Immer mehr Kunden begeistern sich für die die Möglichkeiten der multimedialen Vernetzung von Unterhaltungselektronik. Nach Angaben der GfK Retail and Technology GmbH waren 2012 rund die Hälfte der verkauften Geräte Smart-TVs (4, 8 Mio). Ein ähnlicher Trend ist in den meisten EU-Ländern zu beobachten. Smart-TV-Geräte ermöglichen die Kombination von Internet-Anbindung via LAN/WLAN mit Rundfunksignalen über traditionelle Empfangswege. Das bietet den Zuschauern zusätzliche attraktive Funktionen. Die reichen vom modernen Videotext mit Fotos und Bewegtbild über elektronische Programmführer bis zu Videosammlungen (Mediatheken) und den zeitsouveränen Abruf verpasster Sendungen. Die Geräte bieten auch Medien-Portalen mit diversen Apps (Applikationen). Oft komplettieren Heimvernetzung und die einfache Verbindung mit anderen Bildschirmgeräten (Smartphones, Tabletts) das smarte TV-Erlebnis - ebenso wie der freie Web-Zugang mittels integriertem Browser.
Neben "Hybrid-TV" und "Connected TV" hat sich der Begriff Smart-TV für die neuen, interaktiven Möglichkeiten des digitalen Fernsehens etabliert. Bei Smart-TV-Geräten finden Konsumenten vier spezielle Funktionsbereiche:
- Im laufenden TV-Programm kann man mit Druck auf den roten Knopf der Teletexttasten an der Fernbedienung Zusatzangebote des jeweiligen Senders auf dem Fernsehbildschirm nutzen. Dies wird über den europäischen HbbTV-Standard realisiert.
- In Portalen von Geräteherstellern und Infrastrukturbetreibern gibt's es viele interessante Dienste, die als Apps einfach aufgerufen werden können. Dies schließt zumeist die Möglichkeit ein, das Portal individuell zu gestalten, indem der Zuschauer Apps seiner Wahl ergänzt, platziert und voreingestellten Apps entfernt.
- Navigation im Internet durch die Eingabe von Webadressen im Browser des Smart-TV-Geräts.
- Ergänzend kann der Zuschauer den Smart-TV mit anderen Bildschirmgeräten verbinden und dieses Zweitbildschirm für die Steuerung des Erstgerätes oder die Heimvernetzung nutzen.
Die Deutsche TV-Plattform unterstützt seit 2009 mit einer eigenen Arbeitsgruppe die Entwicklung des interaktiven Fernsehens. Sie engagiert sich auch für das standardisierte HbbTV (Hybrid broadcast broadband TV). So gibt es neben der gefragten Konsumenten-Broschüre "Hybrid-TV" (3 Auflagen) und dem Flyer "Interaktives Fernsehen: HbbTV auf Smart-TV-Geräten" (IFA 2012) auch seit 2011 das "White Book Hybrid-TV". Die aktuelle 2. Ausgabe liegt neben Deutsch nun in englischer Fassung vor. Alle Dokumente sind abrufbar unter www.tv-plattform.de .
"Der Trend Smart-TV ist sehr dynamisch und bringt viele Chancen für den Markt und die Konsumenten in einer Zeit, da der Konsum audiovisueller Dienste sich stark verändert durch die Verfügbarkeit einer großen Auswahl an Inhalten auf allen möglichen Geräten", erklärt Jürgen Sewczyk, Mitglied des Vorstands der Deutschen TV-Plattform und Leiter der zuständigen Arbeitsgruppe: "Unsere Organisation wird weiter die Herausforderungen und Chancen für den audiovisuellen Markt durch Smart-TV analysieren. Wir laden alle Interessierten ein, sich an dieser Arbeit aktiv zu beteiligen".