In den ersten Jahren sei es ihre Aufgabe gewesen, das demokratische Deutschland in die Welt zu tragen und seinen Weg zurück in die internationale Gemeinschaft medial zu begleiten. Heute schlage die DW "Brücken der Verständigung zwischen den Völkern und Kulturen" und trage zum Aufbau einer zivilen Weltgesellschaft bei.
Mit ihren multimedialen journalistischen Angeboten vermittle die DW "unsere deutschen gesellschaftlichen Erfahrungen", so der Intendant. "Zur Glaubwürdigkeit des Senders trägt wesentlich bei, dass wir ein umfassendes, differenziertes Bild unseres Landes zeichnen." Der Umgang mit der eigenen Vergangenheit beeindrucke Menschen in aller Welt ebenso wie die selbstkritische Berichterstattung beispielsweise über die NSU-Mordserie und den bevorstehenden Prozess. In der europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise könne die DW vor allem mit ihren Beiträgen in Regionalsprachen - beispielsweise auf Griechisch - die deutschen Perspektiven erläutern.
"Deutschlandbilder geprägt"
Bettermann: "Die Deutsche Welle hat die wechselvolle Entwicklung der Bundesrepublik begleitet, der mal staunenden, mal besorgten Welt die Erfolgsgeschichte der Wiedervereinigung erzählt, den schwierigen Weg zu mehr außenpolitischer Verantwortung vermittelt. Und sie hat in die Welt getragen, wie hierzulande darum gerungen wird, vor dem Hintergrund der eigenen Geschichte den richtigen Ton zu treffen - gegenüber Partnern auf allen Kontinenten. Die DW hat mit ihrer journalistischen Arbeit Deutschlandbilder beeinflusst, auch geprägt. Zugleich hat sie immer wieder gespiegelt, wie die Welt uns sieht."
Meilensteine auf dem Weg zum Multimediaunternehmen seien der Ausbau der Sprachenvielfalt seit den 1960er-Jahren, der Start des aktuellen Satellitenfernsehens 1992 und das frühe Engagement im Internet ab 1994 und die Zusammenführung der Aus- und Fortbildungsaktivitäten unter dem Dach der DW Akademie 2004 gewesen. Anfang 2012 habe die DW ihr Fernsehangebot und ihren vielsprachigen Auftritt im Internet vollständig überarbeitet.
Information, Kultur und Bildung
Neben Information seien Kultur und Bildung Hauptaufgaben der DW, insbesondere die Förderung der deutschen Sprache. Die DW Akademie sei die führende deutsche Organisation für internationale Medienentwicklung. Beispielsweise unterstütze sie in Tunesien, Libyen und Ägypten den Transformationsprozess der früheren Staatsmedien zu unabhängigen Einrichtungen. Auch in vielen weiteren Ländern fördere sie zusammen mit den journalistischen Angeboten der DW die Entwicklung von Medien- und Meinungsfreiheit. Bettermann: "Wir geben nicht zuletzt jenen eine Stimme, die in ihren Heimatländern unter Zensur und Repression leiden." Insofern verstehe die Deutsche Welle sich auch als eine Stimme der Menschenrechte.
Festakt am 17. Juni
Ihr Jubiläum feiert die DW am 17. Juni 2013 in Bonn mit einem Festakt im Rahmen des Global Media Forum. Zu der dreitägigen, interdisziplinären Konferenz im World Conference Center Bonn erwartet die DW wieder mehr als 2.000 Teilnehmer aus über 100 Ländern. Staatsminister Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, hält die Festrede "60 Jahre Deutsche Welle - Die Zukunft des Auslandsrundfunks: Werte für eine globalisierte Welt". Für die ARD spricht der Vorsitzende Lutz Marmor, Intendant des Norddeutschen Rundfunks.
Sonderseiten im Netz
Zu ihrem Geburtstag präsentiert die DW auf Sonderseiten im Internet in Text, Bild und Ton Schlaglichter aus 60 Jahren erfolgreicher Programm- und Unternehmensgeschichte
Links:
dw.de/60-jahre-dw
dw.de/dw-60-jahre
Eine 30-minütige TV-Dokumentation "Nahaufnahme: Brücken bauen - 60 Jahre Deutsche Welle" gibt Einblick in Aufgaben und die Entwicklung des deutschen Auslandssenders.
http://mediacenter.dw.de/...