Arthrose, der sogenannte "Verschleißrheumatismus", ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Allein in Deutschland leiden etwa 5 Millionen Menschen unter den Verschleißprozessen, die mit schweren Entzündungen und fortschreitender Zerstörung der betroffenen Gelenke einhergehen. Die molekularen und zellulären Mechanismen, die der degenerativen Erkrankung zugrunde liegen, sind weitgehend unklar. Es gilt als sicher, dass eine chronische Überlastung der Gelenke die Degeneration einleitet, im weiteren Verlauf dann aber auch das Immunsystem bei der Pathogenese der Arthrose eine Rolle spielt. Die Schäden sind heute noch irreparabel, derzeitige Therapiekonzepte sind lediglich schadensbegrenzend. Verschiedene Medikamente werden zur Entzündungshemmung und Schmerzreduktion eingesetzt. Häufig ist das Einsetzen von künstlichen Gelenken unausweichlich.
Die Pitzer-Arbeitsgruppe "Arthrose" will den Ursachen der Arthrose auf molekularer und zellulärer Ebene auf den Grund gehen. So sollen therapeutische Strategien entwickelt werden, die den Prozess der Knorpel- und Knochenzerstörung aufhalten und zu einer Regeneration von bereits zerstörtem Gewebe führen. Der Arbeitsgruppe werden im eigens eingerichteten "Willy-Robert-Pitzer-Arthroselabor" am DRFZ modernste Technologien für ihre Forschung bereit stehen.
Die Willy-Robert-Pitzer-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Bad Nauheim. Der Gründer der Stiftung, Willy Robert Pitzer, hatte sich schon früh entschlossen, kranken und hilfsbedürftigen Menschen zu helfen. 2001 gründete er die gemeinnützige "Willy-Robert-Pitzer-Stiftung". Stiftungszweck ist unter anderem die Förderung von Wissenschaft und Forschung in der Medizin.
Das DRFZ Berlin ist ein Leibniz-Institut, das gezielt und interdisziplinär rheumatische Erkrankungen erforscht. 25 Arbeitsgruppen widmen sich Immunologie, experimenteller Rheumatologie und Rheuma-Epidemiologie. Ein besonderes Merkmal des DRFZ ist die enge Verbindung zur Charité Berlin. Von diesem unmittelbaren Bezug zur Klinik profitieren Ärzte und Forscher: Das einzigartige Umfeld ermöglicht es, die experimentelle Forschung an den klinischen Anforderungen auszurichten, und modernste Verfahren und Methoden einzusetzen.