Ausgezeichnet wird zum einen "Peters Traum". Die im Juli 2011 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlichte Geschichte eines deutschen Konvertiten und Dschihadisten beeindruckte die Jury insbesondere durch ihre gleichzeitig nahe als auch befremdende Darstellung eines Menschen, der auf eine unheimliche Weise gefährlich ist. "Ein Gefühl stärker als jeder Orgasmus, das muss der Tod als Märtyrer sein", sagt der Protagonist, der im Text den deutschen Namen Peter trägt.
Auch in diesem Jahr wird erneut ein Hörfunkbeitrag ausgezeichnet: Kathrin Erdmann und Petra Volquardsen haben für ihre einstündige Sendung "Leben am Rand - Alltag in einer Hamburger Flüchtlingsunterkunft" auf NDR 90,3 zwei Kinder und deren Familien 24 Stunden lang begleitet. Dabei ist ein sehr dichtes, persönlich gezeichnetes Bild der Lebenswelten dieser aus dem Kosovo bzw. aus Afghanistan stammenden Menschen entstanden. Die Jury empfand besonders die sensible Ansprache der jungen Protagonisten durch die beiden Autorinnen als gelungen.
In diesem Jahr bestand die Jury aus Juliane Eisenführ (Leiterin NDR 90,3), Annette Hillebrand (Direktorin der Akademie für Publizistik), Pastor Thomas Kärst (Chefredakteur des Magazins "Andere Zeiten"), Bruno Schrep (Klabunde-Preisträger und "Spiegel"-Autor), Martin Wilhelmi (Fernseh-Journalist) sowie den DJV-Vertretern Marina Friedt (freie Journalistin) und Peter Jebsen (Leitender Redakteur AUDIO VIDEO FOTO BILD). In guter Tradition wird den Preisträgern die Auszeichnung als feierlicher Höhepunkt auf dem 63. Hamburger Presseball am 21. Januar 2012 von der Vorsitzenden des DJV Hamburg Marina Friedt überreicht.
Für Rückfragen steht Ihnen Marina Friedt unter +49 (40) 245029 oder +49 (170) 9020-224 zur Verfügung.
Der Erich-Klabunde-Preis für sozial engagierten Journalismus wurde 1957 erstmals vergeben und zählt zu den ältesten deutschen Journalistenpreisen. Der Namensgeber Erich Klabunde (20.2.1907 - 21.11.1950) war 1945 Gründer und erster Vorsitzender der damaligen Berufsvereinigung Hamburger Journalisten und des Deutschen Journalisten-Verbandes auf Bundesebene.
Erich Klabunde war engagiert wie kaum ein anderer - "immer sprungbereit zum geistigen Turnier", formulierte Adolf Grimme, der langjährige Generaldirektor des NWDR. Klabunde starb am 21. November 1950, er wurde nur 43 Jahre alt.