Engineering made in Germany
Die berührungslose Erfassung von Temperaturen mithilfe der Infrarotmesstechnik hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Geräte zur punktförmigen Temperaturmessung, sogenannte Pyrometer, gibt es heute in unterschiedlichsten Ausführungen. Temperatur- und Spektralbereiche, Messgeschwindigkeiten, Gehäusevarianten, analoge und digitale Schnittstellen sowie Messfleckgeometrien können optimal an den konkreten Anwendungsfall angepasst werden. Das vergrößerte Angebotsspektrum zieht ganz unterschiedliche Qualitäten und Preise nach sich, die bei der Auswahl der richtigen Lösung mit entscheiden.
Besonders schnell entwickeln sich auf Grund der universellen Einsetzbarkeit die Infrarotkameras. Große technische Fortschritte bei ungekühlten Infrarot-Bildsensoren - speziell den so genannte Mikrobolometer - brachten verstärkt portable Wärmebildkameras zur berührungslosen Temperaturmessung auf den Markt. Sie finden wegen ihrer stark gesunkenen Preise eine immer größere Verbreitung. Die Hersteller stehen damit in einem verschärften Wettbewerb.
"Sich als Unternehmen in diesem High-Tech-Wettbewerb zu behaupten, verlangt hohe technologische Kompetenz, ein ausgeprägtes Kundenverständnis und Flexibilität", erläutert Prof. Dr.-Ing. Günter Hofmann, Geschäftsführer der DIAS Infrared GmbH (DIAS) aus Dresden. DIAS ist bereits seit über 20 Jahren auf diesem Gebiet erfolgreich. "Vor allem die Entwicklung des Markts bei den portablen Infrarotkameras hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass neben den etablierten Unternehmen neue Hersteller, besonders auch aus Asien, und neue Vertriebsfirmen auf den Markt drängen. Bei DIAS haben wir uns bewusst gegen portable Infrarotkameras entschieden. Unser Fokus liegt auf dem Gebiet in der industriellen Prozessmesstechnik und verwandten Gebieten. Unsere Kunden schätzen sowohl das große Spektrum an hochwertigen Pyrometern und stationären Infrarotkameras als auch komplette Systemlösungen hoher Qualität. Sie setzen damit sicher auf das international anerkannte "Engineering made in Germany"", ergänzt Günter Hofmann.
Systemlösungen auf der Überholspur
Die Strategie ist klar - DIAS bezieht die Kunden aktiv in den Entwicklungsprozess ein, um passgenaue und hoch effiziente Lösungen zu liefern. Standardlösungen sind häufig nicht das Optimum für die unterschiedlichen Messprobleme in ganz verschiedenen Prozessszenarien. Fachkundige Beratung und die frühzeitige Involvierung des FuE-Bereiches stehen daher bei DIAS oben an.
Und dass diese Strategie aufgeht, zeigt das Systemgeschäft in den letzten Jahren, z. B. in der Brandfrüherkennung. Mithilfe von Infrarotkameras erfolgt hier eine kontinuierliche, automatische Temperaturmessung. Glimmnester oder Schwelbrände werden frühzeitig erkannt und beseitigt. DIAS hat dazu das System PYROVIEW/PYROSOFT FDS entwickelt, bestehend aus Infrarotkameras und einem Softwaresystem, das je nach Kundenanforderung angepasst und erweitert wird. Im Alarmfall verfärben sich die Bereiche des Thermografiebildes, wenn die zuvor definierte Temperatur überschritten wird. Das System kann aktiv durch Fachpersonal gesteuert werden, aber auch automatisiert einen möglichen Brandherd an die Feuerwehr melden.
Flexibilität bei Infrarotkameras für Hochtemperaturanwendungen
Die neuste Entwicklung bei den stationären Infrarotkameras ist die PYROVIEW 512N für Hochtemperaturanwendungen. Die Besonderheit dieser neuen Infrarotkamera liegt im großen durchgängigen Messbereich von 600 °C bis 1500 °C. Dadurch entfällt das Umschalten der Messbereiche während des Betriebs, was bei vergleichbaren Modellen der Fall ist. DIAS setzt ein hochdynamisches Si-NIR-Array mit einer Auflösung von 512 × 384 Pixeln ein. Um bei hohen Temperaturen den Einfluss des Emissionsgrades auf die Messgenauigkeit zu reduzieren, arbeitet die Kamera mit einem Messspektrum im nahen Infrarotbereich (NIR) von 0,8 bis 1,1 µm. Diese Infrarotkameras haben sich in der Prozesssteuerung- und -überwachung sowie Qualitätskontrolle in der Metall-, Glas- und Zementindustrie bereits vielfach bewährt.
Herausforderungen für Hersteller - kompakter, schneller, genauer
Die Entwicklung zeigt, dass bei Einsatz modernster Komponenten der Sensorik, Optik, Feinmechanik und Elektronik die Geräte noch kompakter, schneller, genauer und höher auflösend werden. Für die Kunden sind diese Vorteile ausschlaggebend, für DIAS eine stetige Herausforderung.
"Wie auf vielen Gebieten der Messtechnik wird sich auch bei der berührungslosen Infrarot-Temperaturmesstechnik der Trend zu einer ausgefeilteren technischen Funktionalität, z. B. höheren Auflösungen im HD-Bereich, bei gleichen oder sogar niedrigeren Preisen fortsetzen. Die Usability von integrierten Softwarelösungen rückt zunehmend in den Vordergrund, so dass Anwender noch effizienter messen können", führt Günter Hofmann abschließend aus.