Erstmals hat sich der Staats- und Domchor Berlin an der Aktion im DIN beteiligt. Die Kinder erfuhren eine Menge über Geräusche, Töne, Klänge und Rhythmen und stellten erstaunt fest, wie viel „Krach“ die eigene Stimme machen kann. Beim „Kriegstanz“ machten professionelle Musiker anhand eines Live-Akustik-Sets hörbar, was Lautstärke und klangliche Dynamik in der Musik bedeuten, und bei der „Messung am Kunstkopf“ erklärten Experten den Kindern die schädlichen Auswirkungen von zu lauter Musik von MP3-Playern. Beim MP3-Wettbewerb galt es, aktuelle Hits trotz Verfremdung zu erkennen – und gleichzeitig etwas über Kopfhörer zu lernen. Die Station „Schrei den Lukas“ zeigte den Kindern mit einem Schallpegelmessgerät, dass ihr Schrei, mit 100 Dezibel, so laut sein kann wie eine Kreissäge im Sägewerk. Dabei erfuhren die Kinder gleichzeitig, wie man sich richtig gegen Lärm schützen kann. Alle Schüler bekamen als Nachweis für die erfolgreiche Teilnahme am Tag gegen Lärm einen „Hörführerschein“.
Lärmkoffer für Berliner Schulen
Die acht teilnehmenden Schulen erhielten zudem den Lärmkoffer „Lärmdetektive: Dem Schall auf der Spur“, der mit Unterstützung des Umweltbundesamtes entwickelt wurde. Er enthält Messequipment und Unterrichtsmaterialien für Schulkinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. „Mit dem Lärmkoffer wollen wir die Themen Lärm und Lärmschutz auch über den Tag gegen Lärm hinaus in den Lehrplänen der Schulen verankern", so Jörg Zymnossek, Geschäftsführer des Normenausschusses Akustik, Lärmminderung und Schwingungstechnik (NALS) im DIN und VDI. Dieser organisierte gemeinsam mit Partnern die Aktion zum Tag gegen Lärm.
Lärmbelastung wirkt sich bei Kindern nachteilig auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit aus. Auch auf Lehrkräfte und Erzieher kann Lärm gravierende Auswirkungen haben. Daher ist es im Sinne aller Betroffenen, Lärm in Schulen und in Kindertagesstätten zu reduzieren und ein positives Geräuschklima zu schaffen. Raumakustische Verbesserungen der Klassenräume sind eine Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels. Wichtig ist es aber auch, die Betroffenen für die Auswirkungen zu sensibilisieren und Tipps zur Vermeidung von Lärm zu geben.
Der „Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day“ ist eine Aktion der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA) und wird vom Arbeitsring Lärm der DEGA (ALD) und den DEGA-Fachausschüssen „Lärm: Wirkungen und Schutz“ und „Hörakustik“ organisiert. Das diesjährige Motto lautet: "ruhig bleiben?" Er findet seit 1998 einmal jährlich im April statt. Das Datum ist am „International Noise Awareness Day“ in den USA orientiert, um die Aktion weltweit am selben Tag durchzuführen. Mittlerweile sind in Europa u. a. Österreich, die Schweiz und Spanien beteiligt. Mit dem Tag gegen Lärm informiert die DEGA in Deutschland die Öffentlichkeit über Lärm und seine Ursachen sowie dessen Auswirkungen. Deutschlandweit werden mittlerweile an diesem Tag über 150 Aktionen durchgeführt, diedamit über das Thema Lärm informieren.