- Tagesnavi für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz
- Unterstützt das eigenständige Leben und die Kommunikation
- Ende 2014 verfügbar
Wie sich Menschen mit Demenz, psychischen Erkrankungen oder anderen kognitiven und neurodegenerativen Einschränkungen im Alltag besser unterstützen lassen, zeigt die Deutsche Telekom auf der Medizinmesse MEDICA. Die neue App Tagesnavi bietet Hilfe bei der Tagesstrukturierung, eine bessere Pflegekoordination sowie eine einfache Videokommunikation zwischen Betroffenen, Pflegedienst und Angehörigen. Sie hilft älteren Menschen dabei, möglichst lange und eigenständig in der vertrauten Umgebung zu leben.
Die App navigiert die Benutzer durch den Tag und unterstützt sie bei der Organisation ihres Alltags, indem anstehende und erledigte Tätigkeiten angezeigt und durch Bilder, Geräusche und Sprache erinnert werden. Über einen separaten Zugriff auf die App können Angehörige und Mitarbeiter eines Pflegedienstes zusammen mit den Betroffenen individuelle Regeln und Erinnerungen für den Tagesablauf erstellen und verändern, wichtige Termine austauschen und den Zustand des Betroffenen überschauen, ohne dessen Selbständigkeit einzuschränken oder ihnen das Gefühl zu vermitteln, überwacht zu werden.
Einfache Benutzerführung
"Die Benutzung ist sehr einfach gehalten und die Menüführung auf maximal zwei Prozessschritte beschränkt. Da auf der Wunschliste von Älteren häufig der Austausch mit Kindern und Enkeln steht, ist auch die Bedienung für Videotelefonie und Kurznachrichten sehr einfach" sagt Dr. Axel Wehmeier, Leiter des Konzerngeschäftsfeldes Gesundheit bei der Telekom. "Videotelefonie statt traditioneller Sprachanrufe kann die Kommunikation mit Angehörigen erleichtern und so die Lebensqualität verbessern und soziale Isolation verhindern."
Design und Funktionen der App entwickelte die Telekom zusammen mit Experten der Universität der Künste Berlin sowie potenziellen Nutzern aus der Tagespflege. Einen ersten sechswöchigen Langzeittest bei Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz hat das Unternehmen gemeinsam mit dem Evangelischen Pflegedienst München e.V. (Wohnen im Viertel) und der evangelischen Heimstiftung Stuttgart/Bad Mergentheim durchgeführt. Die Praxis-Erfahrungen fließen in die weitere Entwicklungsarbeit ein. Marktstart wird voraussichtlich Ende 2014 sein.
In Deutschland werden rund 1,5 Millionen Pflegebedürftige zu Hause betreut. Zu Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz zählen alle Personen der sogenannten Pflegestufe 0, die in der Pflegestatistik nicht erfasst sind. Das sind nicht nur pflegebedürftige Personen, sondern ebenso Menschen mit psychischen Problemen. Sie haben seit Januar ein Anrecht auf Unterstützung durch Hilfsmittel, die in der Praxis jedoch noch kaum vorhanden sind.