschreiben, um so eine „Ground truth“ für die Entwicklung von MRT Signaturen zu erhalten.
Über den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis
Die Deutsche Röntgengesellschaft vergibt den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis alljährlich während des Deutschen Röntgenkongresses zum Gedenken an ihren Namensgeber. Der Preis wird seit 1979 verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird für hervorragende aktuelle Habilitationsschriften verliehen, die dem Fortschritt der Radiologie dienen. Eingeschlossen sind Themen aus den Gebieten der diagnostischen, interventionellen und experimentellen Radiologie sowie der Medizinphysik. Die Arbeit, die in der Regel bei Einreichung der Bewerbungsunterlagen nicht älter als drei Jahren sein sollte (entscheidend ist hier das Annahmedatum der Habilitationsschrift), muss in deutscher oder englischer Sprache abgefasst sein und sollte noch nicht ausgezeichnet worden sein. Die Autorin oder der Autor muss Mitglied der Deutschen Röntgengesellschaft sein.