Das Interview, das Droutsas der Deutschen Welle (DW) gab, in Auszügen:
„Es bedarf absoluter Reformen. Der Anfang muss beim Neuaufbau des Staatsapparats gemacht werden.“
Auf die Frage nach dem Ergebnis der griechischen Parlamentswahl sagte Droutsas:
„Das Ergebnis ist eine klare Botschaft des griechischen Volkes, dass es in der Eurozone bleiben möchte. Und es ist ein klares Mandat an die neue Regierung, alles dafür Nötige zu tun. Es wird für die neue Regierung nicht einfach sein, denn die radikale Linke Syriza hat bereits angekündigt, dass sie in der Opposition bleiben wird. Es gibt Befürchtungen, dass sie ihre aggressive Oppositionspolitik weiterführt. Das wird das Leben der neuen Regierung nicht leichter machen.“
Über mögliche Zugeständnisse der EU an Griechenland:
„Europa muss einsehen, dass sich das Programm, das Griechenland auferlegt wurde, als falsch erwiesen hat. Es wurde zu viel von Griechenland verlangt und dies in zu kurzer Zeit. Der Bestrafungscharakter gegenüber dem griechischen Volk war zu groß. Niemand bestreitet die Notwendigkeit für Maßnahmen, aber es muss eine andere Balance gefunden werden. Es muss insbesondere mehr Zeit gegeben werden, damit die Maßnahmen auch tatsächlich umgesetzt werden können und Ergebnisse zeigen. Der soziale Druck auf die Menschen Griechenlands, die wirklich leiden, muss gelockert werden.“
Über die etablierten Parteien und den konservativen Wahlsieger Antonis Samaras:
„Für die Misere des Landes ist die etablierte Politik verantwortlich. Vor allem für die politische Mentalität, die sie in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten ihres Regierungswirkens in der griechischen Gesellschaft etabliert hat. Die Großparteien haben dafür die Rechnung präsentiert bekommen: sowohl am Sonntag als auch bei den Wahlen vor drei Wochen. Das Land steckt in einer Krise. Jemand muss die notwendigen Reformmaßnahmen in Bewegung setzen. Das Vertrauen wurde jetzt schweren Herzens der Konservativen Nea Dimokratia ausgesprochen. Ich glaube, dass die Mehrheit der Griechen nicht aus voller Überzeugung für sie gestimmt hat, aber man erachtet dies als die letzte Chance für das Land.“
Das Interview im Wortlaut: http://www.dw.de/...