Die Frage ist, ob sie den Imageschaden durch den überhasteten Frühstart der Post AG mit dem E-Postbrief und dessen missglückte Werbebotschaft ("sicher wie der Brief") wieder wettmachen können. Zugleich begegnen den beiden Providern inzwischen am Markt eingeführte Wettbewerbsprodukte im Geschäftskundenbereich wie z.B. von Regify, Itella oder Mentana Claimsoft, sowie der inzwischen über das Steuervereinfachungsgesetz 2011 mögliche vereinfachte Versand elektronischer Rechnungsstellung.
Enttäuscht zeigt sich Elmar Müller, Vorstand DVPT e.V., über den Preis für das DE-Mail Standardprodukt von 39 Cent bei max. 10 MB. Dieser Preis dürfte vor allem für das digitale End to End Produkt nicht das letzte Wort sein. Als Hybridversion ist der Preis angemessen und zwingt sicherlich ihrerseits die Post AG zur Nachbesserung ihrer Preise.
Wichtig sind nun aus der Sicht des ältesten europäischen Postbenutzerverbandes DVPT e.V. zwei Voraussetzungen für den Erfolg des digitalen Postverkehrs: Zum einen müssen Anreize geschaffen werden die vor allem den Verbraucher bewegen sich registrieren zu lassen. Der Bundesbürger verschickt zwar jährlich im Durchschnitt nur noch ca. 8 Briefe, ist aber umgekehrt im Jahr Empfänger von ca. 240 adressierten Briefen.
Als weiteres macht die DE-Mail nur Sinn, wenn es sich nicht wie bisher um eine deutsche Insellösung handelt. Insoweit trifft es sich gut, dass die Digitale Agenda der Europäischen Kommission in der aktuell in Brüssel verhandelten neuen Verordnung einer grenzüberschreitenden Verwendung elektronischer Signaturen für eine effektive elektronische Identifizierung im digitalen Binnenmarkt vor dem Abschluss steht. Im Rahmen des EU-Projektes STORK beteiligen sich 17 Mitgliedstaaten.