Contact
QR code for the current URL

Story Box-ID: 613440

Deutsche Welle Kurt-Schumacher-Str. 3 53113 Bonn, Germany http://www.dw.de
Contact Mr Steffen Heinze +49 228 4292014
Company logo of Deutsche Welle
Deutsche Welle

Wiesenthal-Zentrum: "Massenmord nicht verstecken"

Efraim Zuroff, Leiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem, im Interview der Deutschen Welle

(PresseBox) (Bonn, )
Der Leiter des Jerusalemer Simon-Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, hat in einem Interview der Deutschen Welle mit Blick auf die zögerliche Verfolgung von NS-Verbrechern in einigen Ländern Osteuropas gesagt: "In diesen Ländern wird eine verdrehte Sicht der Dinge präsentiert", die die Beteiligung der Bevölkerung (an den NS-Verbrechen) herunterspiele. "Diese Länder versuchen, die Welt davon zu überzeugen, dass der Kommunismus genauso schlimm oder schlimmer war als der Nationalsozialismus. Was einfach nicht wahr ist. Sie wollen die Länder der Opfer sein. Natürlich haben die Sowjets sie zu Opfern gemacht. Aber sie müssen verstehen, dass sie den Massenmord nicht verstecken können, wenn sie lebendige Demokratien schaffen wollen."

Das Wiesenthal-Zentrum hatte am Dienstag in deutschen Großstädten eine Kampagne zur Suche nach den letzten noch lebenden NS-Verbrechern gestartet. Kritik daran wies Zuroff zurück: "Es ist die Belohnung, die die Geschichte macht. Wenn ich zu einer Pressekonferenz einladen würde, um an den guten Willen Deutschlands zu appellieren und um Hilfe zu bitten, würde niemand kommen. Wir müssen uns auf die Anziehungskraft einer Belohnung verlassen. Aber einige der besten Informationen haben wir über die Jahre von Leuten bekommen, die kein Geld wollten." Der Historiker Michael Wolffsohn hatte die Belohnung kritisiert und als "Kopfgeld" bezeichnet.

Für Efraim Zuroff bleibt die Verfolgung von Naziverbrechern nach wie vor sinnvoll und wichtig, auch wenn Betroffene 68 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg hochbetagt sind. Die Zeit relativiere in keiner Weise die Schuld der Mörder. Sie verantwortlich machen zu können bedeute in jedem Einzelfall nicht nur einen Sieg der Justiz, sondern auch einen Erfolg für die Gesellschaft. Zuroff: "Das sendet ein machtvolles Signal im Kampf gegen die Leugnung des Holocaust."

Zuroff fügte hinzu: "Ich habe niemals einen Naziverbrecher getroffen, der Bedauern oder Reue zeigte. Wenn überhaupt, dann genau das Gegenteil. Ich habe Leute getroffen, die stolz auf das waren, was sie getan haben."

Website Promotion

Website Promotion
The publisher indicated in each case (see company info by clicking on image/title or company info in the right-hand column) is solely responsible for the stories above, the event or job offer shown and for the image and audio material displayed. As a rule, the publisher is also the author of the texts and the attached image, audio and information material. The use of information published here is generally free of charge for personal information and editorial processing. Please clarify any copyright issues with the stated publisher before further use. In case of publication, please send a specimen copy to service@pressebox.de.
Important note:

Systematic data storage as well as the use of even parts of this database are only permitted with the written consent of unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, All rights reserved

The publisher indicated in each case (see company info by clicking on image/title or company info in the right-hand column) is solely responsible for the stories above, the event or job offer shown and for the image and audio material displayed. As a rule, the publisher is also the author of the texts and the attached image, audio and information material. The use of information published here is generally free of charge for personal information and editorial processing. Please clarify any copyright issues with the stated publisher before further use. In case of publication, please send a specimen copy to service@pressebox.de.