„Für den Mittelstand hat die Vermeidung eines erneuten Lockdowns höchste Priorität gehabt. Durch das politische Vakuum nach der Bundestagswahl wurde zu lange gezögert und wertvolle Zeit verschenkt. In der Konsequenz steht nun knapp ein Drittel der Bevölkerung unmittelbar vor einem Lockdown – eine Katastrophe für den Mittelstand!“, kritisiert DMB-Vorstand Marc S. Tenbieg scharf. Auch wenn die bundeseinheitlichen Regeln sowie die neuen Schwellenwerte ein richtiger Schritt sind, kommen sie viel zu spät. Dieses Zögern gefährdet die wirtschaftliche Erholung und den erhofften Aufschwung für 2022.
Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) steht nun erneut eine extrem kurzfristige Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen an – dies ist eine Konstante in der Corona-Politik, in der weiterhin planlos und scheinbar ohne Rücksicht gegenüber Unternehmen agiert wird.
3G am Arbeitsplatz: KMU werden ins kalte Wasser geworfen
Die rechtliche Ausgestaltung der 3G-Regel am Arbeitsplatz – und natürlich auch die Abfragemöglichkeit des Impfstatus – ist längst überfällig. Tenbieg beklagt: „KMU werden wieder einmal ins kalte Wasser geworfen und müssen binnen kürzester Zeit komplizierte rechtliche Auflagen umsetzen. Der bürokratische Aufwand ist immens, ungeklärte Fragen belasten Unternehmerinnen und Unternehmer sehr. Durch eine längere Vorlaufzeit und bessere Kommunikation wäre dies eindeutig vermeidbar gewesen.“
„In den zurückliegenden Monaten haben KMU immer und immer wieder unter Beweis gestellt, dass sie wirksame Schutzkonzepte entwickeln und somit einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen das Virus leisten“, lobt Tenbieg und fordert die Politik erneut auf, den Unternehmen mehr Verlässlichkeit und Planungssicherheit zu geben. Mehr noch: Eine Impflicht ist der falsche Weg. „Statt einer Impfpflicht müssen beschlossene Maßnahmen umfassend kontrolliert und weiterhin Impfanreize geschaffen werden!“